Someone you loved

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[Model - Selena Gomez]

{Song: Someone you loved ~ Lewis Capaldi}

-KAT-

Das Wasser tropft mir von den Haaren und meine Kleidung klebt an meinem nassen Körper. Erneut nehme ich mein Shirt in die Hand und wringe es aus. Mit langen Schritten laufe ich in das Wohnhaus rein und steige in den Aufzug. „Regenschirm vergessen?", fragt mein Nachbar schmunzelnd und ich würde ihm am liebsten die Fresse polieren. Scheinbar kriecht dein altes Image wieder hervor! Dennoch zwinge ich mich zu einem Lächeln. „Ist mir auch schon mal passiert", noch ein weiteres Wort und meine Faust landet in seinem Gesicht. „Einen schönen Tag noch", sage ich stattdessen und steige in meinem Stockwerk aus. „Vielen Dank, dir auch" Meine Sohle quietscht auf dem Marmorboden und mit zittrigen Fingern krame ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche. „Wo warst du die ganze Nacht?", vorwurfsvoll sieht mich Dom an. Ich schnappe empört nach Luft: „Die Frage ist eher, wo du warst! Ich habe die ganze Nacht auf dich gewartet." „Babe...", er will seine Hand auf meine Wange legen. „Nenn mich nicht Babe", ich stoße seine Hand weg und drücke mich an ihm vorbei, „ich gehe duschen." Ich ziehe meine nassen Klamotten aus und werfe sie in die Badewanne, anschließend stelle ich mich unter die Dusche. Das heiße Wasser prasselt auf meinen Kopf und ich fange an meine Zehen wieder zu spüren. Jetzt wo ich hier bin und mich keiner sehen kann, lasse ich meinen Tränen freien Lauf. Ich wimmere unter dem leisen Rauschen des Wassers einsam vor mich hin. So vermischen sich meine salzigen Tränen wenigstens mit dem warmen Wasser. Das was Zayn mir gesagt hat, tut höllisch weh, der Schmerz zieht sich durch meine Adern und durch jede einzelne Pore. Aber diesmal will ich den Schmerz nicht unterdrücken, ich will ihn spüren, so wie ich alles andere spüre. Denn, dass seine Worte mir wehtun, zeigt mir, dass da wirklich Liebe war. Jeder Schmerz, jede Erinnerung erinnert mich daran, dass er mal da war und unsere Liebe stark war. Denn wer liebt, der leidet und wer leidet, der liebt! Ich steige aus der Duschkabine und der Dampf strömt heraus, was den Spiegel beschlagen lässt. Es klopft leicht an der Tür und ich höre Doms dumpfe Stimme: „Geht es dir gut?" Anstatt zu antworten kämme ich meine nassen Haare durch und schlüpfe in meine Unterwäsche, anschließend drehe ich den Schlüssel der Badezimmertür. Dom lehnt an der Wand nebendran: „Baby, können wir reden..." Ohne zu antworten laufe ich ins Schlafzimmer. „Baby", seine kalten Finger fassen meine Taille. „Fass mich nicht an", sage ich laut und hebe Arme leicht an. Dom zuckt zurück und auf seinem Gesicht bereitet sich ein Schatten aus. Er folgt mir bis ins Schlafzimmer, doch bevor er eintreten kann, schlage ich die Tür zu. Mit einem Ruck ziehe ich die Vorhänge zu und verkrieche mich in meinem Bett. Ich vergrabe mein Gesicht tief im Kissen und muss den Geruch von Dom wahrnehmen. Ich versuche es zu ignorieren, aber es funktioniert nicht. Sein Geruch bereitet mir Kopfschmerzen! Ich stöhne genervt auf und reiße den Kissenbezug runter, danach lasse ich meinen Kopf wieder sinken und verfalle in einen unruhigen Schlaf.

Tatsächlich habe ich den ganzen restlichen Tag durchgeschlafen und wache erst am nächsten Morgen wieder auf. Ich richte mich etwas auf und fahre mir durch die zerzausten Haare, Dom liegt noch schlummernd neben mir. Hat er sich ernsthaft dazugelegt? Ich zwänge mich aus dem Bett und lasse die Tür mit einem lauten Knall zufallen. Mir egal, ob ich ihn aufwecke! Im Bad hat mir Dom ein Shirt von sich auf den Klodeckel gelegt, was ich frühs normalerweise anziehe. Dennoch entscheide ich mich für eine kurze Hose und ein einfaches Shirt. Anschließend gehe ich nach unten in die Küche, um mir Pancakes zuzubereiten. Ich mixe den Teig zusammen und gebe diesen löffelweise in die heiße Pfanne. Schon bald erfüllt ein himmlischer Duft den ganzen Raum. „Du bist schon wach?", kann ich Doms tiefe Stimme hinter mir wahrnehmen. Ich achte nicht darauf, sondern gehe zum Kühlschrank, um Himbeeren und Heidelbeeren rauszuholen. „Was, sprichst du jetzt nicht mehr mit mir?" „Nein, seit gestern nicht mehr", antworte ich kalt und schlage die Kühlschranktür zu. „Baby", raunt Dom in mein Ohr und seine Finger wandern unter mein Shirt. Seine kalten Finger kitzeln an meiner Hüfte. Er legt seine Lippen auf meine und drückt mich mit dem Rücken gegen den Kühlschrank. Seine Finger fahren über meinen Bauch und seine Lippen finden den Weg zu meinem Hals. Ich vergrabe meine freie Hand in seinen Haaren und ziehe leicht daran, was ihn zum Schmunzeln bringt. Ihm gelingt es, mir ein Stöhnen zu entlocken. Nicht schwach werden, Schwester! Ja doch! Warum ist er nur so gut darin? „Dom", keuche ich hervor. Seine Lippen finden wieder meine. „Dom", sage ich zwischendrin. „Dom", rufe ich nun laut und stoße ihn weg. „Was ist?", fragt er verwirrt. „Hör auf", schreie ich, „mit einmal Sex ist es diesmal nicht getan. Du hast mich die ganze Nacht in der Kälte und unter strömenden Regen einfach warten lassen." „Schatz..." „Lass mich in Ruhe", ich gehe an ihm vorbei, greife währenddessen nach dem Teller mit den Pancakes und gehe raus auf die Terrasse. „Und meine?", ruft Dom. „Du weißt wo die Zutaten sind, mach dir selber welche" Du hast mich von dir gestoßen! Schon wieder spukt Zayns Stimme in meinem Kopf herum. Du weißt du liebst ihn! Halt die Klappe! All die Jahre gibst du ihm die Schuld, aber du bist die Schuldige! Hör auf, ich greife mir an den Kopf. Sei still! Er hat nach deinem Willen gehandelt! Sei leise, das ist nicht wahr! Hör auf ihm die Schuld zu geben, du warst die Kranke! „Halt die Klappe", brülle ich und schleudere meinen leeren Teller gegen die vermeintliche Person in meinem Kopf. Er fällt zu Boden und zerbricht. „Hör endlich auf", sage ich kraftlos und meine Tränen kennen keinen Halt mehr. Dom kommt herausgestürmt und sieht auf den Boden, dann auf mich. „Baby was ist passiert?", er kniet sich vor mich hin und zieht mich an sich ran. Ich vergrabe mein Gesicht in seinen Armen und schluchze in sein weißes Shirt. Während sein einer Arm fest um mich geschlungen ist, zückt der andere sein Handy und seine Finger tippen wild darauf herum.

Save me againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt