Dr. Papa

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Als ich wieder zu Bewusstsein kam, sah ich nur schwarz. Ich spürte, dass ich an etwas angekettet war. Ich konnte mich nicht weiter bewegen. Mein Mund war genauso zugeklebt.  Na super.
Jetzt hieß es wohl warten.
Warten und einfach hoffen.
Aber auf was? Rettung, meinen Dad oder Drako?
Was wollte mein Dad eigentlich von mir. Wenn er mich töten will, wieso hat er es nicht einfach getan? Er machte doch sonst keine halben Sachen. So war er nicht. Ich hörte ein knallen und verkrampfte mich automatisch. Eine Tür wurde geöffnet und eine alte Glühbirne wurde angeschaltet. Das war so eine alte, wie in Horrorfilmen in Kellern, von der Decke hingen. Die Lampe summte leise und baumelte über mir hin und her. Mein Dad kam langsam auf mich und setzte sich vor mich. "Na? Wie geht es meiner kleinen so?" er sah mich fröhlich an. Er zog das Klebeband von meinen Mund.
"Soll das ein Scherz sein? Du entführst mich um ein einfaches Gespräch zu führen? Was ist denn mit dir falsch?"
"Darf man sich denn nicht einmal mit seiner Tochter unterhalten? Ich habe erfahren, du hast deiner Erinnerungen verloren?" Ich sah ihn einfach an, und ging nicht weiter auf seine Frage ein. "Ich habe dich etwas gefragt." sagte er diesmal mit mehr Nachdruck. Ich antwortete trotzdem nicht. Soll er sich doch am Hobel blasen. Sein Blick war eiskalt geworden. Er blickte mich an und holte etwas aus seiner Tasche. Ein Messer. Er kam näher und schnitt mir mit dem Messer den halben Oberkörper auf. Ich schrie auf. Wenn ich kein Vampir wäre, würde es noch viel mehr wehtun. Der Schnitt war nicht sonderlich tief, weshalb er fast sofort wieder heilte. Das war doch verrückt. "Wieso tötest du mich nicht?" brachte ich zwischen meinen Lippen hervor. "Das wäre doch zu einfach süße. Außerdem will ich erst deinen Freund umbringen, damit du weiter leidest. Oder doch andersherum, aber vorher müsst ihr leiden. Ach Miranda. Dieser Mann, den du doch so sehr liebst. Er hat deinen Bruder umgebracht. Und du lässt dich doch wirklich von ihm ficken. Was ist nur aus dir geworden. Du warst eine Vampirjägerin und keine Vampirschlampe..." inzwischen schrie er mich an, lief wütend durch das Zimmer und fuchtelte mit dem Messer umher. "...Damals hättest du Typen wie ihn, links liegen gelassen und dann kaltblütig von hinten getötet. Und dich nicht von ihnen Flach legen lassen. Was ist nur aus meinen Mädchen geworden."
"Sie hat erkannt, dass das was du tust, falsch ist." er drehte sich in Windeseile zu mir um und stach mir das Messer in den Bauch. Ich schrie erneut auf. Er zog es jedoch nicht heraus. Das Messer war in irgendetwas getaucht. Es brannte. Oder es war ganz einfach aus Silber. Er schlug gegen die Wand und verschwand wieder. Die Tür stand jedoch noch auf. Ich hörte nur noch wie sich seine Schritte entfernten. Wenn dieses Messer nicht in meinem Bauch stecken würde, könnte ich mich vielleicht irgendwie befreien.

Allein im Wald...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt