zwanzig

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Ich zeichnete Formen mit meinem Finger auf seine Brust. Sein Arm lag um mich, und ich fühlte mich geborgen. Ich hatte mit einem Mal das Gefühl, es gäbe nichts auf dieser Welt, das wir nicht gemeinsam bewältigen konnten. Draco streichelte mir die Haare, er wollte dass ich einschlief. "Wende dich niemals ab von mir, hörst du ?" sagte ich leise, um die Stille zu brechen. "Niemals," gab er flüsternd zurück. "Ich habe versucht dich vor dieser dunklen Seite zu bewahren, aber zu bist ein Dickkopf, Sophia Davis." Ich schmunzelte. "Lass mich einfach ein Teil davon sein," flüsterte ich und drehte meinen Kopf so, dass ich ihm in die Augen sehen konnte. "Lass mich ein Teil deiner Dunkelheit sein, Draco." 

Als das Tageslicht mein Gesicht kitzelte musste ich blinzeln. Draco lag noch immer neben mir und ich wollte garnicht erst aufstehe. Ich setzte mich vorsichtig auf seinen Schoß und beugte mich zu seinem Gesicht, um ihn wach zu küssen. "Guten Morgen," flüsterte er mit seiner rauen Morgenstimme in den Kuss. "Morgen," gab ich knapp zurück und legte mich wieder auf seine Brust. "Gut geschlafen?" fragte er und ich nickte still. "Ich sollte aber in mein Zimmer zurück, bevor wir noch zu spät in den Unterricht kommen," murmelte ich gequält. Ich stand auf und lief zu seinem Schrank. Nachdem ich ein weites langes Shirt gefunden hatte zog ich es mir rüber, während Draco mich beobachtete. "Dann sehen wir uns gleich beim Frühstück," sagte er mit einem Lächeln und setzte sich leicht auf. Ich sammelte meine Klamotten vom Boden auf und gab ihm noch einen Kuss in sein frech grinsendes Gesicht, bevor ich schließlich das Zimmer verließ. 

In meinem Zimmer angekommen waren Daphne und Pansy bereits wach und machten sich fertig. "Morgen," sagte ich so unschuldig wie möglich in die Runde und verschwand ohne weiters im Bad. "Du denkst das gleiche wie ich, oder  ?" hörte ich Daphne kichern. "Aber sowas von !" gab Pansy ihr zurück. Ich schlüpfte schnell unter die Dusche und machte mich frisch. Das heisse Wasser auf meiner Haut tat gut und entspannte meine Muskeln. Bilder von letzter Nacht blitzen vor meinen Augen auf und ich wurde rot. Nur zu gut, dass niemand das sah. Ich schmunzelte. 
Als ich aus dem Bad kam, sahen mich die beiden fragend und erwartungsvoll an. "Und? Wie war's?" wollte Daphne wissen. "Ich weiss nicht, was ihr meint," log ich und tapste zu meinem Schrank um mir frische Klamotten raus zu suchen. "Du lügst wie gedruckt, Sophia !" lachte Pansy jetzt und ich konnte mein Lachen nicht mehr verkneifen. Für einen kurzen Moment schien die Welt wieder heile zu sein und ich konnte lachen. Gemeinsam mit meinen Freunden.

"Ich werde nach dem Unterricht das Gespräch mit Snape suchen," teilte mir Draco beim Frühstück mit. Ich löffelte meinen Müsli. "Was willst du ihm denn sagen, Draco? Dass ich an der Tür gelauscht haben?" fragte ich leicht gereizt über seine überschnelle Entscheidung. "Je früher wir Bescheid wissen, was genau Sache ist, desto besser können wir uns vorbereiten, Darling." Unser Gespräch verlief leise genug, dass niemand mithören konnte. "Ich bezweifle, dass er auch nur das geringste rausrückt," gab ich niedergeschlagen zu, doch Draco streichelte meinen Oberschenkel, um mich aufzumuntern. Ich seufzte leicht doch musste lächeln, als sich unsere Blicke trafen. Er war hier, er war an meiner Seite. "Los, iss auf, dann können wir los." Eine graue Eule kam auf uns zu geflogen, als ich das letzte bisschen Müsli löffelte. Draco griff den Umschlag und sein Kiefer spannte sich an. Ich konnte ein dunkelgrünes Wachssiegel erkennen, ich welches ein prächtiges M eingestanzt war. Draco seufzte und steckte den Brief ungeöffnet in seine Hosentasche. "Das hat jetzt keine Eile," sagte er, als ich ihn fragend ansah.

Der Unterricht mit Professor Snape war monoton wie immer. Wir waren alle froh, als er uns endlich gehen ließ. Ich wollte eigentlich auf Draco warten, doch er deutete mir ich sollte schon vor gehen. Daphne stand in der Tür und wartete auf mich. Geschlagen verließ ich gemeinsam mit ihr den Raum. Die Tür schlug laut hinter uns zu. "Was er wohl vorhat," fragte sich Daphne selbst laut. "Wenn ich das bloß wüsste, Daphne," antwortete ich schwach. 

Im Gemeinschaftsraum setzte ich mich wie üblich an den Kamin und wartete auf Draco. Blaise setzte sich zu mir und legte seinen Arm um mich. "Alles in Ordnung bei dir, Davis?" fragte er noch immer besorgt. Ich atmete auf und sah zu ihm. "Mir geht es gut Blaise, danke," antwortete ich mit einem schwachen Lächeln. "Malfoy ist auch gut zu dir ?" Ich nickte. "Er ist sehr einfühlsam und lieb mir gegenüber. Mach dir bitte keine Sorgen." Blaise wuschelte mir durch die Haare und ich zog den Kopf ein. "Dann ist alles gut," sagte er noch und stand schließlich auf. "Du tust ihm gut. Passt aufeinander auf." Er nickte jemandem hinter mir zu. Ich drehte mich um und Draco kam gerade die Treppen hoch. Ungeduldig sprang ich auf und fiel ihm um den Hals. Ich sah hoch zu ihm, meine Arme um seinen Nacken geschlungen, und küsste ihn sanft. "Hey," flüsterte er und küsste mich zurück. "Komm mal mit, wir müssen was besprechen," sagte er mich und schob mich Richtung Terrasse. Er zückte den Brief von heute Morgen raus. "Was ist das? Was hat Snape gesagt?" wollte ich wissen und nahm den Brief in die Hand. 

Draco,

Dein Vater erwartet dich im Manor. Du sollst bitte auch Sophia mitbringen. Ihr werdet zum Abendessen zurück sein.

Ich habe das alles nie für dich gewollt, das musst du mir glauben. 

Mom

Ich sah ihn fragend an. "Jetzt ?! Ich habe gedacht, wir hätten noch Zeit uns was zu überlegen?" Er schüttelte den Kopf. "Sie erwarten uns bereits," flüsterte er und reichte mir einen silbernen Teelöffel. "Wir sollten keine Zeit verlieren." Als ich den Löffel griff drehte sich alles einen Moment. Der Boden wurde uns unter den Füßen weggezogen, doch im nächsten Moment standen wir vor einem wunderschönen prächtigen Anwesen. Das musste das Malfoy Manor sein. Draco wirkte ängstlich, doch er versuchte sich zusammen zu reißen. Er hatte einen ernsten, angespannten Gesichtsausdruck. Sein Blick war geradeaus auf das schlossähnliche Anwesen gerichtet. So hatte er schon lange nicht mehr geguckt. Ich schluckte schwer und atmete einmal tief durch. Was uns wohl da drin erwartet ? Er griff meine Hand und verschränkte seine Finger in meine. Ich sah zu ihm hoch. Auch ich hatte Angst. Ich wusste nicht, ob es nur ein Treffen mit seinen Eltern war oder ob vielleicht doch Voldemort dort drinnen auf mich wartete. Mein Atem ging ruhig, aber mein Herz schlug mir bis zum Hals. 

"Dir wird nichts passieren. Das verspreche ich dir," sprach er als er endlich zu mir runter sah. Ich nickte wortlos. Draco holte tief Luft und wir liefen auf das riesige Haus zu. Er war wunderschön. Links und rechts von uns befanden sich gepflegte Rasenflächen, umrahmt von hohen Hecken. Es sah aus wie in einem märchenhaften Garten, und doch schien es düster. Als wir an der großen Eingangstür ankamen, festigte sich sein Griff um meine Hand. Er klopfte an und die Tür öffnete sich augenblicklich.

"Willkommen in meiner Welt, Sophia."


part of my darkness - draco malfoy ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt