Die Tür stand offen, alle im Gemeinschaftsraum konnten uns beobachten. Draco war im ersten Moment leicht überfordert mit meinem plötzlichen Kuss, doch er küsste mich zügig zurück. Bevor der Kuss all zu intensiv werden konnte, brach er ihn jedoch ab. Er legte seine Arme um meine Taille und sah mir in die Augen. "Sophia," flüsterte er mit einem frechen grinsen. Ich musste auch lächeln, doch sah auf den Boden.
"Ist das euer Ernst?!" rief jetzt jemand aus der Tür und störte unsere Zweisamkeit. Pansy und Daphne standen vor Draco's Zimmer und hatten den Kuss gerade mit angesehen. "Und du willst eine Freundin sein ?!" stieß Pansy nun hervor. "Ich habe dich gewarnt, Davis, aber du wolltest nicht hören. Du hättest mich besser nicht zu deiner Feindin machen sollen." fauchte sie noch bevor sie in unser Zimmer stürmte und die Tür zuschlug. Daphne sah enttäuscht zu mir. "Ich hoffe du weißt was du tust, Sophia."
Draco hob mein Gesicht mit zwei Fingern an und machte, dass ich ihn ansehen musste. "Das wird wieder. Keine Sorge," sagte er nur für mich hörbar und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Ich hoffe du hast recht," gab ich unsicher zurück, denn ich hatte gerade meine einzigen Freundinnen verloren. Er zog mich vorsichtig an sich ran und umarmte mich. Mein Kopf war an seine Brust gelehnt, ich konnte seinen Herzschlag hören. Es war das einzige, was das Chaos in mir in diesem Moment beruhigen konnte. Daphne war enttäusch, Pansy hasste mich. Harry, Hermine und Ron würden auch nicht mehr mit mir sprechen. Mir blieb niemand mehr. Niemand außer Draco. Ich umarmte ihn fester und atmete tief durch. Er strich mir sanft über den Rücken.
"Ich werde Blaise bitten, ein Paar deiner Sachen aus deinem Zimmer her zu bringen. Du kannst heute Nacht hier schlafen," bot er mir an. Ich nickte an seiner Brust und blieb still, lauschte seinem Herzschlag. Draco löste sich von mir und ich fühlte mich sofort einsam. Er nahm meine Hand und führte mich zum Bett. "Schlaf ruhig einwenig. Ich werde dich vom Unterricht für heute befreien lassen." Er setzte ein liebenswertes Lächeln auf und streichelte meinen Arm. "Danke, Draco," murmelte ich und sah zum Boden. Ich setzte mich schließlich auf das Bett und er ging leise aus dem Zimmer. Während er die Tür hinter sich schloss, hörte ich, wie er nach Blaise fragte. Danach war alles still. Sein Zimmer schien mit einem Zauber belegt zu sein, dass die Geräusche von außerhalb ausblendete. Praktisch, dachte ich mir und erwischte mich dabei wie ich darüber nachdachte, ob es wohl auch andersrum funktionierte. Ich musste schmunzeln und wurde rot. Ich atmete noch einmal durch und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen.
Es war das erste Mal, dass ich in Draco's Zimmer war. Es war anders, als unsere Zimmer, es war größer, obwohl hier nur eine einzelne Person wohnte. Die Einrichtung war irgendwie.. prachtvoll. Alles hier schien hochwertig und handgemacht zu sein. Viele kleine Details zierten die Pfosten und das Kopfteil seinen riesigen Doppelbetts. Er hatte Links und rechts hinter seinem Bett zwei große Fenster, die das Bett perfekt einrahmten. Ich strich mit einer Hand über die schwarze seidene Bettwäsche. Er ist so eine Extrawurst. Wieder musste ich schmunzeln. Auf dem Nachtschränkchen lag das Buch, welches ich ihn gegeben hatte. Er schien es tatsächlich aktuell zu lesen, es war nämlich ein Lesezeichen zu sehen. Ich stand auf und wanderte umher, erkundete jede Ecke seines Zimmers. Halb vor einem der Fenster stand ein großer hölzerner Schreibtisch, der bepackt war mit allen möglichen Lehrbüchern für dieses Schuljahr. Gleich daneben ein Bücherregal. Von Britischer Literatur bis hin zu Französischen Klassikern, Philosophen und selbst Deutsche Dichter, es waren sämtliche Kategorien der Muggelliteratur abgedeckt. Allerdings schmückten auch Bücher über dunkle Künste, schwarze Magie und verbotene Zauber sein Bücherregal. Ein eisiger Schauer lief mir über den Rücken. Er war gefangen zwischen zwei Welten und ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, ihn auf die richtige Seite zu holen. Das klopfte an der Tür riss mich aus meinen Gedanken.
"Darf ich reinkommen?" hörte ich Daphne's ruhige Stimme. "Natürlich," bat ich sie herein. Daphne trat ein und schloss leise die Tür hinter sich. Ich hatte mich auf Draco's Bett gesetzt und klopfte auf den Platz neben mir. Sie setzte sich dazu. "Ihr müsst euch aussprechen, Sophia," begann sie in ruhigem Ton. Sie war vorsichtig, hatte Angst mich zu verletzen. Mein Blick war auf meine Hände in meinem Schoß gerichtet. "Sie wird doch niemals wieder mit mir reden, Daphne. Sie hasst mich." Daphne legte ihre Hand auf meine. "Das tut sie nicht. Sie ist nur verletzt, fühlt sich hintergangen," erklärte sie mir, ich schwieg. "Und wie lange geht das schon zwischen euch?" Ich zuckte mit den Schultern. "Sophia," forderte meine Freundin. "I-ich weiß es nicht. Ich weiß nicht mal, ob was läuft, Daphne," gab ich zu. Sie seufzte. "Ich bin mir sicher, dass du das jetzt schon einige Male gehört hast, aber es ist nunmal Draco, Sophia. Steiger dich da bitte nicht zu sehr rein." Sie löste ihre Hand mit einem kurzen Druck von meiner und stand auf. "Mit ihm sind gebrochene Herzen vorprogrammiert," sagte sie und ging zur Tür. "Er ist anders zu mir, wenn wir alleine sind," brachte ich letztendlich über die Lippen. "Sind sie das nicht alle immer?"
Sie schloß die Tür hinter sich und ich ließ mich rückwärts ins Bett fallen. Alle, einfach alle wollten mich von ihm weg bekommen. Warum fürchteten sie ihn bloß so sehr ? Er war doch nur ein Junge. Ich streckte mich zu dem Buch auf dem Nachttisch und klappte es auf. Ich liebte den Geruch von alten Büchern. Vorsichtig blätterte ich durch das Buch und las einzelne Passagen. Ic
Etwas unter mir bewegte ich. Es fühlte sich an, als würde man mir das Bett unter dem Hinter wegziehen. Verschlafen öffnete ich meine Augen und sah in die Augen von Draco. "Schlaf ruhig weiter," flüsterte er und deckte mich mit der Decke zu, die er eben unter mir weg gezogen hatte. Ich erschrak kurz und rappelte mich schnell auf. Mit der Hand an meinem Kopf sah ich mich um. Stimmt ja. Draco's Zimmer. Er setzte sich neben mich auf das große Bett. "Es ist gleich Zeit für's Abendessen. Du hast den halben Tag verschlafen," teilte er mir mit. "Aber du musst nicht, wenn du nicht willst." Ich schüttelte den Kopf. "Ich möchte mich nicht verkriechen. So reden die Leute nur noch mehr." "Gut. Es ist deine Entscheidung," sagte er und lächelte mich zufrieden an. Er freute sich scheinbar darüber, wie sich die ganze Situation entwickelt hatte. Arschloch.
"Blaise hat einpaar einer Klamotten vorbei gebracht als du am schlafen warst. Sie hängen im Schrank, falls du dich umziehen möchtest," sagte er während er ins Bad ging. "Im Schrank?" fragte ich, als hätte ich es nicht verstanden. "Ich will hier ja nicht einziehen. Ich meine ist das überhaupt legal?" Ich öffnete den Schrank und luxuriöse Hemden und Jackets reihten sich vor mir. Die Anzüge und Jackets waren dunkel gehalten, die meisten Hemden waren ebenfalls schwarz. Ich fuhr mit dem Finger über die edlen Stoffe. Das war wohl nicht die Tür, die er meinte. Ich schloss den Schrank wieder und öffnete den kleineren Teil.
"Hast du sie gefunden?" rief er aus dem Bad und ich gab ein lauten 'Ja' als Antwort ohne mich umzudrehen. Ich nahm einen meiner dunkelgrünen Pullover vom Bügel und zog ihn über mein weißen Schulhemd drüber. Den Rock, der zur Schuluniform gehörte, behielt ich an. Ich bürstete mir meine Haare noch durch, da sie durch meinen langen Mittagsschlaf völlig zerzaust waren und betrachtete mich im Spiegel. Ich zog meine Slytherin Robe drüber und ließ den Finger über das Wappen gleiten. Ich sollte Dad mal schreiben, ging es mir durch den Kopf. Ich atmete tief durch. "Keine negativen Gedanken, Sophia," sagte ich leise zu mir selbst, doch Draco schien es gehört zu haben. "Hast du was gesagt?" fragte er, als er aus dem Bad kam und sich mit einem Handtuch gerade seine Haare zu trocknen versuchte. Ein weiteres war um seine Hüfte gewickelt.
Ich riss die Augen auf und drehte mich zu ihm um, nachdem ich ihn in diesem Zustand im Spiegel gesehen hatte. Meine Wange wurden warm, doch sein Grinsen sprach Bände.Warum hast du dich bloß umgedreht, Sophia.
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part of my darkness - draco malfoy ff
FanfictionSophia Davis hat die ersten Schuljahre im Ausland verbracht und wechselt im 5. Schuljahr nach Hogwarts. Sie lernt Gefühle kennen, die sie bisher nie verspürt hat. Doch diese Gefühle ziehen sie in eine andere Richtung, die sie nicht für möglich gehal...