„Ah es riecht hier so lecker!", kam es von mir, als ich die Küche betrat. „Guten Morgen Bella, komm setzt dich doch. Dein Rührei mit Bacon ist gleich fertig.", begrüßte mich Meryem. „Und? Bist du bereit nachher deine Gasteltern zu besuchen?", fragte mich Liam, der gemütlich sein Toast mit Spiegelei und Bacon aß. Ryan war soweit ich weiß, schon aus dem Haus. Ich nickte. „Ja und wie. Ich habe die Beiden solange nicht mehr gesehen."
„Hier bitte schön Schätzchen.", unterbrach uns Meryem und stellte mir mein Frühstück hin, „Ach und ich habe dir heute Morgen einen neuen Wecker gekauft, nur für den Fall." Ich formte meine Augen zu zwei Schlitzen und schaute zu dem Blauäugigen neben mir. „Du blöder Verräter." Dieser lachte nur und aß seelenruhig weiter. „Naja wenigstens muss deine Wand nicht leiden."
„Wie meinst du das?", fragte ich ihn verwirrt. „Mom und Dad wollten es nicht riskieren, dass du schon wieder Löcher in die Wände wirfst und haben deine Wand verstärken lassen.", antwortete er lachend. Ich habe die Jahre durchaus einpaar Dellen in meinem alten Zimmer hinterlassen. Aufstehen gehörte noch nie zu meinen Stärken, ganz im Gegenteil. Der Gedanke, gezwungen zu werden, mein gemütliches Bett zu verlassen, war nahezu das Schlimmste.
„Bella? Bella! Hörst du mir überhaupt zu?", unterbrach Liam meine Gedanken, indem er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum wedelte. „Tut mir leid, was hast du gesagt?" „Ich habe gefragt, ob wir los können?", erwiderte er. „Ja, ich trink nur noch kurz mein Glas aus.", antwortete ich und nahm mein Glas in die Hand.
Nachdem wir uns von Meryem verabschiedet haben, liefen wir raus zu Liams Autos. Seitdem er vor eineinhalb Jahren seinen Führerschein gemacht hatte, besaß er mittlerweile schon drei Autos. Meiner Meinung nach vollkommen unnötig, aber es ist ja seine Sache. Wir stiegen in seinen grauen Audi und warteten bis das riesige Tor sich öffnet. „Findest du nicht auch, dass das 'C' auf dem Tor etwas übertrieben ist?", fragte ich ihn lachend. „Hmm, vielleicht ein kleines bisschen.", antwortete er ebenfalls lachend und fuhr los, als sich das Tor öffnete.
***
Vierzig Minuten später standen wir auch schon vor dem Haus meiner Gasteltern. Etwas nervös betätigte ich die Türklingel und wartet darauf, dass sich die große rote Tür vor mir öffnete. Mit einem überraschten Gesichtsausdruck öffnete mir meine Gastmutter die Tür und schloss mich herzlich ihre Arme. „Isabella! Was für eine schöne Überraschung! Was machst du denn hier und wer ist der hübsche junge Mann neben dir?"
„Meine Eltern haben sich kurzfristig dazu entschieden, nach Los Angeles zu ziehen. Das ist Liam, mein älterer Bruder.", erwiderte ich lächelnd und löste mich langsam aus der Umarmung. „Ach das ist doch toll, dann kannst du uns jetzt öfter besuchen kommen.", antworte sie aufgeregt, „Schön dich kennenzulernen Liam. Kommt doch rein."
„Also Schätzchen? Was hast du in den letzten Monaten so getrieben? Ich habe garnichts von dir gehört.", fragte mich meine Gastmutter und brachte uns eine Tasse Tee. „Ich war echt beschäftigt mit der Schule, tut mir leid.", antwortete ich entschuldigend. „Aber jetzt bist du ja hier. Hast du schon Melli und F-", fing sie an, als ich sie schnell unterbrach: „Das ist nicht nötig, wir haben den Kontakt schon lange verloren."
