Lose you to love me

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[Model - Josephine Langford and Hero Fiennes Tiffin/Tessa and Hardin aus After passion]

{Song: Lose you to love me ~ Selena Gomez}

-ZAYN-

Die letzten Gäste sind schon gegangen und ich bin bereits dabei aufzuräumen. Nachdem alles wieder auf seinem Platz ist, die klebrigen Flüssigkeiten von den Tischen gewischt und alle Lichter aus sind, ziehe ich um halb fünf in der Früh die Tür hinter mir zu und schließe ab. Ich bin so platt und sehne mich nach meinem weichen, warmen Bett. Vor meiner Maschine bleibe ich stehen und ziehe mir meinen Helm an, anschließend fahre ich los. Ich biege um die Ecke und fahre auf eine Bushaltestelle zu, wo eine Person zu sitzen scheint. Welcher Idiot wartet jetzt bitte noch auf einen Bus? Doch je näher ich dran fahre, desto besser erkenne ich, dass es sich bei diesem Idioten um Kat handelt. Ich bleibe mit einer Vollbremsung stehen und der Rauch verweht sich in den Nachthimmel. „Ich dachte du wärst schon längst zu Hause", ich streife mir den Helm ab und richte meine Haare mit meinen Fingerspitzen. „Mein Freund meinte mich vergessen zu müssen", sagt sie sauer und sieht genervt auf ihr Handy. „Er ist nicht gekommen?" Kat schüttelt betreten den Kopf. „Soll ich dich mitnehmen?", ich suche ihren Blick. „Auf dem Ding da?", sie starrt mich ungläubig an. „Na klar, du kannst meinen Helm haben", ich halte ihn ihr hin. Kat zögert eine Weile. „Komm schon oder denkst du Dom kommt noch vor Sonnenaufgang?", sage ich belustigt und bereue es sofort bei ihrem Blick. „Sorry", murmele ich und streiche mir über den Nacken. Kat beißt sich auf ihre Unterlippe, was ziemlich heiß aussieht und gibt sich schließlich einen Ruck: „Besser als hier in der Kälte zu sitzen." Sie setzt den Helm auf und schwingt sich hinter mich auf den gepolsterten Sitz. „Bist du schon müde?", frage ich, als ich den Motor starte. „Nein", sie schüttelt ihren Kopf, „das Warten hat mich wieder wach gemacht." „Gut, ich auch nicht. Ich will dir was zeigen", ich hebe meinen Fuß an und das Motorrad zischt los. Ein Wind weht durch unsere Haare und es ist keine Menschenseele zu sehen, als wären Kat und ich die einzigen Menschen in diesem Universum. Ich spüre ihre zierlichen Arme auf meinen Schultern und muss grinsen, sie tut ihren Worten echt kund. Doch irgendwann schlingen sich ihre Arme langsam um meinen Bauch und ihre Brust drückt leicht gegen meinen Rücken. Augenblicklich schlägt mein Herz höher und ich muss aufpassen, es nicht zu sehr zu genießen. Ihr Duft steigt mir in diese Nase und ich würde am liebsten meine Augen schließen, wenn ich mich nicht auf die Straße konzentrieren müsste. „Was wollen wir hier?", Kat sieht mich unsicher an, nachdem wir angehalten haben. Vor uns erstreckt sich eine große Wiese, die von unzähligen Bäumen umgeben ist. „Ich muss dir was zeigen", ich halte ihr meine Hand hin. „Keine Berührungen, weißt du nicht mehr", sie verschränkt ihre Arme und tritt einen Schritt zurück, doch sie folgt mir durch das hohe Gras. „Die haben das Haus abgerissen", stelle ich fest. Kat nickt betreten, bisher hat sie noch kein Wort gesagt, was mich ehrlich gesagt, etwas verunsichert. Ich muss sofort an unseren ersten Ausflug hier hin denken. Das war nachdem sie ausgerastet ist und da hab ich sie anstatt ins Internat zu fahren, zur Hütte gebracht. Das war das erste mal, dass wir uns näher gekommen sind. An diesem Tag war sie genauso zickig und hat zunächst nicht mit mir gesprochen. Seit jenem Tag hat sich viel verändert. Das Gras wurde gefühlte Ewigkeiten nicht mehr gemäht und auch unsere Hütte wurde, zu meinem Bedauern, abgerissen. Aber was geblieben ist, ist der kleine See mit dem Steg. „Von hier aus gibt es die besten Sonnenaufgänge", erkläre ich und setze mich an das Ende von dem Steg. Kat steht unsicher neben mir, ihre Arme hat sie um sich geschlungen. „Warum bringst du mich hierher?" „Weil man von hier aus die besten Sonnenaufgänge hat", wiederhole ich. „Du weißt, dass das nicht alles ist", sie starrt gerade aus, ihre Stimme klingt so fern. Wenn unsere Herzen mal im Takt zueinander geschlagen haben, dann tun sie dies schon lange nicht mehr. „Ja okay, ich dachte wir können uns endlich mal in Ruhe unterhalten", gebe ich mich geschlagen und sehe auf das glitzernde Wasser. Kat macht bereits ihren Mund auf, aber ich komme ihr zuvor: „Ich will mich nicht streiten, ich will einfach nur reden. Lass uns ein Spiel spielen! Du stellst eine Frage, ich antworte. Dann stelle ich eine Frage und du antwortest, immer abwechselnd." „Und wozu soll das gut sein?" Typisch Kat, alles muss sie in Frage stellen. „So vertreiben wir uns die Zeit, bis zum Sonnenaufgang", ich zucke mit den Achseln. Ich höre Kat tief einatmen und dann setzt sie sich mit angezogenen Beinen neben mich. „Willst du meine Jacke?", biete ich netterweise an, doch sie lehnt ab. „Dann fang ich mal an", ich atme ein, „wieso bist du mitgekommen und haust nicht einfach ab?" Kat lässt sich Zeit mit ihrer Antwort, ich dachte schon da kommt nichts, doch da ertönt ihre Stimme, leise, aber hörbar: „Weil ich es leid bin mich zu streiten und dich zu hassen. Das zerstört mich jeden Tag mehr." „Jetzt du", fordere ich sie auf, ich liebe es sie reden zu hören und will am liebsten nicht, dass sie aufhört. „Warum hast du dich ausgerechnet für diese Stelle beworben? Und sei bitte ehrlich, weil das mit der kurzfristigen Stelle kauf ich dir nicht ab" „Ich wollte in deiner Nähe sein", antworte ich ohne zu zögern und auf Kats Gesicht bildet sich ein undefinierbarer Gesichtsausdruck, „hast du noch lange getrunken?" Kat schüttelt den Kopf. „Wann hat es aufgehört?", bohre ich weiter. „Das war schon eine Frage, jetzt bin ich dran", blockt sie ab, „warum Miami?" Du kannst nicht weglaufen und dich verstecken Kat, nicht heute. „Meine Tante wohnt dort und ich mag die Wärme. Also wann hat das aufgehört?" „Du wirst nicht locker lassen oder?", daraufhin schüttele ich den Kopf. Kat fährt sich durch die Haare und ich bereue es direkt, sie dazu zu drängen. „Kurzfassung, ich habe mich so abgeschossen, dass ich eine Alkoholvergiftung hatte und mir musste der Magen ausgepumpt werden. Ab da wusste ich, so kann es nicht weitergehen. Habe dann erstmal einen Entzug und eine Therapie angefangen" Sofort kriechen wieder alle Schuldgefühle in mir hoch, ich hatte ja keine Ahnung, wie schlecht es um sie stand. „Kat, es...", setze ich an. „Lass gut sein, ich brauche dein Mitleid nicht", winkt sie ab und stellt mir direkt die nächste Frage, „was ist mit deinen Eltern?" „Die haben sich scheiden lassen, als meine Mum meinen Dad für einen reichen Geschäftsmann fallen ließ. Ich habe davon erfahren, als Dad mich spontan besucht und mir seine neue Familie vorgestellt hat", ich lege meine Hände im Schoß zusammen. Ich habe nicht mal mitbekommen, wie sich meine Eltern täglich gestritten haben und das meine Mum meinem Vater fast fünf Monate fremdgegangen ist. Es ist alles zerbrochen, was ich je hatte. Und ich war nicht mal da, um für meinen Vater da zu sein. „Warum bist du gefahren?", stelle ich schnell eine Gegenfrage, um meine Eltern wieder zu vergessen. „Es hat mich für eine kurze Zeit abgelenkt und ich brauchte den Adrenalinrausch. Bereust du das Tattoo?" Ich sehe auf meinen tätowierten Arm herab, der kleine Anker oberhalb meines Unterarms ist kaum noch zu erkennen. „Scheinbar schon", murmelt Kat kaum hörbar. „Nein tue ich nicht", sage ich zu ihrem überraschen, „den es verbindet mich immer mit dir. Du?" „Nein", sie schüttelt den Kopf, sagt aber nichts mehr dazu. „Gab es in Miami jemanden?" Ich sehe sie verwirrt an: „Eine andere Frau meinst du?" Sie nickt betreten. Ich sehe in ihr perfektes Gesicht, was ihm Licht der langsam aufgehenden Sonne im Horizont noch zierlicher aussieht, als sonst schon. „Nein, ich konnte es nicht. Jedes mal, wenn ich eine Frau kennenlerne wollte, hat es sich wie Betrug angefühlt, als würde ich dir fremdgehen. Mein Herz wollte immer nur dich, ich habe niemanden mehr so geliebt", spreche ich die Wahrheit aus und ich meine eine kleines Lächeln auf ihren Lippen erkennen zu können. „Liebst du Dom?" Kat schließt für einen kurzen Moment die Augen: „Ja natürlich." Und ich weiß, dass es nicht stimmt. „Nein tust du nicht", sage ich mit fester Stimme. „Ach ja", sie sieht mich perplex an und blinzelt mehrmals, scheinbar habe ich nicht ganz unrecht, „woher willst du das wissen?" „Ich weiß es einfach, du liebst ihn nicht wirklich..."

Save me againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt