Catfight

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Montag war der erste Tag, an dem ich wieder in die Schule ging und ich hatte absolut keine Lust darauf. Nicht dass es besonders toll war, alles zu Hause zu machen, aber es würde garantiert Drama geben, sobald Annabelle mich sah. Seufzend stampfte ich die Treppen runter und lief aus dem Haus. Der Weg zur Schule war nicht sehr lang, doch ich lief langsam.

Als ich ankam, waren die anderen Schüler bereits im Gebäude, doch der Unterricht hatte noch nicht begonnen. Wie ein Lamm auf dem Weg zum Schlachter ging ich die Gänge entlang, froh, dass mir niemand begegnete. Vor dem Klassenzimmer blieb ich stehen und überlegte einen Moment lang einfach umzukehren. Was würde es mir auch bringen hierzubleiben? Nichts als Zickenkrieg! Doch wenn ich gehen würde, würde Elijah mich wieder hierher schleifen und das würde auch nichts besser machen.

Ich schloss für einen Moment die Augen und trat ein. Eigentlich war mein Plan gewesen, unauffällig zu bleiben, aber im letzten Moment entschied ich mich um. Warum Annabelle geben, was sie wollte? Den Kopf erhoben lief ich zu meinem Platz und setzte mich. Mir war klar, dass die ganze Klasse mich anstarrte, aber sollten sie doch. Annabelle funkelte mich finster an und ich konnte nicht anders, als zu grinsen.

Die Blondine wandte sich zu ihren Freundinnen und sie begannen zu tuscheln. Solange sie mich in Ruhe ließen, war mir das nur Recht. Worte konnten mich nicht verletzen.

Zwei Minuten ging das Gerede weiter, dann kam Mr. Monroe herein und begann motiviert wie immer den Unterricht.

In der Pause gingen Ashina und ich zu einer Bank unter einem großen Baum am Rand des Schulgeländes. Hier war fast nie jemand, deshalb hatten wir unsere Ruhe.

"Ich glaube, Annabelle hat Mordgedanken", meinte Ashina trocken und biss in ihr Brot.

"Gut möglich", lachte ich und legte den Kopf in den Nacken, "Aber soll sie's doch versuchen."

"Irgendwann bestimmt."

"Tja, sie wird's nicht schaffen."

"Das glaube ich auch nicht."

"Wenn man vom Teufel spricht", murmelte ich, als ich sah, dass Annabelle in diesem Moment mit ihren Klonen auf uns zu kam.

"Was willst du?", fragte ich und stand auf. Ich wollte mit ihr auf Augenhöhe sein. Zwar war sie ein bisschen größer als ich, aber so war es besser als zu sitzen.

"Die Frage ist, was willst du? Bist du nicht von der Schule geflogen?"

"Für drei Tage. Mehr warst du der Schulleitung nicht wert."

Innerhalb einer Sekunde veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von herablassend zu wütend. Unterbewusst ging ich schon in Verteidigungsstellung. Zu recht, denn Annabelle holte aus und wollte mir ihre Faust ins Gesicht rammen.

Mit Leichtigkeit hielt ich sie auf und drückte ihr Handgelenk zusammen. Nicht stark genug um ihre Knochen zu brechen, aber stark genug, um ihr weh zu tun. Das Gesicht verzerrt, funkelte sie mich wütend an.

"Das versuchst du nicht nochmal", sagte ich mit einer gefährlichen Ruhe in der Stimme, "Hast du mich verstanden?"

"Wieso? Was wirst du sonst tun?", fragte sie giftig, "Mich wieder schlagen? Versuch's doch, Mikaelson, trau dich. Wir sind in der Überzahl."

Kurz spielte ich tatsächlich mit den Gedanken, ihr doch ein paar Knochen zu brechen und drückte fester zu. Annabelle keuchte vor Schmerz auf.

"Sirena, beruhig dich!", beschwichtigte Ashina mich, "Lass sie gehen, sie ist es nicht wert."

Ich spürte Wind aufkommen und wusste sofort, dass ich das war. Meine Wut geriet außer Kontrolle. Panisch schaute ich zu Ashina und ließ Annabelles Hand los. Sie rieb sich das Handgelenk und ihre hirnlosen Klone begannen, näher zu kommen und mich zu umringen.

Adopted By The MikaelsonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt