You'll always find your way back home (ZK 2)

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{Song: You'll always find your way back home ~ Disney Hannah Montana der Film}

"Jo, mein Name ist Ryan, mehr müsst ihr nicht wissen, auch nicht meinen Beziehungsstatus zu Liz" (Model - Hero Fiennes Tiffin)

-LIZ-

Rückblick

Seit einer halben Stunde geht das jetzt schon so. Zayn und seine Anhängsel in der letzten Reihe bewerfen mich die ganze Zeit mit Papierkügelchen, als wären wir noch im Kindergarten. Ich habe versucht es auszublenden und es einfach zu ignorieren, aber dann fingen die Grunzgeräusche an. „Könnt ihr jetzt mal aufhören", brülle ich laut und drehe mich zu der letzten Reihe um. Sofort sind alle Augenpaare im Klassenzimmer auf mich gerichtet, inklusive die der Lehrerin. „Also sowas erlaubst du dir nicht in meinem Unterricht. Seit wann brüllen wir denn hier, das bedeutet Nachsitzen" Am liebsten würde ich ihm Erdboden versinken, ich verschränke meine Arme und mache mich ganz klein. „Sie sieh dir mal an, die ist ja so rot wie eine Tomate", gackert eines der Mädchen.

Man sollte meinen Mädchen unterstützen einen und stärken einem den Rücken, aber nicht die an meiner Schule. Die sorgen sich nur um ihren guten Ruf. So hat sich auch keiner für mich eingesetzt, als ich in der Schule mit Hackfleischbällen beworfen wurde. Ich kam total verdreckt nach Hause und habe meiner Mutter erzählt, es wäre ein Missgeschick gewesen. Vielleicht war das auch mein Problem, ich hätte mich jemanden anvertrauen sollen, aber ich habe mich geschämt. Für etwas, dass nicht meine Schuld war. Ich habe fast nichts mehr gegessen und wenn ich dann Heißhunger hatte, hing ich über der Schüssel. Meine Mutter hat mich von einem Arzt zum nächsten geschleppt, bis hin zu Psychologen, weil sie nicht mehr an mich rankam. Aber die konnten mir nie helfen, sie dachten ich hätte eine Essstörung, aber ich habe mich rausgeredet, dass das vom Stress in der Schule kommt. Naja sie haben es mir alle geglaubt, Fachkraft hin oder her. Irgendwann konnte ich dann einfach nicht mehr, ich wollte nicht zur Schule gehen. Ich glaube meine Tante war der Engel, der mir in dieser Phase geschickt wurde. Sie hat mich zu sich eingeladen und da meine Mutter sah, wie schlecht es mir geht, hat sie ohne zu zögern eingewilligt, als ich sie bat für eine lange Zeit zu ihr zu fahren. So kam es, dass ich in Texas gelandet bin. Ich wusste, dass mich dort keiner kennt und ich mein Image neu aufbauen kann. Leider hatte ich auch eine Mauer um mich herum gebaut und niemanden an mich rangelassen, ich habe einfach niemandem vertraut. Von Tag eins habe ich mich in der hintersten Reihe verdrückt, kaum gesprochen oder irgendwas Auffälliges getan. Ich wollte einfach keine Angriffsfläche bieten. Viele Jungs hatten versucht mich rumzukriegen, aber ich habe immer abgeblockt. Ich war an der Schule als die Eisprinzessin bekannt, die die keine Gefühle zeigt oder zulässt. Ich weiß nicht, was es war, aber ich habe seit dem nicht mehr geweint oder mich schlecht gefühlt. Mir war einfach alles egal! Während mich alle anderen einfach ignoriert haben, konnte mich eine Person nicht in Ruhe lassen.

Rückblick

Meine erste Party seit den letzten Monaten, davor wurde ich zu keiner eingeladen. Außer meine ehemaligen Mitschüler haben sich wieder über mich lustig gemacht. Ich habe mich für einen schwarze Hose und einen grauen Pulli entschieden, ich mache nicht mehr so viel aus meinem Outfit. Mir egal, wie ich aussehe. Die Musik ist auf volle Lautstärke aufgedreht und es riecht nach Schweiß, Alkohol und Tabak. Ich steure direkt die Bar an und schütte mir gleich drei Vodkashots hintereinander runter, sonst halte ich das hier nicht lange aus. Meinen ganzen Frust habe ich in letzter in Alkohol ertränkt, ansonsten hatte ich keine Möglichkeiten mehr. Erneut kommen in mir die Szenarien wieder in den Kopf, die ich bis vor einigen Monaten noch erleiden musste. Ohne groß nachzudenken habe ich die Flasche in die Hand genommen und mir den Weg zum Garten freigedrückt. Dort lasse ich mich abseits auf eine Wiese fallen und schraube den Deckel ab. Dann setze ich die Flasche an meine Lippen und trinke einen großen Schluck. Ich trinke die ganzen schlimmen Erinnerungen und negativen Erfahrungen weg. „Hast du die alleine getrunken?", ein Typ setzt sich zu mir ins Gras und deutet belustigt auf die fast halbleere Vodkaflasche. Er stellt seine Beine auf und legt seine Arme auf seinen Knien ab. Ich zucke mit den Schultern und lasse mir von ihm eine Zigarette geben. „Was muss einem Mädchen wiederfahren sein, dass sie ihre Sorgen in Alkohol ertränkt", er neigt den Kopf in meine Richtung, „du bist die Neue in unserer Klasse richtig? Liz oder?" Ich bin überrascht, dass er meinen Namen überhaupt kennt und weiß wer ich bin. „Ich bekomme mehr mit als du denkst", schmunzelt er leicht, als hätte er meine Gedanken gelesen. „Das willst du doch sowieso nicht hören", ich sehe auf die immer noch offene Flasche in meiner Hand. „Doch will ich, ich will wissen, was einem Mädchen angetan wurde, dass sie jetzt so kalt ist", sein warmes Lächeln gibt mir Mut und plötzlich habe das Verlangen ihm alles zu erzählen. „Was ist deine Geschichte?" Ich erzähle ihm die Kurzfassung und bin überrascht, dass ich nicht mal eine einzige Träne vergieße. Ich bin auch überrascht, dass ich es überhaupt jemandem erzähle, den ich kaum kenne. Aber er gibt mir ein gutes Gefühl, ein Gefühl stärker zu sein, als ich bin.

„Na Eisprinzessin, heute schon Herzen gebrochen?", Ryan lässt sich auf den Stuhl neben mir fallen und gibt mir ein Küsschen  auf die Wange. Ich habe mich mit verschränkten Armen auf meinem Stuhl zurückgelehnt und sehe ihn belustigt an. Ryan gehört zu der coolen Clique an der Schule, ist einer der angesagtesten Typen hier. Grüne Augen, dunkele fast schwarze Haare und meistens trägt auch nur dunkle Kleidung. Er ist tätowiert und trägt einen Nasenring. Ein wirklich hübscher Kerl, der sich seit Tag eins für mich interessiert und versucht mein Eis zu durchbrechen. Seine Begründung war, so jemand wie ich, sei ihm noch nie bisher begegnet und er liebt Herausforderungen. Tatsächlich schafft er es sogar, Stück für Stück mein Eis zu durchbrechen. Ich rede mit ihm und er bringt mich zwischendurch auch zum Lachen. Darüber freut er sich immer wieder, weil ich sonst immer kalt und abweisend bin. „Gehen wir heute wieder zum Sport?" Ich nicke leicht. „Komm spiel nicht die Kalte, ich weiß, dass ich dich schon lange gebrochen habe. Um genau zu sein, seit der Partynacht, an der du mir deine Geschichte anvertraut hast. Darüber bin ich bis heute sehr erstaunt, dass du es einfach erzählt hast", zieht mich Ryan auf. „Ich hatte ne halbe Flasche Vodka, da hätte ich das jedem erzählt", kontere ich. „Nein", Ryan schüttelt seinen Kopf, „ich habe dir ein vertrautes Gefühl gegeben und siehe da, jetzt wirst du mich nicht mehr los oder ich eher dich nicht mehr."

Ryan war tatsächlich mein bester Freund und der Einzige mit dem ich wirklich gesprochen habe. Er und ich waren wie Feuer und Eis, wir haben uns perfekt ergänzt. Er hat es geschafft meine Schale zu durchbrechen und mir Hoffnung gegeben. Es hat mir das Herz gebrochen, als ich wieder zurück musste.

„Es tut mir wirklich leid", entschuldigt sich Ash nun schon zum gefühlt tausendsten mal. „Ich hab es verstanden, du musst es nicht noch mal wiederholen", schmunzele ich und stochere in meinem Salat herum. „Okay Themenwechsel", Ash lehnt sich leicht nach vorne und greift nach einer Pommes, dann deutet er auf meine Salatschüssel. „Warum müsst ihr Mädchen immer Salat bestellen, wenn ihr mit uns Jungs unterwegs seid?", nuschelt er hervor und schluckt. Ich überlege kurz, dann zucke ich die Schultern: „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht." „Aber es ist nicht wegen deinem, du weißt schon was...", Ash sieht unsicher an mir herunter und ich merke, dass er sich nicht traut die Worte über die Lippen zu bringen. „Wegen meinen Gewicht meinst du?", helfe ich ihm lachend aus und er nickt ertappt. „Sorry" „Alles gut, ich bin drüber hinweg und außerdem schmeckt es mir", ich nehme eine weitere Gabel in den Mund. „Es tut..." „Wag es ja nicht", ich hebe drohend einen Finger. Sofort verstummt er und zieht seinen Kopf leicht ein. Das ich Ash mal so schüchtern erleben würde. „Darf ich dir noch was zeigen?", fragt er, nachdem er die Rechnung für uns beide bezahlt hat. Natürlich nach einem kleinen Protest meinerseits. Ich nicke unsicher und ziehe mir meine Jacke über. „Dann komm mit", er greift nach meiner Hand und führt mich aus dem gemütlichen Restaurant.

>>Ich hoffe euch hat das neue Kapitel gefalle, jetzt wisst auch, wie Liz in Texas drauf war und wer eine wichtige Rolle in ihrem Leben eingenommen hat. Ryan. Wie hat euch das Kapitel gefallen? Ich hoffe ihr hattet alle ein schönes Wochenende. Bleibt gesund und munter. XOXO<<

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