achtzehn

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Es war bereits Anfang November. Das erste Quidditch Spiel stand an und Draco war doch wieder als Sucher dabei. Ich war etwas nervös, denn es war das erste Quidditch Spiel seit ich auf Hogwarts war. Ich saß gemeinsam mit Daphne, Blaise und Pansy auf der Slytherin Tribüne, als die Spieler das Feld betraten. Wir jubelten wie verrückt unseren Freunden zu. Auch Crabbe und Goyle waren im Team. Als ich Draco ausfindig machen konnte grinste ich breit. Ich wohnte noch immer in seinem Zimmer, zumindest inoffiziell. Zwischen Pansy und mir lag weiterhin dicke Luft, doch immerhin zickte sie mich nicht mehr an. Es hatte sich alles wieder halbwegs eingependelt und das erleichterte mich. Das einzige, was mir immer noch auf der Seele brannte, war die merkwürdige Reaktion von Prof. Trelawney auf unsere Kristallkugel im Wahrsagen-Unterricht. Kurz nach diesem Vorfall, hatte Umbridge sie aus dem Dienst entlassen, weswegen ich nicht nochmal das Gespräch mit ihr suchen konnte. Die Schule hatte sich allerdings verändert. Man bekam Prof. Dumbledore kaum mehr zu Gesicht,  Potter und seine Freunde schlichen durch die Gänge und verhielten sich äußerst verdächtig. Ein Lauter Pfiff holte mich zurück in die Arena. Das Spiel hatte begonnen, also schüttelte ich die Gedanken ab und versuchte mich auf das Spiel zu konzentrieren.

Nach dem verlorenen Spiel trafen wir uns alle gemeinsam im Gemeinschaftsraum im Kerker. Die Stimmung war trotz der Niederlage eigentlich sehr amüsant. Draco und die anderen Spieler kamen nach uns erst. Er kam direkt auf mich zu und zog mich in seine Arme. Ich konnte mich einfach nicht an dieses einzigartige Gefühl gewöhnen, wenn ich in seinen Armen war. Ich umarmte ihn zurück und vergrub mein Gesicht in seiner Brust. "Leute, Leute ! Ich hab was zu sagen," rief jemand laut und kletterte auf den Tisch. Es war der Kapitän unserer Mannschaft, Miles Bletchley. "Trotz Niederlage war das ein hervorragendes Spiel !" Alle jubelten laut. "Ich danke euch allen, dass ihr uns tatkräftig angefeuert habt !" Ich musste lächeln. Sie hielten alle so gut zusammen. "Und mein besonderer Dank gilt unserem Sucher, Draco Malfoy ! Für seinen grandiosen Einsatz gegen Potter, auch wenn er den Schnatz vor ihm berührt hat." Es wurde gepfiffen, geklatscht, gejubelt. Draco sah nur verlegen zu mir runter. Ich löste mich von ihm und klatschte jetzt auch. "Du warst großartig," sagte ich zu ihm, kaum hörbar, und er verpasste mir einen Kuss auf die Stirn. "Jetzt wird gefeiert ! Wir holen uns den Sieg beim Rückspiel!" brüllte der Miles noch bevor er von Tisch stieg. Die Musik wurde laut aufgedreht und alle begannen zu tanzen. Draco griff meine Hand und wirbelte mich um meine eigene Achse, ehe er mich wieder in seine Arme zog. So umschlungen tanzten wir ein wenig zur Musik, bis er sich zu meinem Ohr beugte. "Ich hole uns mal etwas zu trinken. Was möchtest du haben?" rief er beinahe, damit ich ihn verstand. "Mir egal, überrasch mich," antwortete ich mit einem Lächeln. Ich setzte mich auf einen frei stehenden Stuhl am dem großen Tisch und betrachtete meine gut gelaunten Mitschüler. Ich war fasziniert von ihrer guten Laune in Anbetracht der Niederlage gegen den Erzfeind Gryffindor. Sie nahmen es mehr als gelassen. Ich grinste wieder vor mich hin. Als sich jemand neben mich setzte, drehte ich mich in die Richtung und erkannte Pansy neben mir. Sie lächelte aufrichtig und sah ebenfalls in die Menge. "Ich möchte mich entschuldigen," sagte sie zu meiner Verwunderung. Ich war sichtlich irritiert. "Ich kann es jetzt endlich sehen, weißt du. Du tust ihm gut." Ich merkte wie sie Draco im Visier hatte. Er versuchte gerade unsere Getränke her zu balancieren während seine Freunde ihn zum Tanzen drängten. "So glücklich habe ich ihn schon lange nicht gesehen, Sophia. Ich danke dir," sprach sie weiter und ich lauschte nur wortlos ihren Worten. "Freunde?" fragte sie dann schließlich wieder zu mir gewandt. Sie hatte es ernst gemeint. Sie wollte das Kriegsbeil endlich begraben, und ich war unglaublich froh darüber. Ich fiel ihr um den Hals und umarmte sie fest. "Freunde." 

"Wie ich sehe ist alles wieder gut?" grinste Draco als er endlich in unsere Richtung kam. Pansy und ich nickte beide glücklich. "Wurde auch mal Zeit," sagte Blaise als er sich ebenfalls dazu setzte. Direkt hinter ihm tauchte auch Daphne auf. Sie umarmte uns meine und war beinahe glücklicher über unsere Versöhnung als wir selbst. "Du ziehst doch dann hoffentlich auch wieder zurück in unser Zimmer ?" wollte sie wissen. Mein Blick huschte zu Draco und dann wieder zu Daphne. "Ich denke schon, ja," sagte ich und zuckte mit den Schultern. 

part of my darkness - draco malfoy ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt