Chan
Den metallischen Geschmack und der Geruch von dessen ließen mich wieder erwachen. Ich kam zu Bewusstsein zurück. Erst etwas benebelt und nur mit einem Gedanken in meinem Kopf. Ich brauchte dieses Blut in meinem Kreislauf.
Zuvor hatte ich so etwas nie gespürt.
Diesen Drang von etwas besessen zu sein. Süchtig danach zu sein und es zu brauchen damit ich überleben konnte. Das war ein ganz neues Gefühl für mich. Ohne sein Blut und ohne seine Nähe fühlte ich mich kraftlos. Beinah schon nicht lebensfähig.
Wenn Minho nicht an meiner Seite war, dann fehlte etwas. Das hatte ich vorher schon gemerkt aber durch meine neue Erkenntnis, was auch immer ich war, fühlte sich dieses Band nur viel stärker an als ohnehin schon.
Ich konnte spüren, wie sich mein Körper mit neuer Lebensenergie füllte. Je mehr Blut ich trank, desto kraftvoller wurde alles in mir.
Meine Hände hatten sein Handgelenk umschlossen, meine Lippen saugten hungrig sein Blut heraus. Je mehr ich trank desto höher geriet die Chance ich könnte in einen Rausch fallen. Der Grad zwischen in einen Rausch fallen und seine Energie neu aufzuladen war sehr gering. Das musste ich vor ein paar Tagen schon feststellen.
Sobald ich wieder klar denken konnte, löste ich meine spitzen Zähne aus Minho's Haut langsam und schaute hoch zu ihm. Er hatte nicht mal etwas das Gesicht verzogen. Eher sah er mir dabei zu und schien froh darüber zu sein mich wieder bei sich zu haben. Aber wie konnte er das so einfach hinnehmen? Wie konnte er mir sein Blut einfach so unter die Nase halten? Hatte er keine Angst vor mir?
„Du bist wach."
Fröhlich lächelte mich Minho mit seinem wunderschönen Lächeln an. Es beruhigte mich für einige Sekunden. Es hatte eine unglaublich beruhigende Wirkung auf mich. So viel positive Energie stach aus seinem Lächeln und auch aus seinem Inneren hervor. Ich wusste gar nicht woher er diese Kraft plötzlich aufbringen konnte. Und vor allem woher kam diese geballte Zuversicht?
Sofort setzte ich mich auf bemerkte nur leider ich hatte noch nicht genug getrunken. Mein Körper fühlte sich besser an aber noch nicht gut genug. Doch ich hatte Angst wieder zu viel aus seinen Adern trinken zu können.
„Willst du nicht noch ein bisschen mehr trinken?"
Sofort schüttelte ich den Kopf und fasste mir an diesen.
„Nein.. ich.. Ich will dir nicht weh tun."
Ich drehte mich zu ihm herum, lag eben noch mit meinem Kopf auf seinem Schoß, während er mir sein blutiges Handgelenk an den Mund gehalten hatte.
War er vielleicht lebensmüde? Wie konnte er das nur tun? Ich verstand ihn in diesem Moment wirklich nicht. Ich hätte ihm dolle schaden können.
„Du tust mir nicht weh, Chan."
Er legte seine Hand an meine Wange strich mir federleicht über diese und ich neigte mich wie von selbst in seine Berührung. Es tat gut diese wieder zu fühlen. Er hatte mir sehr gefehlt in den letzten Tagen. Ohne Minho zu sein tat mir nicht gut. Vor allem nicht, nachdem was passiert war.
Und als mir das wieder bewusst wurde legte ich meine Hand auf seine und führte sie von meinem Gesicht weg. Überrascht legte mein Gegenüber den Kopf daraufhin schief.
„Du bist ohnmächtig geworden als ich das letzte Mal von deinem Blut getrunken habe. Ich verstehe nicht mal was hier eigentlich passiert und wieso ich plötzlich diese spitzen Zähne habe und Durst auf Blut verspüre. Ist das nicht komplett verrückt? Wieso passiert das hier? Und wieso hast du keine Angst vor mir?"
Jisung hatte mir zwar ein wenig versucht zu erklären was hier passierte.
Doch für mich sprach er in Rätseln. Ich verstand nur die Hälfte von dem, was er sagte. Der Rest ging an mir vorbei. Vielleicht wollte ich es auch gar nicht wahrhaben was er sagte? Plötzlich ein Vampir zu sein mir aber nicht deutlich sagen zu können was hier geschah. Ich müsste es immerhin selbst herausfinden. Plötzlich war Jisung auch so etwas wie ein Vampir und das drehte die ganze Welt von mir auf den Kopf. Ich hatte nie an solche Sachen geglaubt. An das Übernatürliche. Ich hielt es immer nur für Gerede und Hirngespinste. Jetzt war ich selbst so ein Geschöpf, dass sich nur von Blut ernähren konnte? Ich konnte wohl auch normal weiterleben aber war trotzdem abhängig von Minho.. Das war alles zu hoch für mich und dumm war ich nun wirklich nicht.
Ich wusste nur eins. Ich wollte in Minhos Nähe sein, aber war ich auch gut für ihn? War ich nicht zu gefährlich? Könnte ich ihm wehtun?
Die Fragen ließen mich nicht los.
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𝓕𝙤𝙧𝙚𝙨𝒕⦚ 𝙼𝚒𝚗𝙲𝚑𝚊𝚗✓
Paranormal𝘧𝘦𝘦𝘭𝘴 𝘭𝘪𝘬𝘦 𝘪𝘷𝘦 𝘭𝘰𝘷𝘦𝘥 𝘺𝘰𝘶 𝘧𝘳𝘰𝘮 𝙖 𝙡𝙤𝙣𝙜 𝙩𝙞𝙢𝙚 𝙖𝙜𝙤 ☾ "Eine Liebe, ein Herz, eine Bestimmung." oder; Minho und Chan sind füreinander vom Schicksal bestimmt.