Ich fühlte mich wie ein Stück rohes Fleisch. Ein tiefgekühltes, rohes Stück Fleisch. Zwar nicht die poetischste Ausdrucksweise, aber sie traf definitiv zu. Es war verdammt kalt, selbst für Januar, und ich konnte Kälte noch nie wirklich ausstehen.
Fröstelnd zog ich meinen Mantel enger um mich, und vergrub mein Gesicht in meinem Schal. Um schneller im Warmen zu sein, begann ich schneller zu laufen und einige Zeit später kam der Mystic Grill in Sichtweite, und ich ging erleichtert rein.
Ashina, mit der ich mich hier verabredet hatte, war noch nicht da, aber ich war auch gute fünfzehn Minuten zu früh dran. Noch immer zitternd setzte ich mich an einen Tisch am Rand des Raums, mit Blick zur Tür. Schal und Jacke zog ich aber noch nicht aus, lediglich meine Mütze, die vom ständig fallenden Schnee völlig durchnässt war, nahm ich ab.
Während ich auf meine beste Freundin wartete, schaute ich mich im Grill um, und entdeckte einige Leute, die ich nicht leiden konnte. Einige Klassenkameraden saßen ein Stück weiter hinten, und an der Bar entdeckte ich Stefan und... Moment, hatte nicht gerade noch Damon neben ihm gesessen? Ich runzelte die Stirn.
''Wartest du auf jemanden?'', ertönte da eine Stimme und ich fuhr herum. Mir gegenüber saß plötzlich Damon. Wie hatte ich nicht bemerken können, dass er da war?
''Was willst du?'', fragte ich.
''Man beantwortet eine Frage nicht mit einer Frage.''
''Ernsthaft?''
''Ernsthaft.''
''Such dir jemand anderen zum Nerven.''
''Du hast meine Frage immernoch nicht beantwortet.'' Er grinste.
''Das geht dich nichts an.'' Gott, ich hasste ihn. Warum konnte er sich nicht um seine eigenen Angelegenheiten kümmern? Hatte er kein Leben? Oder sein Bruder eine Freundin, die Damon ihm ausspannen konnte?
"Aber es interessiert mich."
"Das ist schön für dich, gratuliere. Und jetzt verschwinde."
"Das hier ist ein öffentliches Gebäude, ich muss nirgendwo hin gehen."
In diesem Moment klingelte mein Handy und erleichtert, nicht megr Damons dummen Gerede zuhören zu müssen, ging ich ran. Es war Ashina, vermutlich wollte sie mir mitteilen, dass sie zu spät kommen würde. Zumindest dachte ich das, bis ich ihre Stimme hörte.
"Sirena, du musst mir helfen, bitte! Da... Da war ein Mann und er... Ich habe ihn... Ich habe ihn..." Ihre Stimme brach. "Er ist tot. Wegen mir."
"Ashina, bleib ruhig, alles wird gut, ich komme. Sag mir einfach wo du bist, okay?" Meine Instinkte hatten meinen Körper übernommen, und ich nahm nichts mehr war, außer dem Bedürfnis, meiner besten Freundin zur Hilfe zu eilen.
"Zuhause. Bitte, du musst dich beeilen!", flehte sie panisch.
"Keine Angst, ich bin schon auf dem Weg, alles wird gut", versuchte ich, sie zu beruhigen, während ich schon aufsprang, "Hör zu, ich muss auflegen, aber ich komme, okay?" Mir war nicht wohl bei dem Gedanken, sie jetzt völlig allein zu lassen, mit nicht einmal einer Stimme, die sie beruhigen könnte, aber ich musste Nik anrufen. Wenn sie wirklich jemanden umgebracht hatte, würde er ihr besser helfen können, als ich.
"Okay", hauchte sie, und ich legte mit mulmigem Gefühl auf.
"Du gehst schon?", fragte Damon und ich schlug ihm ins Gesicht. "Du hast gehört, was los ist, also lass mich in Ruhe und kümmer dich um deinen eigenen Scheiß." Ich hatte absolut keinen Nerv mehr, um ihn auch nur eine Sekunde länger zu sehen, deshalb drehte ich mich um und rannte aus dem Grill.

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Adopted By The Mikaelsons
أدب الهواةSirena Mikaelson. Ein Name, der nicht all zu vielen Leuten bekannt ist. Sie ist die jüngste Schwester der Urfamilie, dreizehn Jahre alt, und eine mächtige Hexe. Zu mächtig. Ihre Kräfte hat sie oft nicht unter Kontrolle und braucht Hilfe. Freya block...