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Ich lief gemeinsam mit Daphne und Pansy aus dem Klassenzimmer. Der Unterricht war inhaltlich ein Kinderspiel für mich gewesen, doch ich hatte versucht es bestmöglich zu unterdrücken. Ich wollte nicht, dass man mich gleich am ersten Tag in eine Schublade steckte. Dass es mir leichter fiel als den anderen, lag nur daran, dass der Lehrplan auf Ilvermorny anders aufgebaut war. Somit war ich in einigen Fächern eventuell schon etwas weiter. Snape dagegen behielt mich streng im Auge. Ich hatte nicht vor mir ihn zum Feind zu machen, zumal er der Hauslehrer von Slytherin ist. Mein Hauslehrer. Ich war schon am ersten Tag negativ aufgefallen, und das war etwas was ich auf jeden Fall hatte vermeiden wollen. Pansy sah auf ihre Uhr. "Ich hab eine Freistunde, wie siehts mit euch aus ?" Daphne lachte. "Du hast keine Freistunde, du nimmst dir nur eine !" funkelte sie Pansy jetzt spielerisch an. "Du musst wissen, Pansy besucht den Muggelkundeunterricht nicht besonders gerne," erklärte sie mir anschließend. 

"Da bin ich aber nicht die Einzige," zwinkerte Pansy und nickte in die Richtung aus der wir gekommen waren. Draco und seine Freunde kamen den Gang entlang auf uns zu. Pansy lief ihnen jetzt entgegen. "Komm mit, wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen," sagte sie zu Draco gewandt und zog an seinem Ärmel. "Wir sehen uns beim Mittagessen !" rief sie uns noch zu.

Draco dagegen schüttelte ihre Hand von seiner Robe und kam auf mich zu. "Du warst nicht beim Frühstück," sagte er monoton. Ich sah fragend zu Daphne, doch sie zuckte nur mit den Schultern. "So läuft das hier nicht, Davis," fuhr er fort und griff in seine Tasche. "Du musst essen. Fang!" Kurz überfordert hielt ich meine Hände vor mein Gesicht und fing den grünen Apfel den er mir zuwarf. "D-danke," brachte ich noch vor bevor er sich umdrehte und an Pansy vorbei lief. Ich erntete einen giftigen Blick von ihr, doch beschloss ihr zu zulächeln. Pansy drehte sich zu Draco, rief seinen Namen und lief ihm hinterher.

"Er war doch selber nicht frühstücken," überlegte Daphne laut. Ich drehte mich endlich zu ihr und wieder zuckte sie mit den Schultern. Sie hatte ein unbeschwertes Leben. Machte sich keinen Kopf um Kleinigkeiten, lebte in den Tag hinein. Sie hatte eine sehr positive Aura und ließ  die Leute um sich rum sich immer gut fühlen. "Ich will nicht nochmal zu spät kommen heute, komm," sagte ich, ohne auf das Ereignis von vorhin einzugehen und biss in den sauren grünen Apfel in meiner Hand.

Muggelkunde verlief ohne weitere Vorfälle. Der Kurs bestand zum größten Teil aus Gryffindor und Hufflepuff Schülern. Am wenigsten vertreten war das Haus Slytherin. Die meisten Slytherin waren reinblütig und verabscheuten Muggelstämmige, sie hielten den Unterricht daher für absurd und unnötig. Auch ich war reinblütig, aber meine Eltern lehrten mir von klein auf dass jeder Zauberer, jede Hexe, egal welchem Blutstatus entsprungen, ebenbürtig war.

Ich las beispielsweise für mein Leben gern Muggelliteratur. Insbesondere die britische Literatur faszinierte mich. Sie reichte zurück bis ins Mittelalter. 

Als wir endlich den Unterricht verlassen durften, traf ich vor dem Klassenzimmer erneut auf Harry, Ron und Hermine. "Ich konnte mich heute morgen garnicht richtig bei euch beiden bedanken," sprach ich die beiden an als sie zur Tür raus waren. "und ich möchte mich entschuldigen, dass euch meinetwegen Punkte abgezogen wurden." fuhr ich fort. Hermine lächelte. "Bist du sicher, dass du eine Slytherin bist?" Daphne mischte sich jetzt leicht beleidigt ein. "Hey, pass bloß auf!" stieß sie hervor und funkelte Hermine an. "Er hätte uns die Punkte so oder so abgezogen, mach dir keinen Kopf," beruhigte mich Harry jetzt und warf mir ein zuversichtliches Lächeln zu. "Wir wollten gerade zum Mittagessen gehen. Wollt ihr mitkommen?" fragte Ron und musterte währenddessen Daphne's grimmigen Blick. "Sehr gerne, da wollten wir auch hin," konnte ich antworten noch bevor Daphne einen Kommentar abgeben konnte.

Wir liefen gemeinsam mit den drei Freunden zur großen Halle. Während wir durch die Gänge des Schlosses liefen, hielt mich Daphne am Ärmel fest und zog mich so ein Stück zurück. "Wir verbünden uns mit dem Feind, Sophia! Wenn wir mit denen zusammen die Halle betreten gibt das Ärger mit Malfoy.." flüsterte sie nur für mich hörbar. Ich schmunzelte. "Er wird hier sehr gefürchtet, stimmt's ?" fragte ich während ich weiter lief. Ich hatte Daphne stehen lassen. Sie lief in schnellen Schritten hinterher. "Er ist nur.. anders. Ich weiss nicht. Jeder hat Angst vor ihm. Keiner würde je etwas machen, was ihn verärgert," versuchte sie mir zu erklären. Wir blieben vor der großen Halle stehen. "Geht schon vor, wir kommen nach," sagte ich schließlich zu den drei Gryffindor und wandte mich wieder zu Daphne. "Ich hab keine Angst vor ihm. Aber ich werd's dir zu Liebe nicht riskieren," muntere ich die verzweifelnde Daphne wieder auf.  Danke, formte sie mit ihren Lippen lautlos und vermischen sich mit ihrem Grinsen.

part of my darkness - draco malfoy ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt