Kidnapped. Again

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Mit einem Schrei wachte ich auf. Es war nur ein Albtraum gewesen, alles war gut, ich war zu Hause und in Sicherheit.

"Sirena?", fragte eine ängstliche Stimme vorsichtig und riss mich damit aus der Hoffnung, dass das alles ein Traum war. Und als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte ich auch die Zelle, in der wir waren. Es war die Gleiche wie damals. Panik breitete sich aus, fraß jegliche Vernunft und allen Mut auf und ließ mich zitternd und ängstlich zurück. Salzige Tränen liefen mir über die Wangen und ich rollte mich zu einer Kugel zusammen.

Da bemerkte ich die Ketten. Metallisch und schwer lagen sie eng an meinen Handgelenken an, schränkten meine Bewegungsfreiheit ein und raubten mir jeglichen Zugang zu meiner Magie. Verzweifelt zog ich daran um mich zu befreien, als könnte ich so die schreckliche Angst loswerden.

"Sirena, hör auf, es bringt nichts, ich habe es auch versucht", sagte Ashina und kam zu mir. Sie packte meine Hände und hielt mich so von meinen hektischen Bewegungen ab. Mir fiel eine Wunde an ihrem Hals auf, die jedoch völlig verkrustet war und schon langsam zu heilen begann.

"Wie lange...", fragte ich und schluckte, "Wie lange sind wir schon hier?"

"Ein paar Tage, vielleicht mehr. Wer sind diese Leute? Und was wollen die von uns?"

Ich zitterte noch immer ein wenig, fing mich aber langsam wieder. Ich würde einfach so tun, als wäre ich nicht hier, sondern bei den Salvatores, die kannte ich wenigstens und wusste wie ich sie austricksen konnte.

"Von dir wollen sie eigentlich gar nichts", gab ich zu, "Und von mir auch nicht, nur von meinen Geschwistern."

Da ging die schwere Metalltür auf und grelles Licht flutete den Raum. Ich brauchte eine Sekunde um den schwarzhaarigen Vampir zu erkennen, der mit einem diabolischen Grinsen im gerbräunten Gesicht herein trat. "Sieh an, Dornröschen ist aufgewacht!"

Er wusste genau welche Wirkung  diese Worte bei mir hatten, etwas Ähnliches hatte er auch das letzte mal gesagt. Ich war wie erstarrt und hasste es. Ich war verletzlich und angreifbar und hatte rein gar nichts mit dem ich mich hätte verteidigen können. Und zusätzlich war Ashina da und ich würde nicht akzeptieren, dass sie noch mehr verletzt wurde. Sie hatte nichts mit alledem zu tun.

Lachend kniete sich der Vampir vor uns hin und hob mit dem Zeigefinger mein Kinn an, sodass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu schauen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und er hörte es. Er genoss es, dass ich Angst hatte und liebte dieses Gefühl von Macht. Und das wollte ich ihm auf keinen Fall gönnen.

"Fahr zu Hölle!", fuhr ich ihn an.

"Seit wann denn so mutig?", lachte er und ließ mich los. Dann näherte er sich jedoch Ashina, fuhr mit den Fingern über ihren Hals und drohte mir: "Dir kann ich nichts tun, aber nichts spricht dagegen, dass ich deine kleine Wolfsfreundin verletze. Wenn dir also etwas an ihr liegt, wäre ich an deiner Stelle etwas vorsichtiger."

Damit verließ er blitzschnell den Raum und schloss die Tür. Wir waren wieder im Dunkeln.

"Was... Was sollte das?", fragte Ashina und fasst sich an den Hals, "Und was soll das alles mit deinen Geschwistern zu tun haben?"

Ich ließ mich gegen die Wand sinken und stieß die Luft aus. Ich hatte es geschafft diesem Vampir die Stirn zu bieten, ohne völlig durchzudrehen. Ich hatte es geschafft. Ein Lachen verließ meinen Mund und eine Träne der Erleichterung lief mir über die Wange.

"Sirena, ist alles in Ordnung?"

Ich nickte. "Ja, ich brauche nur einen Moment." Glücklicherweise fing ich mich recht schnell wieder und konnte mich darauf konzentrieren einen Weg hier raus zu finden.

Adopted By The MikaelsonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt