Sie saßen wieder im Auto. Minoko hatte ihre Tasche auf dem Schoß, denn sie waren kurz zu ihrer alten Unterkunft abgebogen, bevor sie sich auf den Rückweg gemacht hatten. Alle Anwesenden im Auto- abgesehen vom Fahrer waren am Pocky Sticks essen, die Minoko mitgebracht hatte. Sie musste zugeben, dass es witzig aussah, wie die starken bedrohlichen vom Militär am Süßigkeiten essen waren. Vor allem Last Boss, der jeden einzelnen Pocky Stick beobachtend ansah, als würden sie gleich wegspringen, brachte Minoko zum Lachen.
"Hey!", schoss Minoko Kopf dann zu Niragi. Er hatte einen ihrer Erdbeerpockys genommen und sofort verschlungen. "Man lacht andere nicht aus.", belehrte er sie kauend. "Man klaut anderen nicht die Pockys.", argumentierte Minoko mit hochgezogenen Augenbrauen und zeigte mit einem ihrer Pocky auf ihn. Kurz sah Niragi zu diesen und bevor Minoko was sagen konnte, war der Pocky Stick weg. "Nein! Du ist so ein Dummk-", regte sie sich auf, doch wurde von einer Hand an ihrem Mund verstummt. "Hey", meinte sie und schlug Last Boss' Hand leicht weg. "Habt ihr euch gegen mich verschworen?", fragte sie, während Niragi noch lachte.
Er fand einerseits witzig wie verwirrt sie aussah und zum anderen, dass die einzige Beleidigung, die ihr einfiel, Dummkopf war. "Nein, wir sind nur der Meinung du hast zu viele Packungen nur für dich.", erklärte Niragi grinsend und lehnte sich leicht zu ihr. "Aber du magst nichtmal Erdbeerpockys!"
"Das habe ich nie gesagt.", behauptete Niragi. "Nicht direkt.", sagte Minoko und lehnte sich auch zu ihn. "Du konntest aber nicht verstehen, wie man die Essen kann."
"Hm.", schien Niragi sich versuchen zu erinnern. "Denke nicht das ich das gesagt hab.", meinte er dann grinsend. Minoko wollte sich aufregen, doch merkte dann erst, wie nah sich ihre Gesichter schon waren und zog schnell zurück. Die Röte schoss ihr ins Gesicht und sie sah nach vorne und hoffte, dass niemanden auffallen würde wie peinlich es ihr war. Doch natürlich wurden ihre Wünsche nicht erhört, denn Niragi lachte sie aus. "Was denn? Nicht mehr so auf Argumentationen aus?", fragte er sie belustigt und stach ihr in die rote Wange. "Och, lass mich doch. Iss was du willst.", schmollte Minoko und hielt im die Packung hin. "Ich mach doch nur Witze. Behalte die.", sagte Niragi lächelnd und schob sie zurück.
Plötzlich wunderte er sich, wann er so weich geworden war. Vom Spaß an Mord zum Spaß am Necken und Witze machen? Das war definitiv eine Veränderung und er wusste nicht, ob er sie mochte oder nicht.
Sie kamen im Beach an und Niragi beschloss sich weniger Gedanken zu seinen Charakterentwicklungen zu machen und es zuzulassen, egal wie es kommt. Die Anderen erledigten das Verstauen der Waffen, sodass Niragi und Minoko in die Lobby gingen. "Hey, Chishiya!", grüßte Minoko den Mann der auf einer Couch saß. Niragi sah ihn nur abwertend an. Seit er im Beach angekommen war mochte er ihn nicht. Er dachte immer er wäre etwas besseres, aber in einer ernsten Situation würde eine Waffe gegen einen schlauen Kopf gewinnen.
"Was macht du?", fragte Minoko ihn und setzte sich auf die Couch gegenüber. Es war gerade Nachmittag, sodass die meisten Bewohner am Pool waren. Chishiya war dabei ein Schachbrett aufzustellen und sah sie nur emotionslos an. "Schach spielen. Offensichtlich oder nicht?"
"Ja schon.", meinte Minoko leicht peinlich berührt auf Grund ihrer unnötigen Frage. "Aber mit wem?", grinste sie dann. "Mit dir.", antwortete er dann und erklärte, dass er auf sie gewartet hatte, woraufhin Niragi verächtlich schnaubte. Er legte sich dann hin- Der Kopf am einem und die Füße am anderen Ende der Couch. "Ich leg mich schlafen.", teilte er mit. Er hatte keine Lust den beiden Oberschlauen beim Spielen zuzusehen, doch Bock darauf irgendwas anderes zu tun hatte er auch nicht. "Tu das.", lächelte Minoko und patschte ihm auf den Kopf, bevor sie sich zu Chishiya drehte. "Dann wollen wir mal."
"Schachmatt.", grinste Minoko nach fast einer Stunde. Verwundert sah Chishiya sie an und dann zum Spielbrett, um sicher zu gehen, dass es nicht noch eine Möglichkeit gab. "Was?", murmelte er ungläubig. "Du hast an einer Stelle nicht aufgepasst.", erklärte Minoko und verschob einige Figuren. "Du hättest den Turm hier nicht verschieben dürfen." Chishiya seufzte auf und nickte geschlagen. "Nicht schlecht."
"Gut gespielt.", sagten sie und schüttelten die Hand. "Hab gehört du wirst den Bewohnern heute als Führungsvorstand vorgestellt.", sagte Chishiya, nachdem er aufgestanden war und seine Hände in die Jackentaschen getan hatte. "Yep, ich nehme heute wieder an einem Spiel teil... bei der Ansage des Hutmachers wollte er mich dann kurz erwähnen.", erzählte Minoko. "Ist dein Fuß schon komplett heile?", fragte Chishiya dann emotionslos und versuchte unbesorgt zu wirken. "So gut wie.", meinte Minoko und streckte ihren verbundenen Fuß aus. "Der Hutmacher verzweifelt langsam, weil in den letzten Tagen nur eine Karte hinzugekommen ist, die benötigt wird. Er hofft, dass ich wie ein Glücksbringer wirke und heute ein gebrauchtes Spiel kommt.", meinte Minoko genervt.
"Also bist du wie sein neues Spielzeug.", grinste Chishiya. "Sag das nicht so.", schmollte Minoko. Ihr war äußerst bewusst, dass der Hutmacher sie nutzte, doch solange er nett zu ihr war und ihr ein Unterschlupft bat, wird sie sich nicht direkt beschweren.
"Naja, man sieht sich.", verabschiedete Chishiya sich und verließ die Lobby. Minoko sah ihm kurz hinterher, bevor sie sich zu Niragi wandte. Er war tatsächlich eingeschlafen und sie war erstaunt wie friedlich der sonst so aufgedrehte Mann sein konnte. Sie strich ihm vorsichtig über den Kopf, um ihn auf zu wecken, doch es erwies sich als keine so gute Idee.
Innerhalb weniger Millisekunden befand sich Minoko unter Niragi- auf dem Boden wohlgemerkt. Niragi hatte sie nämlich an der Hand gepackt und sich von der Couch gerollt, sodass beide mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden gelandet waren. Niragi schien hellwach zu sein und sah dann Minoko verwirrt an. "Oh, du bist es nur.", sagte er und entspannte sich. Er sah wie Minokos Wangen rot waren und merkte erst dann die Position, in der sie sich befanden. Niragi zog eine Augenbraue hoch und spielte mit seinem Zungenpircing. "Ich mag es wie hilflos du unter mir aussiehst.", kam wieder seine sexuell getriebene Seite heraus. In Gedanken versunken sah er sich Minoko genau an und versuchte sich den Anblick einzuprägen, als alles plötzlich umgedreht wurde.
"Hilflos also?", flüsterte Minoko fast schon und lächelte belustigt. Mit gekonnten Griffen hatte sie sich über ihn gedreht und saß nun mit weiterhin leicht geröteten Wangen auf ihm. Verwirrt von der plötzlichen Änderung blieb Niragi still.
Aguni, der die ganze Situation gesehen hatte, war beeindruckt. Er wusste, dass sie definitiv Training hatte, doch Niragi war einer seiner besten Männer. Er war ein Kopf größer und auch viel schwerer als sie und trotzdem sah es für sie so einfach aus ihn zu besiegen. Er näherte sich den Beiden, die zu den Wenigen gehörten, die sich in der Lobby befanden und teilte laut mit: "Macht euch bereit. In einigen Minuten ist die Ansage des Hutmachers." und ging auch wieder.
Niragi hatte sich sofort mit den Ellenbogen am Boden abgestützt, damit er gerader saß und sah ihn gelangweilt an. Innerlich war ihm peinlich, dass er von seinem Boss in einem so schwachen Zustand gesehen wurde. "Brauchst doch nicht rot werden.", flüsterte Minoko grinsend und pikste ihm in die Wange. Sie wollte von seinem Schoß und der unangenehmen Position aufsetzten, als sie plötzlich am Hals gepackt und zurück gezogen wurde.
Niragis Hand war leicht genug an ihrem Hals, dass sie nicht verletzt wurde, jedoch stark genug, um sie fest im Griff zu haben. Er zog sie so nah ran, dass Minoko sein leichtes Atmen auf der Haut spüren konnte. "Das hast du nur geschafft, weil ich unaufmerksam war.", versuchte Niragi es ihr, als auch ihm selbst einzureden. Plötzlich wurde Minoko ernst und sah ihn eindringlich an, während sie ihre Hand an seine Wangen legte. "In dieser Welt heißt Unaufmerksamkeit der Tod.", sagte sie eindringlich. Niragi war einer der Personen, die sie ins Herz geschlossen hatte. Ihre Worte ließen Niragis Gesichtszüge und seine Hand um ihren Hals weich werden, sodass sich Minoko neben ihn auf den Boden setzte. Sie sah ihn weiterhin an. "Du bist mir wichtig geworden. Lass sowas nicht in den Spielen passieren.", danach lächelte sie leicht, während Niragi weiterhin auf dem Boden lag und sich über ihre Sorge wunderte. Schon lange hatte ihn niemand mehr solch eine Zuneigung gezeigt. Er kam wie zu seinem alten Ego zurück und grinste sie an. "Ich sterbe schon nicht wegen eines dummen Spiels.", meinte er leicht lachend.
"Dann ist gut.", grinste auch Minoko und stand endgültig auf. "Na los, wir wollen den Hutmacher doch nicht warten lassen."
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Niragi- My star
FanfictionNiragi- Alice in Borderland FanFiction Minoko war von klein auf hilfsbereit und sah immer das Gute in Menschen. Sie bewunderte die Sterne und studierte später auch diese Leidenschaft. Als plötzlich niemand mehr in Tokyo zu finden war und Spiele übe...