siebzehn

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Ich warf meinen Pullover irgendwo hin, Draco drängte mich zurück auf meinen Rücken. Er küsste mich sanft, doch ließ schnell wieder von meinen Lippen ab. Seine Küsse wanderten zu meinem Ohr hin, meinen Hals entlang. Als er an meinem Hemd ankam, knöpfte er es geschickt und Schritt-für-Schritt auf. Je mehr Knöpfe er öffnete, desto weiter wanderten seine Küsse. Er verteilte sie auf meinem Schlüsselbein, auf meinen Brüsten, soweit es mein BH erlaubte, auf meinem Bauch. Mit jedem Kuss der sich meinem intimsten Bereich näherte, kribbelte alles in mir und mir entfloh ein leichtes Stöhnen. Draco riss den Kopf hoch, nur um mich mit geschlossenen Augen, den Kopf im Nacken vorzufinden. Ich windete mich unter ihm und konnte nicht mehr klar denken. Das Atmen fiel mir immer schwerer. In mir stieg ein Gefühl auf, dass ich bisher nicht kannte. Ich war hungrig, hungrig nach Draco. Er war währenddessen wieder hoch zu meinem Gesicht gekrochen und legte seine Hand auf meine Wange. Gequält von den fehlenden Küssen auf meiner Haut öffnete ich meine Augen und fand Draco vor. Er streichelte mein Gesicht und ließ seinen Daumen leicht über meine Lippen gleiten. "Du bist so wunderschön, Sophia," hauchte er gegen meine lustvoll geöffneten Lippen und küsste sie anschließend lange und gierig. Ich spürte wie seine Männlichkeit allmählich gegen meinen Schenkel drückte. 

"Draco," stöhnte ich in den Kuss und er löste sich schweren Herzens von mir. "Tut mir Leid," murmelte er entschuldigend. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und setzte sich auf. "Ich hab kurz die Beherrschung verloren," gab er zu und stand vom Bett auf. Er ging zum Schrank und ließ mich so außer Atem auf dem Bett liegen. Ich setzte mich auf und beobachtete ihn, wie er sich umzog. Er entledigte sich seiner Klamotten, legte sie ordentlich auf den Stuhl neben dem Schreibtisch und zog sich schwarze Sweatpants an. Er kramte in seinem Schrank und warf mir ein Shirt zu, das mir offensichtlich zu groß sein würde. "Ich glaub an deinen Pyjama hat Blaise nicht gedacht," sagte er während er zurück zum Bett kam. Ich zog meine offene Bluse aus und schlüpfte in das große T-Shirt. Ich streckte meine Hand nach hinten, um meinen BH öffnen zu können und zog ihn unterm Shirt aus, gemeinsam mit meinem Rock, der zur Schuluniform gehörte. Draco saß an der Bettkante mit dem Rücken zu mir. Ich legte vorsichtig meine Arme von hinten um ihn und stützte meinen Kopf auf seine Schulter. "Du hättest nicht aufhören müssen," sagte ich endlich, denn ich merkte er fühlte sich irgendwie schuldig dafür was eben passiert war. "Hätte ich nicht aufgehört, wäre ich vielleicht zu weit gegangen," sagte er monoton. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Es ist alles in Ordnung, Draco. Komm, wir schlafen." 

Ich kroch unter die Decke und er legte sich neben mich, allerdings auf die Decke. Sein Blick war zur Decke gerichtet. Ich schmiegte mich an ihn ran und er legte seinen Arm um mich. Er dachte wieder nach. "Worüber denkst du schon wieder nach?" wollte ich wissen und riss ihn offenbar aus seinen Gedanken. Er drehte seinen Kopf zu mir und streichelte mir vorsichtig die Haare. "Er wird bald meine Loyalität wissen wollen, bevor ich ganz offiziell dazu gehöre," murmelte er und mir lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter, als ich realisierte von wem er sprach. Die Stimmung war in nur einem einzigen Augenblick komplett umgeschlagen. 

"Mein Vater hat mal gesagt, dass viele Menschen vergessen, dass es außer schwarz und weiss noch eine ganze Reihe an Grautönen und anderen Farben gibt, weißt du." Er starrte zurück zur Decke, schien darüber nachzudenken. "Du sprichst nie über ihn," stellte er wenige Sekunden später fest. Ich ließ ein Seufzen raus. "Das stimmt," gab ich zurück und drehte mich nun auch so, dass ich die Decke anstarren konnte. "Du kannst mit mir darüber reden, das weißt du, oder ?" Ich nickte nur wortlos. Ich konnte nicht über ihn reden, denn es brach mir das Herz. Ich liebte meinen Vater, über alles. Und ich wusste er liebte mich und meine Mutter genauso sehr. Ich hatte immer gewollt, dass er stolz auf mich ist, genau so wie Draco auch. Ich verstand ihn also gut. Draco drehte sich zu mir, zog mich so zu sich, dass mein Kopf auf seiner Brust liegen konnte. Er streichelte mir sanft über den Arm. "Ich schreibe ihm zwischendurch, weißt du," begann ich zu erzählen. "Aber ich bekomme keine Antwort, schon lange nicht mehr." Meine Stimme wurde immer heiserer, Draco lauschte meinen Worten. "Er war irgendwann einfach nicht mehr da." "Und deine Mom? Weiß sie nicht wo er ist ?" fragte er ruhig und ich schüttelte als Antwort den Kopf. "Ich bin damals nach Ilvermorny gegangen, weil er mich nicht nach Hogwarts schicken wollte. Er wusste, dass es irgendwann gefährlich werden würde, mit Harry Potter auf der selben Schule zu sein." Ich drehte mich zu ihm und lächelte ihm ins Gesicht. "Wir sollten schlafen," murmelte ich und vergrub mein Gesicht wieder in seiner Brust. "Gute Nacht, Sophia," flüsterte er und küsste meinen Kopf, bevor ich die Augen schloß und langsam in einen traumlosen Schlaf fiel.

Am Morgen wachte ich alleine auf. Draco lag nicht mehr neben mir, auch seine Schuluniform war verschwunden. Er war scheinbar schon weg und es versetzte mir einen kleinen Stich ins Herz. Ich schlich ins Bad. Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, verließ auch ich das Zimmer. Im Gemeinschaftsraum saßen bereits einpaar Schüler und unterhielten sich. Einige machen noch schnell vor dem Unterricht ihre Hausaufgaben fertig, andere alberten rum. Ich sah Draco durch die Glastür auf der Terrasse und lief in schnellen Schritten zu ihm. Er war jedoch nicht allein, Professor Snape war bei ihm und sie schienen sich über etwas ernstes zu Unterhalten. Als ich die Terrasse betrat, drehte sich Snape abrupt zu mir. "Das klären wir noch, Mister Malfoy," sagte er streng wie immer und drehte sich schwungvoll um, sodass sein Umhang ihm hinterher wehte, als er an mir vorbei ging. "Miss Davis," sagte er, ich nickte und er verschwand im Gemeinschaftsraum. "Was war das denn?" wollte ich wissen und ging mit irritiertem Blick auf Draco zu. "Unwichtig," murmelte er und nahm mich in den Arm. "Wir kommen zu spät zu Verwandlung, wenn wir nicht auf der Stelle frühstücken gehen," erinnerte er mich und lachte dabei. Ich liebte sein Lachen.

Ich schaufelte das Frühstück beinahe in mich hinein, denn wir drohten wieder zu spät in den Unterricht zu kommen. Draco beobachtete das mit Vergnügen. Unsere Freunde waren nicht beim Frühstück gewesen, sie hatten sicherlich schon zeitlich gegessen und waren daher vermutlich schon in Professor McGonagall's Klassenzimmer. Als wir doch noch rechtzeitig ankamen, nahmen wir Platz in der hintersten Reihe.

Der Unterricht zog sich heute extrem in die Länge. Draco passte aber tatsächlich auf, denn er hatte nicht seine Jungs um sich, die ihn sonst wie üblich ablenkten. Ich merkte wie er mich im Unterricht beobachtete und musste immer mal wieder schmunzeln. Auch in Wahrsagen setzten wir uns zusammen, dieses Mal aber in die Nähe unserer Freunde. Daphne und Pansy saßen gemeinsam mit Crabbe an einer Kugel, Blaise und Goyle an einer anderen. Professor Trelawney war eine merkwürdige Frau, sie war aber auf ihre eigenartige Weise ganz witzig. Draco und Blaise machten sich gerne lustig über sie, denn sie hatte bereits eine sehr dicke Brille und lief trotzdem gegen jeden Tisch. "Und die will uns beibringen etwas zu sehen?," hörte ich Draco zu Blaise flüstern und verpasste ihm meinen Ellenbogen in die Rippen. Professor Trelawney erklärte uns, wie wir vorgehen sollten, um überhaupt etwas in der Kugel zu sehen, aber irgendwie bekam es keiner wirklich hin. Sie ging durch den rund angeordneten Raum und half den Schülern, die jetzt teilweise doch Erfolg hatten. Als sie bei mir und Draco ankam, bittete sie auch uns, jeweils eine Hand auf die Kugel zu legen und unsere Augen zu schließen. Die legte ihre beiden Hände auf unsere. Ich schummelte und öffnete ein Auge leicht um Draco beobachten zu können und musste mir ein Lachen verkneifen, als ich sah dass er das selbe tat. Doch plötzlich blieb mein Blick an der pechschwarzen Kugel hängen. Das war bei den anderen nicht geschehen.

Panisch riss ich meine Hand von der Kugel und Prof. Trelawney tat genau das gleiche im selben Moment. Sie sah mit großen Augen zwischen mir und Draco her, auch sie schien ängstlich. "Bei Merlin's Bart," murmelte sie kaum hörbar. 

"Der Unterricht ist beendet." 

part of my darkness - draco malfoy ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt