[Textauszug - The Fast and the Furious/auf dem Foto - Vin Diesel und Paul Walker(RIP)]
{Song: Es tut mir leid ~ KayOne}
-KAT-
„Hast du dich endlich mal bei Zayn gemeldet?", fragt mich Ben am Frühstückstisch, während ich mein Müsli anrühre. Es sind mittlerweile zwei Wochen vergangen und langsam komme ich ins Leben zurück. Ich esse auch mittlerweile was, denn als ich mich das letzte mal im Spiegel betrachtet habe, bin ich vor mir selber erschrocken. Ich sehe total abgemagert und schlapp aus. „Wir haben ein paar mal kurz telefoniert", antworte ich und gebe etwas mehr Haferflocken dazu. Ben nickt verstehend: „Das ist gut, du hast es auch lange genug hinausgezögert." Ich stütze mein Kinn auf meiner Hand ab: „Ich weiß." „Und wie soll es jetzt für euch weitergehen?" Ich senke meinen Blick und zucke ratlos die Schultern: „Ich weiß es nicht genau. So lange ich nicht mit Dom gesprochen habe, erstmal gar nicht." „Kat...", setzt Ben an, wird aber von einem lauten Klingeln unterbrochen. „Da muss ich rangehen", er sieht mich entschuldigend an und zieht sein Smartphone aus der Hosentasche. Ich lasse meine Löffeln sinken und sehe wie er mir den Rücken zuwendet und bereits zur Tür läuft. Ich wollte mir schon Hoffnungen machen, ich sacke in mir zusammen und schiebe den Joghurt von einer Seite auf die andere. Doch Ben bleibt in der Tür stehen und dreht sich zu mir um. Sofort richte ich mich auf und sehe ihn erwartungsvoll an. Kann es sein, dass endlich... „Ben?", forsche ich nach. Er nimmt den Hörer ein Stückchen von seinem Ohr weg und raunt mir zu: „Das Krankenhaus." Mit einem Satz bin ich auf den Beinen und spiele mit meinen Fingern, weil ich so nervös bin. „Ja ich bin noch dran", antwortet Ben und verdrückt sich in das Wohnzimmer. Ich atme panisch ein und aus, mit einem mal ist mir total schlecht. Ich weiß nicht, was der Arzt ihm sagt, aber, dass sie so lange telefonieren, kann doch nichts Gutes heißen. „Und Ben?", ich falte meine Hände zusammen und bete zu Gott, dass das Warten endlich ein Ende hat. „Er ist wach", macht Ben mit drei Worten meine Befürchtungen zu nichte, „seit gestern Abend." Sofort bin ich hellwach und bereit in das Krankenhaus zu fahren: „Worauf warten wir dann noch?" Mir fällt eine große Last von den Schultern und ich kann tief durchatmen. Plötzlich fühle ich mich leicht und voller Energie. „Halt", Ben greift meinen Oberarm, „er ist noch schwach und an den Geräten angeschlossen." Sein Gesicht spiegelt Besorgnis, offenbar denkt er, ich wäre nicht dafür bereit. „Das ist okay, so lange ich ihn sehen und mit sprechen kann", versichere ich und ziehe meine Schuhe über. „Wenn du meinst", Ben schnappt sich seinen Autoschlüssel und folgt mir nach draußen.
