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Minoko versuchte es sich in ihrer neuen Unterkunft gemütlich zu machen. Sie hatte sich von den Anderen getrennt und saß nun an einem Fester eines Einkaufzentrums nahe eines Sees. Er würde ihr Bademöglichkeit bieten, solange keine Dusche funktioniert. Sie hatte sich in der Möbelabteilung hingesetzt und hatte beschlossen dort zu schlafen.

Ob das Trennen von den Anderen eine gute Idee war wusste sie nicht, doch sie brauchte Freiraum. Ihre Gedanken stauten sich und Fragen schwirrten ihr im Kopf. Als sie am Fenster saß und zu den Sternen sah, dachte sie an das Schulmädchen zurück. Minoko verspürte Schuld. Hätte sie was machen sollen? Wenn sie mehr auf das Mädchen geachtet hätte- wäre sie dann noch am Leben?

Minoko schüttelte frustriert den Kopf. Nun konnte sie nichts mehr ändern, doch daraus lernte sie viel für die Zukunft. Dann kam ihr eine weitere Frage in den Sinn. Sie nahm die Spielkarte Kreuz drei raus und sah sie an. Das Handy nannte es den Schwierigkeitsgrad. Minoko vermutete, dass je größer die Zahl war, desto schwieriger das Spiel wäre. "Hat das Zeichen auch eine Rolle?" Sie spekulierte viel herum, doch eine Antwort wird sie so niemals finden.

Sie sah zu ihrem Rucksack. Ihre Kleidung hatte sie ausgepackt und ordentlich neben ihre ausgewählte Matratze gelegt. Um sich etwas abzulenken und ihren Hunger zu stillen, machte sie sich auf den Weg, sich im Einkaufszentrum umzusehen. Als erstes lief Minoko in die Sportwarenabteilung. Dort fand sie nach kurzer Zeit wonach sie suchte. Um nicht immer ihren großen und vor allem schweren Rucksack mitschleppen zu müssen, suchte sie sich eine Bauchtasche, in die das wichtigste reinpassten konnte, nahm sie sich und lief zurück zu ihrer Matratze. Danach ging sie in die Abteilung mit Lebensmittel. Die Snacks, die sie aus ihrer Wohnung hätte, wollte sie nicht essen, denn würden sie nicht satt machen.

Da der Strom nicht ging, entschied sich Minoko für eine mit Batterie laufende Kochplatte, einen entsprechenden Topf dafür und nahm sich noch einige Dosen an Essen mit. Zurück in der Möbelabteilung bereitete sie sich eine Dosensuppe zu. Nachdem sie gegessen hatte, räumte sie alles weg und setzte sich wieder ans Fenster. Nach Jahren sprach sie wieder zu ihnen. Sie wollte stark bleiben, doch sie wusste nicht, ob sie es dieses Mal schaffen würde.

Früher sah Minoko in die Sterne- mit der Hoffnung, dass irgendjemand das selbe fühlt. Doch diesmal konnte sie sich sicher sein, dass jemand die gleiche Gefühle hat. Vermutlich sogar alle. Die Angst vor das Unwissende musste wohl jeden verfolgen.

Minoko wusste, dass es riskant war, doch sie beschloss auch am nächsten Tag an einem Spiel teilzunehmen. Dort würden sich Menschen versammeln- Vielleicht Menschen, die mehr wussten.

Mit den Gedanken daran runzelte sie die Stirn. "Kann es ein, dass für Andere Leute, die Menschen in Tokyo zu anderen Zeiten verschwunden sind?", dachte sie. "Das würde erklären, warum das Visum des Mannes heute bereits abgelaufen war. Und warum die eine Frau mehr zu den Spielen wusste als ich"

Minoko versuchte ihren Kopf frei zu kriegen. Sie wusste nicht, was genau am nächsten Tag auf sie zukam, doch ausgeschlafen zu sein, musste man für jede Situation. Sie schloss ihre Augen, nachdem sie sich auf die Matratze gelegt hatte und schlief kurze Zeit später ein.

Am nächsten Morgen wurde sie von der Sonne geweckt. Sie streckte und dehnte sich, bevor sie ihre Bauchtasche packte. Hinein kam ihre Spielkarte und Wasser, dass sie vom Kanister umgefüllt hatte. Minoko zog sich die Leggings und ein T-shirt an und machte sich auf dem Weg eine Runde zu joggen. Man kann nie gut genug für ein Spiel vorbereitet sein.

Doch bevor sie das Gebäude verließ, kam sie an der Gartenabteilung vorbei. Nach kürzen Überlegen, griff sie nach einigen Packungen von verschiedenen Gemüsesamen und steckte auch diese in ihrer Bauchtasche. Dann fing sie an im naheliegenden Park zu joggen und bekam auch schon den See zusehen.

Niragi- My starWo Geschichten leben. Entdecke jetzt