To good at goodbyes

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[Gif-Model - Selena Gomez]

{Song: to good at goodbyes ~ Sam Smith}

-KAT-

Neun Tage sind nun vergangen, neun schmerzhafte Tage. Neun Tage, in denen ich nichts Neues von Dom gehört und mich erneut komplett zurückgezogen habe. Ich kann weder richtig schlafen, noch essen. An mir nagen die Schuldgefühle, obwohl mir jeder einzureden versucht, dass das kompletter Bullshit ist. Die ersten drei Tage habe ich nur geweint, meine Augen waren ganz aufgequollen und rot. An Tag vier hat das Weinen ein Ende gefunden und nur nachts habe ich manchmal leise vor mich hin gewimmert. Die darauffolgenden Tage habe ich jede Minuten am Telefon gesessen und gehofft, dass endlich jemand aus dem Krankenhaus anruft. Ich könnte ihn zwar sehen, aber er ist noch an alle möglichen Schläuche angeschlossen. Ich bin nicht hingefahren, denn dieses Bild hätte ich nicht ertragen, nicht nochmal. Nicht nachdem ich meine Mutter leblos an diesen Dingern gesehen habe. Am fünften Tag kam endlich der Anruf, aber nur um mir mittzuteilen, dass es keine neuen Veränderungen gibt und er nach wie vor beatmet wird und im Koma liegt. Mir wurde augenblicklich schlecht und ich habe jegliches Essen, was ich zu mir genommen habe, wieder ausgekotzt. Jeden weiteren Tag hoffte ich auf einen neuen Anruf, aber es kam keiner. Ich liege auf dem Bett, mit einer Wärmeflasche auf dem Bauch und starre die weiße Wand neben mir an. Als es leicht an der Tür klopft, hebe ich meinen Kopf etwas an. „Willst du immer noch nichts essen?", fragt Ben und setzt sich zu mir an das Bett. Ich schüttele nur stumm meinen Kopf und verstecke mich wieder in der Deckenhöhle. „Ich mache mir langsam wirklich sorgen um dich und die anderen übrigens auch", er streicht über die Decke, in die ich mich eingekuschelt habe, „vor allem Zayn zerbricht sich den Kopf wegen dir." „Ich will ihn gerade nicht sehen", flüstere ich und meine Stimme klingt so fern. In den letzten Tagen habe ich kaum gesprochen und lag nur im Bett rum. Nachdem ich im Krankenhaus komplett zusammengebrochen bin, habe ich mich bei Ben zurückgezogen. „Papa", kommt Amy reingelaufen und springt auf mein Bett drauf, „geht es ihr schon besser? Kann sie jetzt mit mir spielen?" „Leider nicht meine süße, sie fühlt sich noch nicht so gut. Aber wir spielen was zusammen in Ordnung?", Ben nimmt sie auf den Arm und trägt sie raus. Im Türrahmen lehnt Cassie und ich lächele sie schwach an. „Er hat Angst um dich", beginnt sie und kommt auf mich zu, „die habe ich auch." „Das braucht ihr nicht, mir geht es gut", krächze ich heiser. „Willst darüber reden?", Cassie sieht mich mit einem aufmunternden Lächeln an. Ich schüttle aber den Kopf, sowie immer, wenn sie mich das fragt. Ich will sie nicht mit meinen Problemen belasten, zumal ich zu ihr keine innige Bindung pflege. Es reicht schon, dass sie mich hier wohnen lässt und nach mir sieht. Obwohl sie das wahrscheinlich mehr aus Liebe zu Ben tut. „Vielleicht willst du aber mit mir reden?", holt mich eine vertraute Stimme aus meinen Gedanken. Ich recke meinen Hals leicht und kann Noah erkennen, der sich an Cassie vorbeiquetscht und auf mich zukommt. „Dann lasse ich euch beide mal allein", die rothaarige Frau zieht die Tür hinter sich zu und Noah zieht mich an den Händen ein Stückchen nach oben. „Ich dachte dir wäre sonst was passiert", Noah sieht mich sauer an, „du kannst doch nicht einfach abtauchen und niemanden sagen wo du bist." „Es tut mir leid, schimpf nicht mit mir", ich sehe ihn betreten an. Die Gesichtszüge meines besten Freundes werden weicher und dann lässt er die Schultern nach unten sinken. „Hast du schon mit Zayn gesprochen?" Ich presse meine Lippen aufeinander und schüttele den Kopf. „Dann solltest du das tun, der Junge dreht sonst noch durch. Der hat bereits meine Tür halber eingetreten und die von Ash auch", Noah fährt sich über das Gesicht. „Ich kann nicht, durch ihn, durch uns, ist das doch erst passiert", meine Stimme zittert, sowie die letzten Tage. Noah stöhnt auf: „Kat, das gibt es doch nicht. Hör auf die Schuld immer bei dir zu suchen, wie oft denn noch. Du bist seit neun Tagen einfach vom Erdboden verschluckt, hätte Ben mich nicht angerufen, wüsste ich wahrscheinlich immer noch nicht, wo du bist. Wie lange liegst du hier schon so rum und hast überhaupt etwas gegessen die letzten Tage?" „Ein wenig", beichte ich und füge hinzu, „aber es ist alles wieder rausgekommen." Erneut atmet Noah tief ein, ich stelle mich bereits auf eine Standpauke ein, aber er sagt nur ruhig: „Was genau bedrückt dich?" Ich fixiere einen Punkt hinter ihm und schlucke. „Einfach alles Noah, einfach alles. Das schlimmste ist aber, dass ich Dom betrogen haben und er jetzt im Krankenhaus liegt. Ich hätte ihm sowas nie antun dürfen und wenn er nicht aufwacht dann..." Meine Stimme bricht mitten im Satz ab und erschaudere. „Liebst du Zayn?" Ich nicke leicht und schniefe etwas. „Dann war das unvermeidbar, aber versteck dich nicht vor ihm. Er ist nicht alleine dran schuld" „Ich kann nicht mit ihm reden, bevor ich nicht mit Dom gesprochen haben" Ich kann nicht einfach so weitermachen, ohne einmal mit ihm gesprochen zu haben. Ich kann auch nicht glücklich werden mit Zayn, wenn er in diesem Zustand ist. Ich kann das einfach nicht!

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