Niragi- My star

五

"Die Registrierung ist abgeschlossen. Die Anzahl der Mitspieler beträgt: 14. Das Spiel beginnt nun. Schwierigkeitsgrad: Pik fünf."

Minoko sah, wie die zwei bedrohlichen Männer sich siegessicher ansahen und die Frau, die sie am Morgen gesehen hatte, sich anfing zu strecken. "Pik fünf?", stellte Karube die Frage, die Minoko auch hatte. Das mit den Schwierigkeitsgraden hatte sie noch nicht ganz verstanden.

"Körperliche Anforderung.", kam zu Minokos Erstaunen eine Antwort. Der ihr vorhin nicht aufgefallene Mann erklärte Arisu und Karube die Bedeutungen der Karten, während sie auch aufmerksam zuhörte. Es stellte sich heraus, dass die Farbe der Karten die Kategorie des Spiels anzeigte.

Pik- körperliche Anforderung

Kreuz- Mannschaftsspiel

Karo- geistiger Wettstreit

Herz- Verrat

Und wie erwartet zeigten die Zahlen den tatsächlichen Schwierigkeitsgrad.

"Spiel: Jäger und Gejagter. Regel: Entkomme dem Jäger"

Alle begannen zu murmeln und sich zu fragen, wer der Jäger ist. Minoko blieb ruhig und wartete auf eine weitere Ansage vom Handy- wunderte sich, was das Ziel war. Auch der Mann neben ihr war ruhig.

"Ziel des Spiels: Finde und berühre das Objekt, welches in einem Raum des Gebäudes versteckt ist in der da vorgesehenen Zeit. Die Zeit hierfür beträgt: 20 Minuten. Nach den 20 Minuten explodiert eine Zeitbombe, die im Gebäude platziert ist. Das Spiel beginnt in 2 Minuten."

Sofort liefen alle los- hofften auf einen guten Vorsprung zum noch ungekannten Jäger. Minoko stieg in den Aufzug. Sie hatte bereits einen Zielort und wollte ihre Energie für das eigentliche Spiel aufheben. Auch der Mann im Kapuzenpulli stieg ein. Minokos Blick fiel zum Knopf, den zum Keller führte. Höchstwahrscheinlich wurde dort die Bombe platziert.

Sie sah zum Mann auf. "Kannst du Bomben entschärfen?" Daraufhin lachte er leise. "Gute Idee, aber leider nein. Außerdem ist es ein Pik- Spiel. Die Bombe ist wahrscheinlich nicht die vorgesehene Lösung." Minoko nickte nur und drückte dann den 7. Stock. Sie lehnte sich zurück an die Wand und sah sich den Mann an. "Wie heißt du?", fragte sie leicht schüchtern. "Chishiya. Wie lange bist du schon hier?", stellte er sofort die Gegenfrage. Ihr Name interessierte ihn nicht- Er sah sie nicht als nützlich für seine Ziele.

"Die Menschen sind also wirklich für alle an unterschiedlichen Zeitpunkten verschwunden...", stellte sie fest. "Mhm", murmelte Chishiya und stellte sich in die Mitte des Aufzugs- nun viel näher an Minoko. "Meine Frage.", sprach er. "Oh, seit gestern.", antwortete sie.

Der Aufzug kam an und ohne weitere Worte stiegen beide aus.

Das Spiel war in vollem Gange. Minoko saß leicht zusammengezogen an dem Geländer der Etage. Sie konnte sich nicht so wie Chishiya die Tode der Anderen ansehen. Der Jäger stellte sich als eine Person mit Waffe und Pferdemaske heraus und hat bereits mehrere Spieler zum Game-Over gebracht. Chishiya sah sie nun herablassender an als zuvor. Er musste zugeben, dass er mehr erwartet hatte als ein Weichei.

Eine ungewöhnlich lange Folge an Schüssen ließ Minoko über das Gelände sehen. Der Jäger schoss von einem Anderen Stock aus- aus großer Distanz auf den Jungen, der Minoko vorhin nach dem Verschwinden der Leute gefragt hatte. Auffällig, denn Arisu hatte allen mitgeteilt, dass der Jäger ein eingeschränktes Sichtfeld hatte, sodass er bis jetzt nur aus wenig Entfernung geschossen hatte.

Der in Gedanken versunkene Blick von Minoko ließ Chishiya fragen: "Du hast es auch gemerkt, oder?" Sie nickte und Cheshiya wusste nicht, wie er sie einschätzen sollte. Sie schien feige, doch geistlich war sie sehr stark.