Wolves

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{Model - Selena Gomez}

[Song: Wolves ~ Selena Gomez feat. Marshmello]

-KAT-

„Guten Morgen", ich betrete am nächsten Morgen verwirrt das Café. Ich habe heute die erste Schicht und war eigentlich zuständig dafür, die Tür aufzuschließen. Alle Mitarbeiter und der Chef stehen an der Theke und scheinen bereits auf mich zu warten. „Was macht der Chef hier?", raune ich Liza zu und hänge meine Lederjacke, die ich gerade ausgezogen habe, auf einen der Barhocker. „Ihr Lieben, da jetzt alle da sind. Ich habe etwas zu verkünden", unser Chef wirft einen Blick in die Runde, „ich habe ja bereits erwähnt, dass es relativ schlecht steht um dieses Café und das große Veränderungen auf uns zu kommen." Wir nicken alle, aber jeder hat einen verwirrten Gesichtsausdruck aufgesetzt. „Cafés scheinen nicht mehr so gut bei der jüngeren Generation anzukommen", fährt er fort, „sagt mir, wen seht ihr immer hier. Wen bedient ihr hier?" Nik räuspert sich: „Naja ältere Menschen oder berufstätige." Der Chef zeigt mit dem Finger auf ihn: „Genau, aber wir wollen alle anziehen. Nach langen Überlegungen habe ich mich dazu entschieden, das Café zu erweitern. Es wird längere und neue Öffnungszeiten geben, wir werden Cocktails anbieten." „Bei allem Respekt", ergreife ich das Wort, nachdem mit den anderen Blicke ausgetauscht habe, „wir arbeiten schon so sehr viel, wenn wir dann noch erweitern, wie sollen wir das schaffen? Wir sind auch nur Menschen." Die anderen nicken bekräftigend. Der Chef lacht leicht: „Das ist mir bewusst, deshalb werde ich neue Mitarbeiter einstellen, vor allem für die Bar. Ich habe auch überlegt den Montag als Ruhetag zu nutzen und dafür am Freitag und Samstag erst am Nachmittag anzufangen, bis in die Nacht hinein. Aber über die neuen Zeiten werde ich noch separat mit euch sprechen. Und nun will ich euch nicht länger aufhalten." Die anderen gehen tuschelnd in das Personalzimmer, während ich nochmal kurz abgefangen werde: „Kat, könnte ich dich vielleicht für diesen Samstag direkt eintragen? Da würde auch schon der neue Mitarbeiter kommen, vielleicht könntest du ihn einarbeiten." Am Wochenende arbeiten und jemanden einarbeiten, eigentlich habe ich keine große Lust, aber dann wird mir bewusst, dass Dom mich so auf keine Party mitschleifen kann. Dementsprechend nicke ich. „Super danke dir", er nickt mir noch einmal zu und verschwindet dann aus der Tür. „Was haltet ihr davon?", frage ich Liza und Nik. Wir sind hier aktuell sechs Mitarbeiter, aber mit den anderen habe ich nicht sonderlich viel zu tun. „Keine Ahnung, ich denke, dass es zunächst ganz schön Chaos geben wird", Liza bindet sich ihre Schürze um und stellt die Stühle von den Tischen runter. „Ich hoffe er überschätzt sich da nicht, wir haben nicht die Mittel für eine richtige Bar", Nik räumt die Spülmaschine aus, während ich die ganzen Geräte einschalte. „Ich bin mal gespannt. Ich soll diesen Samstag einen neuen Mitarbeiter einarbeiten", ich lehne mich an den Tresen und warte bis die Kaffeemaschine durchgespült wurde. „Vielleicht ist der ja ganz süß", Veronika, eine schwarzhaarige und die jüngste in unserem Team, kommt aus dem Personalraum, in der Hand trägt sie eine Kiste mit Gläsern. Sie ist erst 17 Jahre alt und hat hier neben der Schule einen Minijob. „Du ey", ich werfe sie mit einem Lappen ab. „Was denn?", sie sieht mich lachend an, „du weißt ich wäre wieder bereit." „Oh ja, das wissen wir alle", Nik rollt mit den Augen und ich muss in mich hineingrinsen. Der Arme wurde nicht nur einmal von ihr angeschmachtet, will sie aber nicht zurückweisen, um ihre Gefühle zu schonen. „Wir sehen uns später bei der Schichtübergabe", Veronika winkt uns zu und wirft Nik einen vielsagenden Blick zu, „ich muss jetzt los, sonst kommt ich zu spät zum Unterricht." „Bis später, danke für die Gläser", ich hebe ein Glas aus dem Karton und stelle es auf ein Regal. „Boah ey", stöhnt Nik auf. „Die steht eindeutig auf dich", kichert Liza und knufft ihn am Arm, „du südländischer Casanova." „Warum ich", heult er gespielt auf, „ich will ihr nicht das Herz brechen." „Weil du gut aussiehst", haut Liza raus, „wenn ich in deinem Alter wäre, würde ich auch auf dich abfahren." Ich sortiere das Besteck ein und muss lachen. „Mal was anderes, wann gehen wir wieder zusammen frühstücken?", Nik schaut mich hoffnungsvoll an. Ich soll ihn aus der unangenehmen Situation retten. „Mir egal, vielleicht Samstag, da arbeiten wir frühs nicht mehr", schlage ich vor und Nik lächelt mich dankbar an. „Super", würgt er hinter, „Liza?" „Bin dabei", sie schlägt bei ihm ein und dann trudeln schon die erste Gäste ein. „Wir schreiben nochmal darüber", sage ich und nehme dann die erste Bestellung entgegen.

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