十一

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Er spürte kleine weiche Hände um seine. Niragi war acht und wurde an diesem Tag wie schon oft zuvor von Mitschülern geärgert. Weinend saß er von allen ignoriert an der Straßenseite, bis ein kleines Mädchen sich zu ihn gesetzt hatte. Sie sah jünger als er aus- vielleicht um die fünf- und doch gelang es ihr den Älteren aufzumuntern.

"Was hast du denn?", fragte das Mädchen ihn bedrückt. Niragi schluchzte. "Die Anderen ärgern mich immer und niemand hilft mir- niemand ist für mich da.", weinte er. Kurz darauf nahm das Mädchen seine Hände in ihre. "Das denke ich auch manchmal.", gestand sie. "Die Welt scheint oft wie ein böser Ort. Aber Abends guck ich dann in die Sterne und sehe, wie schön es ist hier zu sein... Mir geben die Sterne Hoffnung, denn jeder- überall in der Welt kann zu ihnen sehen. Und dann denke ich- irgendjemand, der hinsieht, fühlt bestimmt das Selbe wie ich. Und irgendjemand würde mir auch mit meinen Gefühlen und meinem Leiden helfen, wenn er hier wäre. So lange ich mit niemanden über meine Gedanken reden will, spreche ich dann zu den Sternen. Dadurch fühlt man sich auch nicht mehr so allein.", kicherte sie. Sie sah Niragi tief in die Augen und strich über seine Hände. "So lange es Sterne gibt, werde ich dir zu hören!", sagte sie motiviert.

Niragi währenddessen war erstaunt, wie viel das Mädchen in die Sterne hinein interpretierte. Sie schien sehr jung, doch konnte sie besser im Leben klarkommen als er. Er nickte nur eifrig und wischte ich die Tränen weg.

Seit dem Tag hatte er das Mädchen nicht mehr gesehen, doch er folgte ihrem Ratschlag lange und wandte sich abends oft an die Sterne. Sie halfen ihm bis in die Oberschule das Mobbing zu überstehen.

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Minoko sah verwirrt zu Niragi. "Alles in Ordnung?", fraget sie ihn, als er völlig in Gedanken war. Sie hatte weiter über Sterne geredet, bis sie merkte, dass er nicht wirklich zugehört hatte. Niragi sah sie kurz an und stand dann auf. "Komm, ich zeig dir einen anderen Ort. Hier wird's langsam voll.", meinte er und bot Minoko seine Hand an. Sie nahm diese und wurde von ihm hochgezogen. Tatsächlich waren mit der Zeit immer mehr in der Lobby und die Beiden liefen durch die Menschenmasse. Dass Niragi einen schlechten Ruf hatte, wusste Minoko, doch sie war trotzdem erstaunt, als die meisten für ihn Platz machten.

Niragi führte sie einige Treppen hoch und öffnete eine Tür. Den ganzen Weg über hatte Niragi ihre Hand nicht losgelassen. Dann standen sie auf dem Flachdach des Gebäudes- genau neben dem Pool. "Es ist echt schön hier.", sagte Minoko und blickte sofort zu den Sternen, die an diesem Tag besonders strahlten. "Ja, ist mein Lieblingsplatz. Man kann alle beobachten und es ist trotzdem nicht allzu laut hier.", meinte Niragi und setzte sich an die Dachkante. Minoko tat es ihm leicht und nickte auf Grund seiner Aussage. "Von hieraus könnte man gut die Leute unten erschießen.", beendete Niragi die angenehme Atmosphäre. Minoko sah ihn geschockt an, doch als sie ein Lächeln in seinem Gesicht sah dachste sie sich nicht viel dabei und vermutete, dass es ein Witz war. Deshalb lachte sie nur leise, aber trotzdem verwirrt.

Minoko war definitiv nicht dumm, was man an den gewonnenen Spielen erkannte, doch manchmal konnte sie ziemlich blind sein. Sie hatte ihr eigenes Leben gut unter Kontrolle, aber mit Anderen konnte sie nur schlecht umgehen.

"Du magst also Sterne.", griff Niragi, dass Thema von vorhin auf. Minoko blickte nach oben. "Mhm. Ich dachte ich hab dich mit dem Thema abgeschreckt.", gab sie zu. "Warum das denn?", fragte er. "Als ich meinte, dass ich mit Sternen rede, warst du plötzlich vollkommen in Gedanken. Ich dachte du denkst jetzt ich wäre verrückt oder so..."

Das brachte Niragi zum lachen und er sah sie wieder an. "Hier ist jeder doch etwas verrückt. Mit Sternen reden ist wohl das harmloseste." Auch Minoko kicherte leicht. "Da hast du wohl recht."

Innerhalb der nächsten Woche geschah nichts besonderes. Minokos Verhältnis mit Niragi verbesserte ich mit jeder Sekunde, die sie gemeinsam verbrachten und alle im Beach merkten, dass Niragi sich eher mit ihr beschäftigte, als mit dem Einschüchtern Anderer. Dies freute sie natürlich, denn dadurch konnten sie kurz aufatmen. Niragi ließ nicht los, dass Minoko ihn an das Mädchen aus der Vergangenheit erinnerte. Doch Tokyo war groß- es hätte ein beliebiges Mädchen sein können, das einfach die selbe Leidenschaft wie Minoko teilte. Deshalb weigerte er sich, sie danach zu fragen. Er verstand sich gut mit ihr und sah sie tatsächlich schon als eine Freundin, doch von der Vergangenheit erzählen, wollte er ihr trotzdem noch nicht.

Wenn Minoko nicht gerade mit Niragi unterwegs war, hatte sie auch noch Zeit mit Chishiya verbracht. Mit ihm war sie meistens die, die redete, während Chishiya zuhörte. Durch seine gelegentliche Pflege, war ihr Knöchel so gut wie geheilt, doch sie durfte ihn weiterhin nicht allzu sehr belasten. Vor wenigen Tagen wurde ihr auch Kuina vorgestellt, eine Freundin von Chishiya- wie Minoko dachte.

Auch sonst hatte sie sich mit vielen Bewohnern angefreundet. So hatte sie den ganzen Tag über jemanden zum reden. Minoko machte sich oftmals Gedanken über ihr Leben und wie es früher war. Wenn sie es irgendwann wirklich mal zurückschaffen sollte, würde sie mehr unterwegs sein. Ihr ganzes Leben verbrachte sie zu Hause und zwischen Bücher. Eine Auszeit von all diesem erwies sich als gut, wenn es unter anderen Umständen gewesen wäre und gab ihr teils sogar mehr Freude im Leben.

"Wir gehen heute die Waffen holen.", teilte Aguni mit. Minoko und Niragi saßen in der Lobby und unterhielten sich, als Aguni angelaufen kam. "Macht euch bereit. In 5 Minuten bei den Autos.", sagte er monoton und ließ die Beiden wieder alleine. "Dann mal los.", sagte Niragi, stand auf und legte wie immer seine Waffe über die Schulter. Minoko nickt und tat es ihm gleich. Als sie los wollte, um ihre Bauchtasche zu packen, fiel ihr wieder ein, dass sie ihre Sachen gar nicht hatte. "Ich werde sie auf dem Rückweg drauf ansprechen.", dachte sie und lief mit Niragi zu den Autos.

Dort waren bereits Aguni, der Tätowierte mit dem Schwert und vier weitere Leute des Militärs. Nach einigen Minuten des Wartens und des Hinzukommens zwei weiterer Leute, stiegen alle ins Auto. Man hatte sich für zwei Autos, die große Kofferräume hatten, damit alles vom Laden mitgenommen werden konnte. Minoko saß im Auto mit Aguni, dem Tätowierten, Niragi und einem Fremden, der das Auto fuhr. Sie war auf der Hinterbank, eingequetscht zwischen Niragi und dem Tätowierten, den sie sich genau ansah. Wie dieser nun mal war, starrte er sofort zurück. "Cooler Style.", meinte Minoko dann grinsend. "Hattest du schon immer die Tattos?"

Er nickte nur verwundert, dass sie sich interessierte. Eigentlich hatte er sie sich erst im Borderland machen lassen, jedoch wollte er sein vorheriges Leben vergessen und log sie deshalb an. Während der Fahrt, kam es plötzlich zu einer scharfen Kurve, sodass Minoko mit dem Kopf gegen ihn stieß. Leicht unangenehm entschuldigte sie sich und merkte, dass sie seinen Namen gar nicht wusste. "Wie heißt du eigentlich?", fragte sie deshalb. "Nenn mich Last Boss", sagte er.

Minoko kam mit Last Boss als auch Niragi ins Gespräch, bis sie von Aguni aufgehalten wurden. "Wo lang?", richtete er sich an Minoko. Sie waren am Shibuya Crossing angekommen und brachten jetzt eine Weg Beschreibung. So kam es, dass sie das Auto zum Waffenladen navigierte.

Beide Autos hielten mitten in der Straße an- immerhin würde niemand vorbei müssen.

"Let's go.", sagte Niragi grinsend und öffnete die Autotür. Dann hielt er zum Erstaunen der Anderen Militärs Mitglieder die Hand für Minoko hin und half ihr aus dem Auto. Sie hatten gehört, dass er weniger Umgebracht hatte und ähnliches, doch hatten sie nicht erwartet, dass er jemals jemanden helfen würde. Sie hatten gedacht, dass er als erstes losstürmt, um sie die besten Waffen zu sichern, doch vielleicht haben sie sich getäuscht.

Niragi- My starWo Geschichten leben. Entdecke jetzt