Chan‣
Es hieß, sollte man einst das Blut seines Seelenverwandten trinken, wurde das Blut anderer verdorben.
Sprich, wenn ich das Blut von diesem kleinen Wolf trank, vertrug ich das Blut anderer nicht mehr. Wie sich das anfühlte wusste ich nicht. Ich hatte nur von Gerüchten gehört, es sei als habe man sich den Magen verdorben. Man übergab sich, das ganze Blut wurde vom Körper nicht akzeptiert und wieder heraus geschleudert. Denn kein Blut wäre mehr akzeptabel genug wie das seines Auserwählten.
Ich könnte sterben wenn er mir sein Blut nicht mehr gab. Von nun an war ich abhängig von ihm. Das Schicksal suchte uns nicht umsonst aus. Wir waren füreinander bestimmt und wieso sollte ich dann das Blut eines anderen trinken, wenn ich ihn gefunden hatte?
Leider war es mir in dem Moment nicht bewusst gewesen als das Gift mich langsam immer mehr ausgeknockt hat.
„Du musst dich irren!"
Er schien mir nicht glauben zu können. Anfangs wollte ich es auch nicht glauben als ich davon erfahren hatte. Ausprobieren wollte ich es nicht denn es war elendig langsam zu verdursten und innerlich auszutrocknen.
„Tue ich nicht. Hast du etwa nie von deinem Schicksal gehört?"
Wieder schaute er mich verwirrt an. Als hätte er das alles hier zum ersten Mal gehört. Er wollte mir nicht glauben und sträubte sich dagegen.
„Wovon sprichst du?", „Von dir. Dem Wunderkind, dass die Welt ändern und verbessern kann. Hast du nie bemerkt wie mächtig du bist oder wieso du versteckt wurdest?"
Der hübsche kleine Wolf runzelte die Stirn und stieß mich von sich weg. Ich ließ ihn. Er schien Abstand zwischen uns zu brauchen bevor er durchgedreht wäre.
„Hör auf! Ich weiß nicht, wovon du redest!"
Lächelnd trat ich wieder an ihn heran und ließ meine Hand durch sein weiches, längeres Haar wandern. Es fühlte sich so schön zwischen meinen Fingern an. So perfekt.
„Du solltest dein Rudel besser zur Rede stellen.. Ihnen hat es noch nie gefallen, dass ihr Wunderkind dem erstgeborenen Vampir Prinzen versprochen ist. Und jetzt sieh an, was du mit mir getan hast.. Ich kann nur noch durch dich überleben"
Hastig schüttelte er mit dem Kopf und schubste mich wieder von sich. Danach trat er von den Baum hinter sich weg und setzte einen Fuß nach den nächsten nach hinten.
„Du versuchst mich zu täuschen!"
Lachend schüttelte ich den Kopf und folgte ihm langsam.
„Denkst du wirklich, ich erfinde so etwas? Es ist wahr und du kannst nichts daran ändern. Wir sind füreinander bestimmt. Du bist dazu bestimmt für den Frieden in dieser Welt zu sorgen."
Mit großen Augen musterte mich der Wolf geschockt und eh ich ihn erreichen konnte, stieß er mich zurück und sprang auf einen Ast hinter sich.
Anstatt etwas zu sagen zeigten seine Augen immer noch den puren Schock. Er schien überfordert mit dem zu sein. Mit den ganzen Informationen. Sie waren zu viel für ihn und er wusste nicht mehr wohin mit sich.
Und dann lief er einfach davon.
Es raschelte überall nur noch. Blätter fielen von dem Baum, auf den er vorher gesprungen war. Er ließ eine Leere zurück und ich war sehr überrascht über seine Schnelligkeit. Jedoch war der Wald sein Territorium und kannte sich hier wie in seiner Westentasche perfekt aus. Er wusste in welche Schlupflöcher er springen musste um zu verschwinden oder unerkannt zu bleiben. Zuerst wollte ich ihm folgen doch je näher ich in den Wald ging, desto gefährlicher würde es für mich werden. Ich war hier schon fast gestorben. Also blieb ich knurrend stehen und konnte nichts weiter tun.
„Ich hoffe du kommst hier her zurück, kleiner Wolf."
Es musste viel für ihn auf einmal sein. Seine Reaktion verriet es mir. Er hatte keine Ahnung worüber ich gesprochen hatte und es überforderte ihn. Wer wusste, was sein Rudel ihm all die Jahre erzählt hatte. Wahrscheinlich nichts über seine eigentliche Bestimmung.
Da ich hier nichts mehr verloren hatte, ging ich meines Weges zurück.
Dabei konnte ich mir ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen denn ich hatte nicht damit gerechnet ihm sofort zu begegnen. Er war besonders. Das hatte er mir bewiesen und ich wusste, er konnte mich nicht sterben lassen. Er musste einiges verdauen aber wenn es darauf ankam, könnte sein gutes Herz es nicht ertragen jemanden sterben zu lassen.
Die Güte in seinen Augen war groß.
Normalerweise retteten Wölfe keine Vampire. Und genau so auch anders herum.
Kein anderer Wolf hätte mich gerettet und doch tat er es. Er musste etwas spüren. Anders konnte ich es mir nicht erklären.
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𝓕𝙤𝙧𝙚𝙨𝒕⦚ 𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓
Paranormal𝘧𝘦𝘦𝘭𝘴 𝘭𝘪𝘬𝘦 𝘪𝘷𝘦 𝘭𝘰𝘷𝘦𝘥 𝘺𝘰𝘶 𝘧𝘳𝘰𝘮 𝙖 𝙡𝙤𝙣𝙜 𝙩𝙞𝙢𝙚 𝙖𝙜𝙤 ☾ "Eine Liebe, ein Herz, eine Bestimmung." oder; Minho und Chan sind füreinander vom Schicksal bestimmt.