Fights

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Am nächsten Tag brauchte ich eine Weile, bis ich realisierte, dass ich wieder Zuhause war. Ich stand auf und streckte mich. In meinem eigenen Bett geschlafen zu haben tat gut, ich fühlte mich schon viel besser als gestern.

Ein Blick auf meine Klamotten verriet mir, dass Freya oder Rebekah mich umgezogen haben mussten, denn statt dem schwarzen Jump Suit trug ich graue Leggings und einen übergroßen blauen Pulli. Darüber war ich auch froh, denn ich bezweifelte, dass mein Kostüm in gutem Zustand war. Wahrscheinlich war es längst im Müll.

Noch leicht schwankend ging ich in das direkt an mein Zimmer angrenzende Bad und aufs Klo. Außerdem stellte ich fest, dass alle meine Wunden geheilt waren, offensichtlich war ich doch schlimmer verletzt gewesen als ich gedacht hatte, sonst hätte niemand meiner Geschwister mich mit Vampirblut geheilt. Sie wollten verhindern, dass ich ein Vampir wurde. Ich selbst hätte damit im Grunde kein Problem, denn früher oder später würde es sowieso passieren. In dieser Stadt war es so gut wie unmöglich ein Mensch (oder eben eine talentlose Hexe) zu bleiben. Dennoch hoffte ich, dass es bis dahin noch ein paar Jahre dauern würde, denn für immer dreizehn bleiben, so wollte ich keine Ewigkeit verbringen. Da behielt ich meine Magie lieber noch eine Weile.

Da ich Hunger hatte, machte ich mich auf den Weg in die Küche. Als ich dort ankam musste ich lachen. Rebekah stand am Herd und machte Pancakes. Na ja, sie versuchte es zumindest. Die, die schon fertig waren, waren ziemlich verbrannt und es sah nicht danach aus, als würde sich das noch ändern. Das war aber nicht das Lustigste an dem Bild, sondern die Schürze, die sich meine Schwester umgebunden hatte. Es war so ein altes verwaschenes Stück Stoff mit blauen und weißen Längsstreifen, wie man es sich bei alten Omas vorstellte. Vom Alter her übertraf Bekah diese zwar, aber sie sah eben keinen Tag älter aus als achtzehn.

"Guten Morgen", begrüßte sie mich, "Geht es dir besser?"

"Ja, ich hab nur ein bisschen Schlaf gebraucht." Noch immer kicherte ich leicht.

"Warum lachst du so?", fragte sie scheinheilig.

"Nichts, nichts", wehrte ich ab und schüttelte belustigt den Kopf, "Wo hast du die Schürze her?"

"Die ist schick, oder? Hab ich hinten in der Abstellkammer gefunden."

In diesem Moment kam Kol dazu, blieb jedoch beim Anblick unserer Schwester im Türrahmen stehen. "Was hast du da an?"

"Was habt ihr alle für ein Problem mit meiner Schürze?"

"Gar keins, du solltest sie öfter anziehen", meinte Kol.

"Ha ha."

"Okay Bekah, es ist ja schön und gut, dass du Frühstück machst, aber ich helfe dir jetzt, sonst tötest du die armen Pancakes noch", entschied ich und stellte mich zu ihr an den Herd.

"Apropos töten, was machen wir mit den Salvatores?", erkundigte sich Kol und setzte sich auf einen Stuhl, "Ich bin für umbringen, aber Nik meint, dass das keine gute Idee ist."

"Dann lassen wir sie halt leben, aber ein bisschen Folter wird doch okay sein", schlug Rebekah vor.

Ich ignorierte die beiden, während sie planten, wie sie Damon und Elena am besten quälen konnten. Am Ende würden sie es ja eh nicht tun. Nik, Elijah oder im Notfall ich würden sie davon abhalten. Bei Freya war ich mir nicht ganz sicher, aber vermutlich würde sie zu Kol und Bekah halten, in dieser Sache waren wir uns ziemlich ähnlich. Wenn es um Familie ging, kannten wir keine Gnade, auch wenn ich im allgemeinen eher gegen Folter war.

Ich gab zwei Löffel Teig in die Pfanne und wartete eine Weile, bis ich den Pancake wendete. Er hatte eine schöne goldbraune Färbung. Nach ein paar weiteren Minuten war der Pancake fertig und ich legte ihn auf einen anderen Teller als die, die Bekah verbrannt hatte. Diesen Vorgang wiederholte ich einige Male, bis kein Teig mehr übrig war.

Adopted By The MikaelsonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt