History

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Die Hexenprozesse in Salem. Das war das Thema, das Ashina und mir zwei Tage später, am Mittwoch, zugeteilt wurde. Ich fand es interessant, vor allem da Kol zu der Zeit in Massachusetts war und mir daher viele Geschichten von damals erzählen konnte. Einige der damals hingerichteten Frauen waren tatsächlich Hexen gewesen, aber bei weitem nicht alle. Es wurden auch viele Unschuldige gnadenlos ermordet.

"Jetzt da jede Gruppe ein Thema hat, teilen wir ein, wer wann präsentiert", verkündete Mr. Monroe, "Gibt es Freiwillige, die in zwei Wochen den Anfang machen wollen?"

Ashina und ich schauten uns an. Die Verständigung brauchte keine Worte, wir verstanden uns bei solchen Dingen auch so. Als zweites zu präsentieren war okay, aber die ersten wollten wir nicht sein. Das war schon immer so und es würde auch immer so bleiben. Allerdings ging das auch allen anderen der Klasse so, weshalb wieder gelost wurde.

''Also gut, den Anfang machen dann Annabelle und Makeda'', sagte der Lehrer nachdem er einen Zettel gezogen hatte.

Vorne rechts im Klassenzimmer begann das große Meckern bei der Oberzicke und ihren hirnlosen Sklavinnen, da das natürlich "extrem unfair" und "garantiert ein gefälschtes Ergebnis" war. Wie konnte man daraus nur so ein Drama machen? Und dabei hatte ich mich mit Annabelle, der Anführerin des Zickenclans, früher ganz gut verstanden, ich würde fast schon sagen, dass wir befreundet waren. Zumindest bis ich einmal in ihrer Anwesenheit die Kontrolle über meine Magie verloren hatte und Elijah sie manipulieren musste, es zu vergessen.

Die achtjährige Sirena warf den rosafarbenen Ball zu ihrer Freundin Annabelle, die diesen mehr oder weniger geschickt fing und zurück warf. Auch die kleine Hexe schloss ihre Hände fest um den Kunststoff, der mit den Lieblingsprinzessinen des blonden Mädchens ihr gegenüber bedruckt war. Aurora, Belle und Cinderella. Das Prinzessinen-ABC, wie Sirena sie immer nannte um Annabelle zu ärgern.

Eine Weile spielten sie weiter, wortlos, sie lachten höchstens kurz auf, wenn die andere den Ball nicht fing und warfen sich gegenseitig gespielt böse Blicke zu. Nach einer Weile verkündete Annabelle zickig: "Ich will etwas anderes machen!"

Es war bereits das vierte Mal, dass sie das heute sagte, dabei war sie erst vor zwei Stunden beim Mikaelson Anwesen angekommen. Sirena seufzte. Sie war es leid immer die Stimmungsschwankungen der anderen aushalten zu müssen, aber sie waren nun mal befreundet und da gehörte das schließlich dazu. "Was sollen wir dann machen?", fragte sie deshalb leicht genervt.

"Mit Puppen spielen", entschied Annabelle und ging nach drinnen ohne ihren Ball mitzunehmen. Sie erwartete, dass Sirena ihn ihr hinterhertrug, wie es Zuhause das Kindermädchen für sie tat. Langsam wurde Sirena sauer, ihre beste Freundin benahm sich schon den ganzen Tag noch fieser als sonst und kommandierte die Hexe herum. Dennoch hob diese den Ball auf, sie wollte die Freundschaft nicht wegen so etwas kaputt machen.

Sie ging nach drinnen, legte den pinken Ball im Flur ab und lief nach oben in ihr Zimmer. Als sie dort ankam saß Annabelle auf ihrem Bett und blätterte in Sirenas Tagebuch herum. "Du schreibst Tagebuch?", fragte sie herablassend, "Das ist doch voll altmodisch!" Lachend warf sie das kleine Büchlein in eine Ecke des Zimmers. Das brachte das Fass endgültig zum Überlaufen.

"Hör auf!", schrie Sirena wütend und entließ dabei versehentlich einen Schwall Magie, der übernatürlichen Wind aufkommen und das gesamte Zimmer verwüsten ließ.

Ängstlich wich Annabelle zurück. "Wie... Wie hast du das gemacht?" In ihren himmelblauen Augen spiegelte sich Panik.

Sirena lief erschrocken ein paar Schritte rückwärts. Es hatte sich gut angefühlt, dass sie ein mal mächtiger war als Annabelle, dass das eingebildete junge Mädchen ein mal Respekt vor ihr hatte. Sie mochte dieses neue Gefühl. Macht. Sie war mächtig. Warum konnte sie es nicht einfach immer allen zeigen?

Adopted By The MikaelsonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt