"Und darf ich euch Minoko vorstellen.", rief der Hutmacher in die Menschenmenge. Minoko stand gemeinsam mit den Anderen der Führungskraft auf dem Balkon der Lobby. Neben ihr stand Niragi, der während der dramatischen Rede seine Waffe gelangweilt reinigte und ab und zu in ihre Richtung sah.
Minoko trat nach vorne als der Hutmacher die Hand nach ihr ausstreckte und sah zu den Bewohnern, während sie ihnen ein Lächeln schenkte. Viele Gesichter kannte sie bereits, da sie sich in der Woche oft mit ihnen unterhalten hatte. Gespannt warteten sie darauf, was der Hutmacher zu sagen hatte. "Sie war vor einer Woche hier angekommen und hat uns mit 3 wichtigen Karten beschenkt...", grinste der Hutmacher und die Menge war erstaunt. "Deshalb stelle ich sie euch hiermit offiziell als neues Mitglied der Führungsklasse vor! Heute wird sie mit euch gemeinsam raus gehen und gewinnen! Heute liegt es wieder an euch, meine Freude, die benötigten Karten zu sammeln, damit wir gemeinsam zurückkehren können!"
Alle fingen an zu jubeln. Der Hutmacher war ein wahrer Entertainer. Er brachte sie dazu, sich tatsächlich über Spiele zu freuen und die Hoffnung erhalten zulassen.
Minoko fand die Aufmerksamkeit, die sie bekam unangenehm, sodass sie zu Niragi sah, der nun hinter ihr stand. Sie hatten zuvor beschlossen, heute gemeinsam an einem Spiel teilzunehmen und somit unbewusst ihr Vertrauen auf die Probe zu stellen...
"Wir holen euch ab, wenn wir mit unserem Spiel fertig sind.", sagte ein Mann des Militärs und düste mit seinen Freunden davon. Er hatte Niragi und Minoko bei ihrem Spiel abgesetzt, denn bei diesem fehlten nur noch zwei Spieler, bis die Registrierung geschlossen wäre.
"Wahrscheinlich ein Pik Spiel.", murmelte Minoko als sie das Gebäude- ein riesiges Fitnessstudio -sah. Niragi summte nur zustimmend und innerlich besorgt um Minokos Fuß. Es war ihm bewusst, dass dieser verheilt war, aber dass trotzdem ein Verband drum war, zeigte doch, dass er nicht komplett auslastbar war. Er überlegte zu einem Anderen Spiel zu gehen, doch verwarf den Gedanken, da ihm klar war, dass es zu weit weg wäre. An Keinem teilnehmen konnten sie auch nicht, denn ohne mitgebrachter Karte würde der Hutmacher nur wütend werden.
Ohne Wort nahm Niragi sanft ihr Handgelenk in seine Hand und lief mit ihr ins Gebäude. Im Eingangsbereich trafen sie auf sechs Mitspieler und noch zwei Handys auf dem Tisch. Minoko sah sich ihre Mitspieler an. Vier Männer, zwei Frauen. Von den Männern sah einer besonders muskulös und breit aus und sein kalter Gesichtsausdruck erinnerte sie an Agunis. Die Anderen würde sie als Standart bezeichnen. Sie sahen eher schwach und mitgenommen von den Spielen aus uns wandten sich von allen ab.
"Registrierung abgeschlossen.", ertönte das Handy, als Minoko und Niragis Gesichtsscan abgeschlossen war.
"Alle benötigten Spieler anwesend. Das Spiel beginnt nun.
Das Spiel: Kämpfer. Schwierigkeitsgrad: Pik sechs."
Wie erwartet ein Pik Spiel und Minoko merkte, wie der Aguni ähnliche Mann zufrieden aussah. Die Anderen zogen sich deutlich zurück, doch versuchten ihre Verzweiflung zu verstecken. Dann sah Minoko zu Niragi, als sie sich erinnerte. Pik sechs war eine der fehlenden Karte und auch Niragi schien es gemerkt zu haben. "War Minoko ein Glücksbringer des Hutmachers?", wunderte er sich. Wenn er Karten wollte, kamen die gebrauchten Karten zu Minoko. War das Zufall?
Doch bevor irgendetwas getan werden konnte, vielen alle nacheinander zu Boden, als unbemerkt Gas in den Bereich gelassen wurde und alle schwarz sahen.
Müde öffnete Minoko ihre Augen und sprang auf, als sie sich in einer unbekannten Umgebung wiederfand. Sie sah sich und merkte, dass es aus sah wie ein Gymnastikraum. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie sich doch im Spiel befand. Auf dem Boden sah sie noch einen der schwächeren Männer liegen. Er sah nicht mehr all zu jung aus und war bereits ziemlich abgemagert. Er schien noch nicht wach zu sein...
"Spielregeln", erschrak die Stimme vom Handy Minoko.
"Ihr müsst gegen die Person in eurem Raum kämpfen. Beim Kampf sind keine Waffen erlaubt."
Sofort dachte Minoko an Niragi und hoffte, dass er nicht nur mit der Waffe umgehen konnte, sondern auch mit den Fäusten.