„Domenic Toretto", befalle ich sofort eine der Krankenschwestern. „Bitte?" „Ich suche Domenic Toretto", wiederhole ich atemlos. „Ach ja, er liegt noch auf der Intensivstation, kommen Sie mit", sie weist auf, ihr zu folgen. „Bitte vermeiden Sie jeglichen Stress", sagt sie noch und ich drücke die Tür runter. Das Zimmer ist total weiß und riecht nach Desinfektionsmittel. Wie bei meiner Mutter stehen mehrere Geräte um Doms Bett herum, an die er durch verschiedene Schläuche verbunden ist. Es ist sogar schlimmer als ich es in Erinnerung habe. Dom sieht total fertig aus, aber er dreht seinen Kopf in meine Richtung als er mich hört. „Dom", ich gehe auf ihn zu und greife seine Hand, „ich hatte solche Angst um dich." Er starrt erst auf unsere Hände und dann in mein Gesicht. Sofort ziehe ich sie zurück und lasse mich auf den Stuhl neben dem Bett fallen. Doch Dom streckt seinen schwachen Arm nach mir aus und greift meine Hand. „Ich dachte nicht, dass du kommst", gibt er kleinlaut zu und seine Augen sind schmale Schlitze. „Ich habe nur darauf gewartet, ich habe kaum geschlafen, geschweige denn gegessen", ich lege meine Hand auf seine kalte Wange. „Das ist nicht deine Schuld", beteuert er und ich muss schmunzeln: „Das haben die anderen auch gesagt, aber es hat sich so angefühlt." „Dom, dass mit Zayn...", beginne ich, aber er drückt meine Hand leicht. „Warte, erstmal muss ich dir was sagen" Ich sehe ihn neugierig an und warte auf seine nächsten Worte, die auch sogleich erklingen: „Ich dachte eigentlich, ich überlebe das hier nicht. Es hat sich zumindest so angefühlt." Ich schlucke schwer und versuche ihn nicht zu unterbrechen, während er weiterspricht: „Kat, wo soll ich anfangen..." Sein Blick gleitet zur Seite, bevor er mir wieder fest in die Augen sieht, mit einem Blick, den ich die letzten Jahre nie gesehen habe. Seine Stimme ist schwach, aber doch so klar, dass ich jedes einzelne Wort vollkommen verstehen kann: „Ich weiß, ich habe dich in letzter Zeit sehr schlecht behandelt und mich wie das größte Arschloch benommen. Ich war egoistisch und habe den Tod mehr als nur verdient. Das ist eine gerechte Strafe, für die Hölle durch die du durch mich gehen musstest." Ich realisiere das vorher gesagte erst jetzt und schüttele kräftig meinen Kopf: „Dom sag das nicht, dass ist nicht wahr." Das meint er nicht ernst, er war ein schlechter Freund und ich habe gelitten, ja, aber er hat den Tod nicht verdient. „Ich wollte nach außen hin perfekt wirken, Geld und Ruhm erlangen, dabei habe ich das Wichtigste aus den Augen verloren, DICH. Du warst immer an meiner Seite, hättest dich sogar von deinen Freunden für mich abgewendet, dann gibst du dir noch die Schuld an meinen Problemen. Ich hatte eine klasse Frau an meiner Seite, aber ich habe es zu spät erkannt. Weißt du, wenn man hier alleine im Sterben liegt und über alles nachdenkt, dann würde man vieles in seinem Leben gerne rückgängig machen. Aber die Zeit dafür ist leider schon abgelaufen" „Du kannst es vielleicht nicht mehr rückgängig machen, aber du kannst dich ändern und es besser machen", sage ich ruhig. Doch Dom schüttelt den Kopf: „Darum geht es gar nicht. Solchen Leuten wie mir werden die schlimmen Dinge, die wir anderen antun erst dann bewusst, wenn es zu spät ist. Kat, Baby, es tut mir leid, dass du das alles ertragen musstest und versuchst hast neben deiner Last auch noch meine zu tragen. Ich habe dir die Chance genommen glücklich zu werden und das kann ich mir selber nie verzeihen. Ich sollte eigentlich der Freund sein, der dir die Liebe schenkt, die du brauchst und dich ehrt, wie Zayn es tut. Aber das konnte ich nicht, ich konnte nie gegen ihn ankommen. Ihr seid miteinander verbunden, auf ewig. Es ist wie ein magisches Band, was euch immer wieder zu einander zieht, wenn ihr euch zu weit entfernt. Ich sehe, wie er dich zum lachen bringt und wie gut er dir tut. Er gibt dir das, was ich dir nie gegeben konnte. Er liebt dich und du ihn, das sehe ich jetzt. Ich