Die Eingangshalle war riesig, dunkler Mamor zierte die Böden. Der Raum hatte unglaublich hohe Decken. Es war im ganzen sehr dunkel, trotzdem atemberaubend schön eingerichtet. Draco's Zimmer in Hogwarts war hierzu nichts im Vergleich. Wunderschöne Gemälde schmückten die Wände, ein riesiger Spiegel hing gleich gegenüber einer gepolsterten Sitzbank, welche am Fuße einer großen Treppe platziert war. Silberne Wandleuchten und eine prächtiger Kronleuchter beleuchteten den dunklen Raum. Es hallten Schritte über den Mamorboden, welche mich aus den Gedanken rissen. Narzissa kam mit offenen Armen auf mich zu. "Willkommen im Malfoy Manor meine Liebe," begrüßte sie mich und nahm mich fest in den Arm. Sie lächelte leicht, doch ich erkannte Sorge in ihrem Blick. "Danke für die Einladung," gab ich knapp zurück als ich sie auch umarmte. Draco ließ kurz von mir ab. "Mom, können wir uns kurz unterhalten? Dobby du kannst Sophia schonmal ins Esszimmer begleiten. Ich bin sofort da, Sophia." Ein kleiner Hauself trat hinter der offenen Eingangstür hervor. Er musste uns die Tür geöffnet haben. Er lächelte freundlich und wies mir den Weg. Draco nickte bloß, ein unscheinbares Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Es war ihm nicht ganz recht, mich alleine zu lassen, aber es war unumgänglich. Er musste ein Gespräch unter vier Augen mit seiner Mutter führen.
Ich ging also dem Hauself hinterher und bewunderte jedes Detail des Anwesens. Es war unglaublich schön eingerichtet. Wir liefen an der großen Treppe zu unserer rechten vorbei und ein langer Gang lag vor uns. Am Ende dieses Ganges war ein weiterer Raum zu erkennen. Auch dieser Raum war dunkel in seiner Einrichtung. Ein langer, breiter Tisch streckte sich über einen großen Teil des Raumes, umzäunt von 12 Stühlen. Deckenhohe Fenster brachten Licht in das Esszimmer. Im hinteren Teil befand sich ein Kamin, zwei Sessel und Bücherregale vervollständigten das Bild einer gemütlichen Ecke. Über dem Kamin hing ein Gemälden, ein Familienportrait der Malfoys. Vermutlich nicht älter als ein Jahr. "Setzen Sie sich, Miss Sophia Davis," sprach eine heisere Stimme, als ich durch das Bücherregal stöberte. Ich drehte mich zu dem Hauselfen um und sah wie er zu dem großen Esstisch deutete. "Ich möchte gerne noch auf Draco warten," lächelte ich zurück. Dobby beugte sich leicht nach vorne und verschwand kurz darauf in der Küche. Ich ließ meinen Blick weiter durch den Raum schweifen. Der Tisch war gedeckt, und zwar für fünf Personen. Ich konnte nicht anders und meine Gedanken schwirrten wieder um dieses eine Thema. Mein Vater, Voldemort, die Malfoys. Was war der Zusammenhang zwischen all dem. Was hatte Snape damit zu tun. Was sollte ich hier ? Warum wurde ich eingeladen ?
"Sophia Davis." Ich zuckte zusammen und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. "Es ist mir eine Ehre, dich endlich persönlich kennenzulernen," sagte die tiefe Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erkannte den großen blonden Mann von dem Familienportrait über dem Kamin. Draco's Vater, stellte ich in Gedanken fest. Der Mann kam auf mich zu, hatte eine Art Gehstock in einer Hand und streckte die andere Hand zu mir aus, als er nun endlich vor mir stand. Sein Blick musterte mich intensiv und ich fühlte mich unglaublich unwohl. Mein Herz klopfte wie wild, doch ich wollte mir meine Angst nicht anmerken lassen. Ich reichte ihm meine Hand, zu meiner Verwunderung allerdings, führte er sie zu seinen Lippen und platzierte einen sanften Kuss darauf. Die Gänsehaut überrollte mich erneut. "Lucius Malfoy," stellte er sich dann vor, als er meine Hand vorsichtig wieder nieder ließ, ohne seinen Blick auch nur einen Moment von meinen Augen zu nehmen. "Vater," hörte ich Draco's Stimme streng sagen und löste meinen Blick auf der Stelle von Lucius, um mich nach Draco umzusehen. Er stand gerade mit seiner Mutter in der Tür. Auch Lucius drehte sich zu ihnen und öffnete seinem Sohn die Arme. "Draco mein Sohn, willkommen Zuhause." Draco dagegen lief geradewegs an ihm vorbei und stellte sich an meine Seite. Er legte seinen Arm um mich und nahm mit der anderen Hand meine. "Ist alles in Ordnung?" fragte er so leise, dass es nur für mich hörbar war. Ich nickte still. "Wir sollten den Tee nicht kalt werden lassen," sagte sein Vater grinsend und deutete zu dem gedeckten Tisch.
Draco saß neben mir, seine Hand lag die ganze Zeit über auf meinem Oberschenkel. Narzissa saß gegenüber von mir und Lucius neben ihr, gegenüber von Draco. Der Platz am Kopf des Tisches blieb vorerst frei. Keiner redete, ich sah immer wieder hoch in ihre Gesichter. Ich hatte Hoffnung irgendeinen winzigen Hinweis darin finden zu können, was das alles hier sein sollte. Seufzend wendete ich mich wieder meinem Tee zu. "Möchtest du noch etwas haben, Sophia Schatz ?" fragte mich Narzissa mit ihrer lieblichen Stimme. "Danke Mrs. Malfoy," antwortete ich und reichte ihr meine Tasse. Die gesamte Stimmung war angespannt, unangenehm ruhig. Ich nippte gerade an meinem Tee, als ein lautes Klingeln von der Eingangshalle ertönte. "Das muss er sein," grinste Lucius in seine Tasse. Narzissa sprang auf und lief in schnellen Schritten zur Tür. Draco blieb ungewöhnlich ruhig, hatte jetzt meine Hand gegriffen und streichelte sie mit seinem Daumen. Narzissa's Schritte hallten durch den ganzen Raum und ich sah in die Richtung, in die sie verschwunden war.
"Sophia," sagte eine mir bekannte Stimme sanft und augenblicklich füllten sich eine Augen mit Tränen. Meine Sicht verschwamm und ich schnappte nach Luft. Draco's Griff an meiner Hand wurde kurz fester, doch als ich aufstand lockerte er diesen wieder. Ich konnte meinen Augen nicht glauben. War das wirklich real ? "D-dad?" fragte ich mit zittriger Stimme. "Da-das kann nicht wahr sein," stotterte ich, doch meine Stimme brach ab. Ich sah zu Draco neben mir runter. "Wusstest du.. - ?" Er wich meinem Blick aus. "Sophia, Liebling," sagte die bekannte Stimme wieder und ich rannte los. Die Tränen liefen über meine Wangen, doch es war mir so egal. Ich wollte einfach nur in die Arme meines Vaters. Mein Vater, der jahrelang untergetaucht war. Mein Vater, den ich seit Jahren nicht gesehen hatte. Ich hatte ihn so vermisst. Ich warf meine Arme um ihn und drückte ihn so fest ich konnte. Ich wollte ihn nie mehr gehen lassen. Er umarmte mich zurück und ich spürte, wie er mir einen Kuss auf meinen Kopf gab. "Dad," flüsterte ich schluchzend in seinen Armen. "Ist schon gut, Kleines. Ich bin hier," sagte er unglaublich ruhig und streichelte mir den Rücken. "Ich hab dich so vermisst, Dad."
Eine ganze Weile löste ich mich nicht von meinem Vater, doch zu meiner Enttäuschung schob er mir kurz darauf sanft von sich. Er hielt mich an den Armen und lächelte mich besorgt an. Er wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und platzierte einen Kuss auf meine Stirn. Ich wollte nicht, dass dieser Moment zwischen mir und meinem Vater endete. "Edward mein Freund, nimm doch Platz. Wir waren gerade dabei unseren Tee zu trinken." bat Lucius und mein Vater ließ von mir ab. Draco war mittlerweile auch aufgestanden und hielt mir die Hand hin. Ohne sie zu nehmen setzte ich mich zurück an den Tisch.
"Erzähl schon, Dad. Wo warst du die ganze Zeit? Wieso hast du dich nie gemeldet?" wollte ich endlich wissen. Draco legte wieder seine Hand auf meine, doch ich schüttelte sie ab. Er sah mich irritiert an. Ohne Draco weitere Aufmerksamkeit zu schenken, wandte ich mich wieder zu meinem Vater. "Ich habe dir so oft geschrieben. Ich hatte dir so viel zu erzählen. Von Ilvermorny, von Hogwarts. Ich bin in Slytherin Dad !" erzählte ich aufgeregt, doch mein Vater verzog keine Miene. "Hör zu Sophia," begann er und alle am Tisch lauschen seinen Worten. Ich verstand nicht, warum er so desinteressiert zu sein schien. Ich war doch seine Tochter. "Dad, ich.." wieder brach meine Stimme ab. "Sophia, du musst eines verstehen. Ich musste ihn finden, bevor er dich findet. Ich hätte nicht zulassen können, dass er dich zu sich holt." Ich sah völlig verwirrt in die Gesichter an dem Tisch. Narzissa und Draco blickten auf die leeren Teller vor ihnen. Lucius hatte ein furchteinflößend zufriedenes Lächeln auf den Lippen. "Ich verstehe nicht," murmelte ich nachdenklich. "Der dunkle Lord. Verdammt, Edward, zögere es doch nicht hinaus," lachte Lucius. "W-was ?" Draco ballte seine Hände zu Fäusten und sofort wandte ich mich zu ihm. Sein Kiefer war angespannt und er war kurz davor komplett auszurasten. Ich kannte diesen Ausdruck von ihm. "Ihr wird nichts geschehen," sagte er streng und mit fester Stimme. "Draco, du hälst dich daraus," befahl ihm sein Vater. "Der dunkle Lord wünscht sie zu sehen. Sie hat keine Wahl, Draco," mischte sich jetzt auch Narzissa ins Gespräch ein. "Ich habe nicht verhindern können, dass er von dir erfährt. Es tut mir Leid, Sophia," erklärte mein Vater weiter. "Dad, Mrs. Malfoy, i-ich verstehe das nicht. Was geht hier vor? Was will er von mir ? Was will Voldemort von mir ?"
"Du bist eine Davis, Sophia. Noch nie deine Familiengeschichte analysiert?" fragte Lucius spöttisch. "Davis Hexen, musst du wissen, haben besondere Fähigkeiten. Es hat nicht lange gedauert, dass der dunkle Lord das nach seiner Rückkehr rausgefunden hat."
"Du wusstest es, oder ?"
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part of my darkness - draco malfoy ff
FanfictionSophia Davis hat die ersten Schuljahre im Ausland verbracht und wechselt im 5. Schuljahr nach Hogwarts. Sie lernt Gefühle kennen, die sie bisher nie verspürt hat. Doch diese Gefühle ziehen sie in eine andere Richtung, die sie nicht für möglich gehal...