"Der, der als erstes zu Boden fällt verliert. Wenn dies innerhalb der vorgegebenen Zeit nicht geschieht, sterben Beide Teilnehmer. Der Gewinner eines Raumes, gelangt zum nächsten Kampf. Ziel des Spiels: Gelange in den nächsten Raum und sei einer der zwei letzten Überlebenden."
Sofort fühlte Minoko sich unwohl. "Nur zwei Überlebende?", dachte Minoko verzweifelt. Zum einen fühlte sie sich schlecht für die vielen Sterbenden und zum Anderen fürchtete sie, dass sie Niragi schon im nächsten Raum begegnen könnte und es hieß, dass nur einer weitergehen konnte. Doch Minoko konzentrierte sich dann auf das hier und jetzt.
"Die Zeit für diesen Kampf beträgt: 10 Minuten. Die Zeit beginnt jetzt."
Bedacht drehte sie sich zum Gegner, doch sah, dass er immer noch nicht aufgestanden war. Vorsichtig und in Bereitschafft gestellt, lief sie zu ihm. Vielleicht war es ein hinterhältiger Angriff- eine Täuschung, um sie unaufmerksam zu machen. Doch als sie sich zu ihn hinhockte und er sich weiterhin nicht bewegte, schüttelte sie ihn an der Schulter. "Hey", sagte sie und versuchte ihn wach zu kriegen.
"Er hat doch genau so viel Gas eingeatmet wie ich.", dachte sie. "Warum wacht er nicht auf?" Sie legte ihre Finger an seine Halsschlagader, doch spürte nichts. Verwirrt sah sie sich im Raum um-mit Hoffnung darauf, dass der Spielleiter diesen vermeintlichen Fehler sah. War er zu schwach und konnte dem Gas nicht standhalten? Minoko war verwirrt und setzte sich geschlagen neben ihn. Jetzt hieß es warten, bis die Zeit um war. Dass der Gegner bereits tot war, freute Minoko nicht, aber es hat alles erleichtert. Sie war sich nicht sicher, ob sie diesen Mann mit eigenen Händen in den Tod hätte schicken können, sodass sie diese friedliche Alternative bevorzugte.
Wenige Minuten nach Kampfbeginn hörte sie plötzlich Schreie aus dem Nebenraum. Sie waren voller Schmerzen und Minoko sprang sofort auf. Sie suchte nach einen Weg ihr irgendwie helfen zu können, doch das einzige das sie tun konnte, war verzweifelnd zuhören. Die Schreie gingen viel zu lang. "Was tut ihr Gegner ihr an?", fragte sich Minoko und stand vorbereitet an der Tür zum nächsten Raum. Der Gegner schien stark und sadistisch zu sein- keine gute Kombination für einen Gegner.
Noch wenige Minuten bis zum Kampfende und die Schreie verstummten langsam. Mit jeder Minuten wurde Minoko nervöser. "Was ist, wenn Niragi das Mädchen so gefoltert hat", fragte sie sich, doch schüttelte sofort den Kopf. Sie hatte viel schlechtes von ihm gehört, aber so etwas würde er doch niemals tun.
Nach Ablauf der Zeit ging die Tür auf und Minoko stürmte direkt rein, um sich als erstes an die Situation anpassen zu können. Sie stand in der Mitte eines leeren Raumes. Der Boden war in einem Schachbrettmuster. Abgesehen von der Tür aus der sie gekommen war, gab es noch zwei weitere und eine davon wurde geöffnet.
Heraus kam der muskulöse Mann. Sein Gesicht war genauso wie sein vorher graues Top in Blut getränkt und Minoko lief ein Schauer über den Rücken. Für eine kurze Zeit konnte sie in seinen vorherigen Raum sehen, wo ihre Blick direkt auf die verprügelte Leiche der Frau lag. Es hätte ein einfacher Tod sein können- sie mit einem Schlag ohnmächtig machen und sie dann ohne weitere Schmerzen vom Laser töten lassen. Doch er hatte sich für den grauenhaften Tod entschieden. Geschockt sah sie dann zu dem Mann. Innerlich freute sie sich kurz, dass es nicht Niragi war, der vor ihr stand. Doch noch wusste sie den Ausgang ihres jetzigen Kampfes nicht und das machte sie sehr nervös. Der Gegner war schlimmer als gedacht.
Ein gruseliges Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit und er sagte: "Noch ein einfacher Gegner." Bei der Aussage starrte Minoko ihn wütend an, bevor auch sie grinste. "Unterschätz mich nicht."
Minoko hatte sich das Ziel gesetzt gemeinsam mit Niragi zurückzukehren- und zu einem Anderen Ausweg wird es auch nicht kommen. Da war sie sich sicher.
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Niragi- My star
FanfictionNiragi- Alice in Borderland FanFiction Minoko war von klein auf hilfsbereit und sah immer das Gute in Menschen. Sie bewunderte die Sterne und studierte später auch diese Leidenschaft. Als plötzlich niemand mehr in Tokyo zu finden war und Spiele übe...