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Minoko eilte aus der Tür und wollte den Blicken des Hutmachers entkommen, doch rannte direkt in eine Person hinein. "Uff", stoß Minoko durch den Aufprall aus und sah nach oben. Vor ihr stand ein Mann- etwas älter als sie mit schwarzen Schulterlangen Haaren und Pricing in der Nase und an der Augenbraue. Scheinbar auch ein Zungenpircing, denn er zeigte es stolz, als er sich über die Lippen leckte. An seinen Schultern hatte er eine große Schusswaffe. "Du bist also die Neue.", sagte er und beugte sich über sie. Aus unerklärlichen Gründen fürchtete Minoko sich nicht. Sie fand nur die Situation mit dem Fremden leicht unangenehm, weshalb sie leicht lächelnd nickte und sagte: "Minoko."

Er hielt kurz inne, erstaunt von ihrer Reaktion und fing an zu lächeln. "Minoko...", flüsterte er. Er schien noch etwas sagen zu wollen, doch wurde vom Hutmacher, der sich noch im Raum befand gerufen. "Niragi, hör auf unseren Neuankömmling zu belästigen. Es gibt etwas zu besprechen."

Niragi seufzte und rollte genervt die Augen. "Wir sehen uns.", sprach Niragi dann mit einem Grinsen und lief lässig an Minoko vorbei. Diese nickte nur und sagte: "Schönen Tag noch" und lief den Flur entlang. Da er normale Kleidung trug, schloss Minoko daraus, dass er zum Militär gehörte. Sie wollte sich nicht bereits am ersten Tag Feinde machen, sodass sie sich versuchte zurück zu halten.

Während Minoko also fort lief, grinste Niragi in sich hinein. Ihre Menschlichkeit faszinierte ihn. Auch er hatte bereits von ihr gehört- eine Meisterin der Spiele. Auf welcher Art wusste er nicht, jedoch hatte er definitiv eine kalte, starke Frau erwartet, die ihr Leben über das der Andere stellte, doch er hatte sich wohl geirrt.

Nachdem er stundenlang vom Hutmacher aufgefordert wurde weniger Leute umzubringen und die Frauen im Beach nicht zu belästigen, verließ Niragi grinsend den Konferenzraum. Er hatte zugestimmt es sein zu lassen- so wie die vorherigen Male, doch diesmal zog er es wirklich in Betracht, denn er hatte eine andere Beschäftigung gefunden. Und sie saß in der Lobby, umgeben von einigen Beach Bewohnern und immer noch in ihren normalen Klamotten.

Als sich Niragi sich ihr näherte, wichen die meisten an ihrer Seite zurück, sodass Minoko sich verwirrt umdrehte. Als sie den Mann von vorhin sah, lächelte sie leicht, doch das Mädchen neben ihr warnte sie: "Pass auf Niragi auf. Der liebt es die Neuen zu vergraulen." "Oh.", sagte Minoko leise.

Niragi war nur noch wenige Meter entfernt, als Chishiya auf einmal vor Minoko stand. Bevor Niragi eine Kommentar ablassen konnte, zog Chishiya sie mit sich aus der Lobby. Eigentlich hätte Niragi nicht locker gelassen und sie bereits verfolgt, doch sie waren viel zu schnell aus dem Blickfeld verschwunden. Die Bewohner, die sich mit Minoko unterhalten hatten, sahen Niragi vorsichtig an. Als würden sie erwarten, dass er die beiden umbringen wollte. Sein Blick ließ es einen wirklich denken, denn er sah verachtend in die Richtung, in der Chishiya sie gezogen hatte. Sein Blick wurde aber genervt, als er das Starren der Anderen merkte. "Was!?", brüllte er plötzlich und ließ alle zusammenzucken. Durch die Angst in den Augen began er zu lächeln und verließ schlendernd und weiterhin mit seiner Waffe über den Schultern die Lobby.

"Was machst du?", fragt Minoko leicht humpelnd, während sie von Chishiya durch die Gänge gezogen wurde. Langsam hielt er an und dreht sich zu ihr. "Hutmacher meinte ich solle dir Beach zeigen... damit du dich zurecht findest." In Wirklichkeit wollte er Zeit mit ihr verbringen, denn auch ihn hatte Minokos Freundlichkeit und Solidarität fasziniert- dies war der einzig plausible Grund, warum er ihr geholfen hatte, obwohl er eigentlich nur an sich selbst dachte. In einer ernsten Situation würde er auch sie hintergehen-keine Frage, doch so lange dies nicht war, würde er ihre Gesellschaft genießen.

"Na dann... mal los, oder?", fragte Minoko, als Chishiya kurz in seinen Gedanken versunken war. Den ganzen Tag waren sie damit beschäftigt zu reden und sich umzusehen. Minoko schockierte zu sehen wie viele Menschen es hier gab und dass sie trotz der riskanten Spiele feiern konnten. Es war klar, dass sie versuchten alles Schlechte auszublenden, doch das konnte auch nicht ewig helfen.

Niragi- My starWo Geschichten leben. Entdecke jetzt