Draco legte seine Arme vorsichtig um meinen Körper. Ich merkte wie er sich allmählich beruhigte und seinen Kopf auf meinem ablegte. Ich streichelte ihm die ganze Zeit über den Rücken. Ich wollte, dass er weiss, dass ich für ihn da war. Mir war aufgefallen, das all das hier, all seine Sorgen, all seine Wut, mit seinem Vater im Zusammenhang standen. Hatte Hermine vielleicht doch die Wahrheit über ihn gesagt ? Schnell schüttelte ich den Gedanken daran wieder ab, denn ich wollte jetzt für Draco da sein. Als seine Atmung sich normalisiert hatte, löste ich mich vorsichtig von ihm und schaute hoch in sein makelloses Gesicht. Ich wollte in seine Augen schauen, doch er blickte nur auf den Boden. Achtsam legte ich meine Hand auf seine Wange, sodass er mich ansehen musste. Ich streichelte ihm die letzten Tränen vorsichtig von der Wange und ließ meine Hand dort ruhen.
"Danke, Sophia," flüsterte er mit einem undefinierbaren Blick. Es lag so viel Schmerz darin, Reue und Enttäuschung. "Geht es dir etwas besser?" wollte ich wissen und er nickte kaum merkbar. Ich lächelte beruhigt und ließ meine Hand an seiner Wange langsam sinken. Aber Draco ließ es nicht zu und nahm sie zwischen seine beiden Hände, um sie wieder genau dort zu platzieren. Er schmiegte sein Gesicht so zaghaft an meine Hand, als wäre sie zerbrechlich, und atmete, ganz leise, tief ein. Dann, in einem unerwarteten Moment, legte er seine Lippen an die Innenseite meines Handgelenks und küsste sie vorsichtig. Seine Augen waren dabei die ganze Zeit geschlossen und mein Herz setzte wieder kurz aus. Mir wurde heiss und kalt gleichzeitig, mein Herz schlug wieder schneller als vorher und alles in meinem Körper kribbelte. Ich war überfordert, wusste nicht ob ich reagieren sollte, wie ich reagieren sollte. Ich stand einfach stumm da, mit geröteten Wangen, und sah ihn an.
Dieser Moment war so .. anders. Draco war anders. Es war fast so, als hätte er in diesem Augenblick seine finstere Maske abgelegt. Es waren nur wenige Sekunden verstrichen, doch es fühlte sich an, als wäre die Zeit um uns herum stehen geblieben. Als ich behutsam mit dem Daumen seine Wange streichelte öffnete er seine Augen wieder und ließ vorsichtig meine Hand runter. Er setzte sich wieder auf das Sofa vor dem Kamin und ich setzte mich zu ihm. Erst schwiegen wir beide und betrachteten das Feuer. "Geht es dir denn besser ?" brach er schließlich die Stille und richtete den Blick vom Feuer wieder zu mir. "Auf jeden Fall," versicherte ich ihm, damit er sich nicht auch noch um mich sorgen musste. "Das ist schön zu hören," sagte er wieder lächelnd. Wir unterhielten uns einwenig über alles erdenklich, ließen aber bewusst bestimmte Themen aus. Ich erzählte ihm von meiner Zeit in Ilvermorny und den Schikanen meiner Mitschüler. Er fragte nach Peter, den ich am Abend bei dem Spiel erwähnt hatte und ich erklärte ihm, dass da nichts Ernsthaftes zwischen uns gewesen war. Als die Stille irgendwann wieder unangenehm wurde, weil keiner von uns mehr etwas sagte, warf ich meinen Kopf in den Nacken und ließ einen kleinen Seufzer raus.
"Was.." stieß er hervor und rückte plötzlich näher zu mir. Ich, sichtlich irritiert, schaute ihn fragend an. Draco legte meine Haare zur Seite und legte meinen Kopf vorsichtig schräg. Er platziert jetzt extrem behutsam seine Fingerspitze an meiner Halsbeuge. Sanft strich er über eine Stelle, als mir klar wurde, was er gerade entdeckt hatte. Ruckartig wich ich zurück und legte meine Haare wieder so, dass sie den Knutschfleck bedeckten. "Es ist nichts," versuchte ich mich nervös zu rechtfertigen. Es war mir peinlich. Ich würde ihm nichtmal antworten können, wenn er fragen sollte von dem der war. Ich zog unbewusst wieder meine Beine an den Körper und platzierte meinen Kopf auf den Knien. "Hat das jemand außer mir gesehen?" fragte er in ruhigem Ton, als wolle er sich vergewissern. Ich schüttelte wortlos den Kopf und starrte ins Feuer. "Das hab ich nicht gewollt," murmelte er und senkte seinen Blick. Mit gerunzelter Stirn sah ich zu ihm. "Es tut mir Leid," entschuldigte er sich. Mir entwich jegliche Farbe aus dem Gesicht und ich starrte mittlerweile mit großen Augen schockiert in seine. Draco dagegen kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lächelte schräg dabei. "Du kannst dich echt nicht mehr erinnern oder ? Ich dachte Blaise übertreibt."
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part of my darkness - draco malfoy ff
FanfictionSophia Davis hat die ersten Schuljahre im Ausland verbracht und wechselt im 5. Schuljahr nach Hogwarts. Sie lernt Gefühle kennen, die sie bisher nie verspürt hat. Doch diese Gefühle ziehen sie in eine andere Richtung, die sie nicht für möglich gehal...