„Das ist aber schade, ihr habt letzten Sommer doch nahezu jeden Tag zusammen verbracht.", sagte sie ein wenig überrascht. „Das stimmt.", antwortete ich . Es machte mich ein wenig traurig, wenn ich darüber nachdachte, dass wir letzten Sommer jeden Tag zusammen verbracht haben. Ich habe das erste Mal erfahren, was wahre Freundschaft bedeutet.
Wir unterhielten uns noch ein bisschen, bis es langsam an der Zeit war zu gehen. Mein Gastvater war leider nicht zu Hause. „Vielen Dank für deinen Besuch Isabella. Natürlich hoffe ich, dass du in Zukunft öfter vorbei kommst.", sagte meine Gastmutter erwartungsvoll, als wir an der Haustür angelangt waren. „Das werde ich, keine Sorge.", antwortete ich lachend.
„Wer war bitte dieses Mädchen, von dem sie vorhin geredet hat?", fragte mich Liam während der Fahrt nach Hause. Ich verdrehte lachend meine Augen. „Das frage ich mich auch Brüderchen." Seitdem ich wieder in Deutschland war, verschwand auch dieses Mädchen in mir.
„Willst du dein ganzes Leben wirklich so führen?", fragte er mich, als wir vor einer roten Ampel hielten. Fragend schaute ich ihn an. „Einen perfekten Abschluss, die Harvard und dann die Firma? Isabella du kannst mir alles erzählen, aber das bist nicht du. Du bist erst sechzehn Jahre alt, finde erstmal heraus was du willst." „Woher willst du wissen, dass ich das nicht will?",fragte ich ihn und blickte aus dem Fenster.
„Ich kenne dich Schwesterchen, sehr gut. Seitdem du klein bist, hast du dich schon schwergetan, dich an etwas zu binden. Du wolltest immer reisen und neue Orte bereisen. Also wieso solltest du deine Meinung jetzt ändern? Belüg dich doch nicht selber.", kam es von meinem Bruder. Er hatte recht. Aber wen interessiert es schon, was ich will?
„Das hat sich mit der Zeit aber geändert. Es wäre wundervoll irgendwann mal so eine große Firma zu leiten.", log ich. „Ach ja?", Liam schaute mich überrascht an. Ich nickte. „Okay, wenn du das sagst. Aber versprich mir wenigstens, dass du zwischendurch mal etwas entspannst und mal Spaß hast? Wenn nicht mit Freunden, dann halt mit Ryan und mir."
Wieder nickte ich und hoffte somit, dass das Thema nun abgehakt ist.Liam wusste ohne Zweifel, dass ich lüge. Er hatte es schon immer gemerkt, wenn ich lüge. Doch er wusste auch, dass ich ziemlich stur war, um es zuzugeben. Ich hatte keine Wahl. Wer sonst sollte später mal in Dads Fußstapfen treten? Etwas Ryan? Oder Liam? Die beiden können nichtmal ein Spiegelei braten. Es wäre mir eine Ehre, Dads harte Arbeit fortzuführen.
Als wir zu Hause ankamen, war es schon fast neun, weshalb es Abendessen gab. Nach dem Abendessen verabschiedete ich mich von den Anderen und ging hoch, um duschen zu gehen. Schließlich war ich heute den ganzen Tag unterwegs. Da morgen die Schule wieder anfing, packte ich noch meine Tasche und beschloss schlafen zu gehen, bevor ich wieder einen Wecker zerstöre.
Fortsetzung folgt...
Hiii xx,
Mal wieder ein langweiliges Kapitel, aber es wir besser versprochen :)
Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch trotzdem xx
Lasst mir gerne ein kleines Feedback und ein Vote da :)
LG xo
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Obsessed about Finn Wolfhard...|| FF
Fanfiction~Pronolog~ „Meinst du das jetzt Ernst?", fragte ich unglaubwürdig meinen besten Freund. Dieser schaute nur in die Leere „Ich schätze schon...", antwortete er „Wahrscheinlich ist das gut so." Das hat er gerade nicht gesagt oder? Da ich wirklich s...