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Minoko öffnete ihre Augen und wurde sofort an ihre Verletzung erinnert. Die Schmerzmittel wirkten nicht mehr. Sie seufzte einmal genervt auf. Mit Verletzungen ist man hier so gut tot. Den ganzen Tag über blieb sie auf der Matratze und ruhte sich so gut es ging aus.

Als es Abend war machte sie sich auf den Weg zum nächsten Spiel. Wie immer hatte sie ihre Bauchtasche dabei, worin sich Wasser und ihre Spielkarten befanden. Die Stabilisierung für ihr Bein konnte den Großteil an Schmerzen verhindern, doch es war klar, dass es nicht ewig halten würde. Immerhin waren es nur aneinander geklebte Holzteile.

Minoko kam bereits außer Atem vor einem Hochhaus an. Als sie die Treppe zum Eingangsbereich hochging, merkte wie der Schmerz langsam schlimmer wurde. Die Schmerztablette, die sie vordem Aufbruch zu sich genommen hatte, schien ihre Wirkung zu verlieren.

Im Eingangsbereich erkannte sie sofort den Kapuzenpulli tragenden Mann. Es war Chishiya aus dem Pik 5 Spiel. Auch er erkannte sie und grinste, während sie ihm lächelnd zuwinkte. Sie humpelte zu den Handys auf dem Tisch.

"Noch eine Minuten bis die Registrierung abgeschlossen ist."

Minoko stellte sich zu Chishiya, der sie eindringlich ansah. "Du bist verletzt.", stellte er fest, "Warum spielst du? Läuft dein Visa ab?" Minoko schüttelte den Kopf. "Es muss verarztet werden. Ich bin das Risiko eingegangen, dass das hier ein Pik Spiel ist, aber wenn es nicht richtig behandelt wird, wird es nicht richtig wachsen und ich hab dann in keinem Spiel mehr eine Chance.", erklärte sie. Chishiya war erstaunt, da er sie nicht als riskierende Person vermutet hatte, doch ihre Erklärung war plausibel.

Dann sah Minoko sich im Raum um. Es waren noch vier Andere Spieler anwesend. "War jemand von euch Arzt?", fragte sie. Die zuvor abwesend aussehenden sahen zu ihr hoch. Alle schüttelten den Kopf und Minoko atmete frustriert aus.

"Die Registrierung ist abgeschlossen. Die Anzahl der Mitspieler beträgt: 6. Schwierigkeitsgrad: Karo 3."

Erleichterung machte sich in Minoko breit. Keine körperliche Anforderung- dachte sie.

Zum Spielbeginn stiegen sie in einen Aufzug und fuhren in den 7. Stock. In jeder Etage mussten abwechselnd Fragen und Rätsel beantwortet werden, die mit jeder Etage schwieriger wurden. Mit den Fragen hatte Minoko kein Problem, jedoch konnten sie nicht den Fahrstuhl zum Etagenwechsel nutzen, sodass ihre Schmerzen nach den ersten zwei überwundenen Stockwerke nicht ertragbar waren. Ihre Stabilisierung war bereits so locker, dass es fast nichts mehr brachte.

In den ersten Etagen konnten alle die Fragen beantworten, doch danach wurde es für die Anderen schwieriger. Während Chishiya zusah, wie sie begannen zu verzweifelt, half Minoko ihnen beim finden der Lösung. In den Spielregel wurde nicht gesagt, dass man nicht Vorsagen darf.

So kam es, dass alle es in den 1. Stock geschafft hatten. Auf Grund der Schmerzen war Minoko verschwitzt und hatte starke Probleme sich zu konzentrieren.

"Zwei Väter und zwei Söhne stellen sich nebeneinander vor einem großen Spiegel auf. Doch im Spiegelbild sind nur drei Personen zu sehen. Wie kann das sein?"

Die Frage war an einen Mitspieler gerichtet, doch auch Minoko versuchte mit zu überlegen. "Ich weiß es.", rief aber sofort der Gefragte und teilte mit, dass er es im Internet mal gelesen hatte. "Vor dem Spiegel stehen Großvater, Vater und Sohn." Minoko atmete erleichtert auf. Chishiya sah sie wie schon oft zuvor im Spiel an und fragte sich: "Wieso sorgte sie sich so sehr um Andere? Diesmal schien sie noch hilfsbereiter zu sein als zuvor."

Die nächste Frage ging an Minoko und sie fing an nervös zu werden. Im Normalfall würde sie die Antwort wissen, doch ihre Schmerzen brachten sie bereits zum keuchen und sie konnte sich auf nicht anderes konzentrieren.

"Wie muss man einen Kugelschreiber auf den Fußboden legen, damit kein Mensch darüber steigen kann?"

Außer dem Keuchen von Minoko war im Raum nichts zu hören. Die Zeit zum beantworten der Frage lief ab. Keiner konnte ihr helfen. Außer einer-

unerwarteter Weise sagte Cheshiya ihr die Lösung, sodass Minoko außer Atmen sagte: "Man muss den Stift direkt an eine Wand, auf den Boden legen." Sofort öffnete sich die Tür und das Spiel war gewonnen. "Alle überleben...", flüsterte Minoko und sah, wie alle aus dem Raum gingen, bevor ihre Sicht verschwamm und sie zu Boden ging. Es fühlte sich an, als würde der Schmerz vom Fuß aus sich im ganzen Körper verteilen und sie konnte es nicht mehr aushalten.

Bevor alle schwarz wurde, sah sie wie Chishiya neben ihr stand und auf sie herab blickte.

Niragi- My starWo Geschichten leben. Entdecke jetzt