will euch nicht im Weg stehen und du solltest dir auch nicht selber im Weg stehen. Er beschützt dich und ich weiß, dass du bei ihm sicher bist. Das beruhigt mich! Geh zu ihm und werdet glücklich miteinander, du hast es mehr als nur verdient. Für mich bleibt das schöne Jenseits, fern von hier, aber ich kann meinen Frieden finden." Ich schlucke die angestaute Luft runter und man hört zunächst nur das regelmäßige Piepsen der Herzfrequenz. Ich brauche erst einige Sekunden, um seinen letzten Satz zu realisieren. Zu sehr bin ich von den vorherigen Worten in den Bann gezogen worden. „Stopp, nein, was redest du da. Du gehörst hier hin, hier bist du zu Hause", rufe ich, nachdem auch meine letzte Gehirnzelle endlich gecheckt hat, was er mit Jenseits meint. Dom lacht leicht und streicht mir über den Handrücken: „Süße, hier ist kein Platz mehr für mich, ich habe mein Leben ausgespielt. Und du kennst mich, mein Leben findet auf der Rennstrecke statt und mein Rennen endet hier, denn ich bin am Ziel angekommen, vor euch allen. Ich werde oben erwartet, Gott hat schon lange einen Platz für mich reserviert, das hat er für uns alle. Ich soll meinen jetzt einnehmen. Das ist mein Schicksal." „Nein, nein", ich schüttele meinen Kopf und will seinen Worten kein Gehör schenken, „wenn Gott wollte, dass du zu ihm kommst, dann wärst du nicht aufgewacht. Er will dir noch eine zweite Chance geben." „Nein", widerspricht er, „er hat mir nur die Chance gegeben mich zu entschuldigen und mit dir zu sprechen, damit ich in Frieden abschließen kann. Und egal wo ich bin, ob eine Meile entfernt oder am anderen Ende der Welt. Ich werde immer bei dir sein und mit dir verbunden sein. Du wirst in meinem Herzen weiterleben und ich in deinem, das weiß ich." Er nimmt seine Hand aus meiner und führt zu der anderen Hand hin, in der die Nadel steckt. Sofort springe ich auf und ziehe sie wieder zu mir: „Nein, nein. Tu das nicht, ich... Natürlich wirst du immer in meinem Herzen bleiben, ich bereue das mit uns nicht. Aber tu das nicht, das..." Ich verhasple mich an meinen Worten und meine Augen wandern panisch hin und her. Dom umfasst meinen Daumen und legt meine Hand auf der Matratze ab: „Es ist okay, bitte nicht weinen. So will ich dich nicht in Erinnerung behalten. Ich tue das für mich, damit ich endlich meinen inneren Frieden finden kann und hier kann ich das nicht. Meine Zeit ist abgelaufen. Dort oben kann ich sorglos und glücklich leben. Glaub mir irgendwann wirst du es auch verstehen und wenn deine Zeit gekommen ist, dann treffen wir uns wieder. Ich liebe dich, das habe ich immer. Vergiss das nie." Er löst seine Hand von mir und bevor ich reagieren kann, hat er in die kleine Nadel aus seinem Handrücken gezogen. „Dom nein, nein", ich greife die Nadel und versuche sie ihm wieder einzustecken, aber meine Finger zittern zu sehr. Und dann hört man nur noch ein durchgehenden Ton und sieht einen geraden Strich, der sich über den ganzen Monitor zieht. Ich lasse meinen Kopf weinend auf seinen Bauch fallen. „Was ist passiert?", mehrere Ärzte und Krankenschwester kommen hereingestürmt. „Er.. hat, die Nadel...", schluchze ich einen halben Satz zusammen. „Wir sehen schon", ich werde beiseitegeschoben und mehrere Personen beugen sich über ihn. „Wieso machen Sie denn nichts?", rufe ich panisch. „Wir können nichts mehr machen, es ist zu spät", der Arzt senkt seinen Blick, „er atmet nicht mehr und sein Herzschlag ist vollkommen weg, es tut mir leid. Wir geben Ihnen einen Moment, sollen wir in der Zeit jemanden für Sie anrufen?" Ich schüttele den Kopf und das Personal zieht sich diskret zurück. „Warum hast du mir das angetan?", schreie ich unter Tränen, „warum?" Ein Zettel, der neben seinem Kopfkissen liegt, sticht mir ins Auge. Mein Name ist darauf geschrieben. Ich nehme in vorsichtig vom Bett und setze mich mit angezogenen Beinen auf den Stuhl zurück. Einzelne Tränen tropfen auf das Blatt, während dich die Zeilen mit zitternden Händen Stück für Stück lese.
Ich lasse diesen Brief schreiben, für den Fall, dass du mich nicht mehr sehen willst. Das würde ich auch total verstehen. Als wir uns damals kennengelernt haben, habe ich dich aus deinem tiefsten Loch herausgeholt. Wir haben uns gegenseitig vor uns selbst gerettet. Wir haben uns geliebt, ich dich mehr als sonst jemanden. Du warst für mich nie eine Eroberung oder mein Modepüppchen, du warst meine Freundin, meine Frau. Ich weiß ich habe mich nicht immer wie ein Freund aufgeführt, aber dennoch hast du die Hoffnung in uns, in mich nie aufgegeben. Nachdem Zayn wieder aufgetaucht ist, dachte ich du verlässt mich und ich werde alleine sein, das hat mir Angst gemacht, riesige Angst. Ich habe versucht dich zu manipulieren, obwohl ich kein Recht dazu hatte. Ich habe dich gefangen gehalten und dir die Möglichkeit geraubt, dich zu verwirklichen. Es tut mir leid, dass ich niemals für dich da war. Ich schäme mich so sehr für dich Sachen, die ich tat. Und das du mit der Eifersucht von mir nicht klar kamst, wollte ich nicht verstehen, bist du gingst an jenem Tag. Ich bereue zu tiefst meine ganze Lügerei, denn du warst eine von den guten Mädels, doch ich hab dich kaputt gemacht mit jedem Streit. Meine Freunde und Partys waren mir wichtiger, doch jetzt trifft mich das Schicksal hart. Und weil ich so ein Arschloch war, entstand bei mir die Eifersucht. Es waren meine eigenen Geister, Geister der Vergangenheit, die nicht mal du verscheuchen konntest, die mich selber jagten und man schätzt viele Dinge erst, wenn sie nicht mehr da sind. All das hier bereue ich so sehr und ich würde es gerne rückgängig machen. Ich habe mich aus Frust betrunken und du hast recht, das war nicht sehr erwachsen. Das Leben ist kurz, zu kurz. Damit ich glücklich sein kann, muss ich diese Welt verlassen, denn die Sonne ist verschwunden und ohne Lichter gehe ich ein. Du warst meine Sonne, mein heller Stern in der dunkelen Nacht. Eines Tages wirst du es verstehen und du wirst sehen, dass ich dich auf meine kranke Art und Weise immer geliebt habe. Auch wenn ich es nie zeigen konnte, ich habe es. Meine Liebste, ich wünsche dir noch ein langes und glückliches Leben, mit Zayn. Es tut mir so leid Baby, wirklich alles, aber du bist jetzt frei, vom Herzen alles Gute euch beiden. Und tu mir einen Gefallen, rede mit deiner Schwester, irgendwann wirst du es bereuen. Ich liebe dich immer, Dom
>>Hallo meine Lieben, ich hoffe ihr hattet alle ein schönes Wochenende und freut euch auf die Ferien. Oh ja, wir kommen dem Ende näher, ich denke nur noch ein Kapitel oder zwei? Dom ist tot, Hand aufs Herz wer hat damit gerechnet? Ganz sterben lassen konnte ich ihn nicht, bevor sie nicht miteinander gesprochen haben. Wie wird Kat das verkraften, was sagt ihr zu seinen letzen Worten und dem Brief? Geht sie zu Zayn, wie Dom es ihr gewünscht hat? Lasst mich gerne an euren Gedanken in den Kommentaren teilhaben. Habt einen schönen Sonntag und ich wünsche euch einen besinnlichen vierten Advent. XOXO<<
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Save me again
Teen FictionSave me again, before it is too late. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war.... Kats Leben scheint endlich eine positive Wendung zu nehmen. Beste Freunde, die immer für einen da sind. Die Liebe des Lebens gefunden, mir der man bis ins Gra...