Friends

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{Song: Friends ~ Justin Bieber}

-Zayn-

Ich sehe ihr lange hinterher, wie sie sich durch die dichten Büsche kämpft und dann komplett aus meinem Sichtfeld verschwindet. Ich hätte ihr hintergehen sollen, sie nicht alleine lassen sollen. Aber meine Füße wollen sich keinen Zentimeter bewegen. Auch jetzt stehe ich noch regungslos da und versuche das Geschehe zu verarbeiten. Wie konnte das anfangs gute Gespräch so ein Ende nehmen? Der Regen tropft von meinen Haaren und einzelne Tropfen verfangen sich in meinen Wimpern. Aber es kann nie wieder so werden wie früher, das waren ihre Worte. Aber das will ich gar nicht, ich will nicht das es so wird wir früher. Nie wieder! Die Sonne steigt immer höher und taucht alles in ein helles Licht. Ich streiche mir die nassen Haare aus der Stirn und atme tief durch. Meine Kleidung ist komplett durchgeweicht und langsam spüre ich die Kälte. Den Schmerz in ihren Augen zu sehen, hat mir gezeigt, dass sie das Ganze mindestens genauso mitnimmt wie mich selber. Dies wiederum zeigt mir, dass das was wir hatten echt war. Ich werfe einen letzten Blick in den Horizont und mache mich dann auch schließlich auf den Weg, bevor ich mich noch erkälte. In meiner Wohnung, eher gesagt die meines Dads, wärme ich mich zunächst unter der Dusche auf und lege mich dann anschließend ins Bett. Aber ich kann nicht schlafen, Kat geistet in meinem inneren Auge herum und lässt mir keine Ruhe. Sie ist jetzt bestimmt wieder bei diesem Bastard, dem sie scheißegal ist und so naiv und blind wie sie ist, kauft sie ihm jede Entschuldigung ab. Ich lasse einen Schrei im Kissen raus und prügele auf es ein, bis ich kein Atmen mehr habe. Ich fahre mir verzweifelt durchs Gesicht und rufe Ash an. „Was gibt es?", seine raue Stimme zeigt mir, dass ich ihn wohl gerade aus dem Schlaf gerissen habe. „Willst du mit mir trainieren gehen?" „Hast du mal auf die Uhr geschaut?", fragt er mich entsetzt. „Ich weiß, aber ich drehe hier durch. Ich brauche Ablenkung, sonst zertrümmere ich die ganze Einrichtung" „Gib mir fünfzehn Minuten", stöhnt Ash und ich höre etwas rascheln. Hastig schmeiße ich alle benötigend Sachen in meine Sporttasche und warte bis ich Ashs Auto in der Einfahrt sehe. „Du bist verrückt", er begrüßt mich mit einem Handschlag, „hast du nicht die ganze Nacht gearbeitet?" Ich nicke nur stumm. „Bro wenn du reden willst, dann tu es einfach", Ash lässt seine Hanteln zu Boden gehen und lässt seine Handgelenke kreisen. Seit Ash mich abgeholt hat, haben wir noch kein Wort miteinander gewechselt. Ich richte mich von meinen Liegenstützen auf und trinke einen großen Schluck aus meiner Wasserflasche, dann lasse ich meine angestaute Luft raus: „Ich habe mit Kat gesprochen." Augenblicklich unterbricht Ash seine Dehnübungen und sieht mich entgeistert an: „Nicht dein ernst!" „Ich hatte es anders geplant, als es letztlich gekommen ist", seufze ich und streiche mir über die Stirn. „Was hast du zu ihr gesagt?" „Weiß ich nicht mehr, mein Gehirn hat ausgesetzt. Dann ist sie gegangen", ich lehne meinen Kopf im Nacken zurück und bereite mich innerlich auf eine Standpauke von Ash vor. „Zayn, dein verfickter ernst? Du weißt, wie zerbrechlich sie ist und dann tust du sowas? Was von halte dich zurück hast du nicht verstanden", Ash sieht mich vorwurfsvoll an, seine Andern pulsieren. Dass er ihr den Rücken stärkt, schmerzt mich. Was habe ich nur getan, dass sich alle gegen mich stellen? „Ich weiß, das sollte ich. Aber ich kann mich nicht von ihr fernhalten, ich brauche ihre Nähe" „Seit du da bist, ist alles wieder komplizierter geworden", diese Wahrheit trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich hätte es wissen sollen, es war ein Fehler. „Soll ich wieder gehen?", blaffe ich. „Nein, sollst du nicht. Aber nimm dich zurück. Gib ihr Freiraum und misch dich nicht in ihre Angelegenheiten ein. Vor allem was Dom betrifft!", Ash nimmt seine Hanteln wieder auf und sein Atem erschwert sich. „Aber sie liebt ihn nicht, er macht sie kaputt", rufe ich aufgebracht und einige andere Besucher drehen ihre Köpfe bereits in meine Richtung. Können die sich nicht um ihren eigenen Scheiß kümmern! „Das ist nicht deine Sache, halt dich da raus, so wie wir alle. Das endet noch böse, glaub mir", keucht Ash und stemmt die Arme wieder nach oben. „Warum sagt das jeder", ich haue mit meiner Faust auf den Boxsack. Die sprechen, als würde Dom Kat was antun, wenn sie sich von ihm trennt. Aber das würde er doch nicht, oder? Er ist ein Arschloch ja, aber er würde doch nie die Hand vor seiner Freundin heben. „Weil du nie genau weißt, wie Dom tickt. Er ist zu allem fähig und wenn er will, kann er das Leben von allen zur Hölle machen. Gegen ihn sind wir machtlos, weil er Kat jeder Zeit auf seine Seite ziehen kann. Und willst du das?" Ich schüttele stumm den Kopf. „Siehst du, deswegen hältst du dich besser raus, dann ist alles gut", Ash klopft mir auf den Rücken und legt sich auf die Hantelbank. „Nichts ist gut", keife ich und schlage erneut auf den Boxsack ein. „Dann tu wenigstens so, als wäre alles gut und versuch Kat nicht einzureden, dass sie Dom nicht liebt" „Zu spät", sage ich kleinlaut und der Aufprall der Hantel auf die Stange lässt mich zusammenzucken. „Sag mir, du verarschst mich", Ash richtet sich auf. „Was habe ich getan?", ich fahre mir über das Gesicht. „Halte dich jetzt zurück, du hast genug Wirbel gemacht", warnt Ash und ich bin entsetzt, wie meine „Freunde" so ein Verhalten tolerieren und vor allem Dom in Schutz nehmen können.

Save me againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt