Harry pov.„Lou hast du den letzten Karton von der Straße geholt?", schrie ich durch die Wohnung. „Ja, alles da!", rief er mir zu, als er gerade die Tür reinkam und diese mit seinem Fuß elegant zuschlug.
„Gut, dann können wir ja jetzt anstoßen!" Louis legte den letzten Karton in den Flur und schaute mich mit einem verwirrten Blick an. „Auf was denn?" fragte er. „Na auf uns man, wir wohnen jetzt in diesem absolut überteuerten Apartment MIT Klimaanlage und uns geht keiner mehr auf die Eier", grinste ich ihn an und schob ihm gleich ein Bier in die Hand bevor er überhaupt die Chance hatte mir zu antworten. „Cheers!" Auf Lou's Gesicht breitete sich ein großes Grinsen aus. „Cheers! Man wir haben's geschafft" „Ohja", lachte ich und wir ließen uns beide auf die halb aufgebaute Couch fallen. „Und was machen wir jetzt noch? Ich glaube Kartons auspacken ist wohl das wenigste, worauf ich Lust habe." Ich schaute Lou an, der immer noch ein leichtes Grinsen auf den Lippen hatte. Seine Haare waren durcheinander, aber das störte mich nicht. Seine Haut glänzte noch leicht von dem vielen Schleppen der Kartons, irgendwie sah er wirklich gut aus. Moment was?
„Wir können froh sein, dass die meisten Möbel schon letzte Woche geliefert wurden, sonst müssten wir heute auf dem Boden schlafen", entgegnete er mir lachend. Aber ich hatte nur die Hälfte verstanden, so überrascht war ich über meine eigenen Gedanken. Ach was soll's, Lou ist attraktiv, das wusste ich doch schon vorher? Ich starrte direkt in sein Gesicht. Seine ozeanblauen Augen leuchteten wie immer, wenn er mit allem zufrieden war. Mir ist nie aufgefallen, wie intensiv das Blau eigentlich war. Es ist diese Art von Blau, in dem man sich leicht verlieren könnte, wenn man zu lange hinsieht. Meine Augen wanderten über sein Gesicht, weiter zu seinen Lippen die so weich aussahen, dass ich mich fragte, wie er wohl wäre wenn..
Wtf Harry?
„Harold?" Louis löste mich aus meinen Gedanken. „E- Ehm ja?" stotterte ich und schaute ihn nun leicht beschämt an. Seine Augen fixierten mich aber ich konnte nicht sagen ob ihm aufgefallen war, dass ich starrte. „Hast du mir überhaupt zugehört?", fragte Lou und boxte mir leicht auf die Schulter. „Ehm.. ja klar." Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass er mich nervös machte, aber ich war schon immer schlecht darin meine Gefühle zu verstecken. „Ich hab gesagt, lass' uns heute Abend feiern gehen. Wir haben Wochenende! Nur wir Zwei und eine menge Alkohol, guter Plan?" - „Ich-" - „Perfekt! Macht dich fertig." Und damit sprang Lou von der Couch ging mit schnellen Schritten in sein Zimmer. Die Tür schlug er schwungvoll hinter sich zu. Er ließ mich angewurzelt auf dieser Couch zurück und ich sah ihm verwirrt hinterher.
Was waren das denn für Gedanken? Ozeanblaue Augen und weiche Lippen, fuck Harry. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und schüttelte meinen Körper kurz durch, um wieder in die Realität zurück zu kommen.
Zuvor habe ich noch nie bewusst und in dieser Form über Louis nachgedacht. Klar, ich fand sein Style ganz cool oder wie er seine Harre richtete. Bestimmt warf ich ihm auch das eine oder andere Mal ein Kompliment zu. Wieso auch nicht? Es sah ja auch gut aus und er war mein bester Freund. Aber mehr als Freundschaft war da auch noch nie. Glaube ich zumindest.
Mein Interesse galt bisher immer nur Frauen. Auch wenn das nie wirklich lange gehalten hat. Sobald ich von ihnen bekommen habe was ich wollte, war mir so ziemlich egal was mit ihnen passiert. Eine Beziehung mit jemandem zu führen und die Verantwortung zu tragen, war eben nicht so mein Ding. Lou wusste das und verachtet mich deswegen auch nicht. Natürlich nicht, seine Strategie war ja nicht anders. Es kam mir nie in den Sinn, dass das zwischen ihm und mir mehr sein könnte, als nur Freundschaft. Louis und ich ein Paar? Niemals. Worüber denk ich hier eigentlich gerade nach?Wieder schüttelte sich mein ganzer Körper.
Ich bin definitiv straight.
Mein Blick fiel zur Uhr. Ich denke wirklich seit 10 Minuten nach?! Mit Schwung stieß ich mich von der Couch und ging in Richtung Zimmer. Aus Lou's Raum ertönte das Lied Kiwi, was mich sofort zum Grinsen brachte. Es war unser Lieblingslied. Mit schnellen Schritten bahnte ich mir einen Weg in mein Zimmer machte mich für den Abend fertig.
Louis pov.
Was war das denn?
Ich stand vor meinem Kleiderschrank und sollte eigentlich darüber nachdenken was ich heute Abend anziehen würde. Da ich noch nicht wirklich ausgepackt hatte, waren nur einzelne T-Shirts im Kleiderschrank und ein paar Jacken auf dem Ständer. Im Hintergrund lief das Lied Kiwi, mein absolutes Lieblingslied. Und jetzt stand ich da vor diesem Schrank und war um ehrlich zu sein überall, aber nicht bei meinem Outfit.
Ich dachte über Harry nach und sein Blick. Ich mein, ich kenne Harry in und auswendig, jeden seiner komischen Gesichtsausdrücke und das er manchmal in seinen Tagträumen festhängt, weiß ich auch aber diesen Blick, den kannte ich nicht. Den hatte ich zuvor noch nie gesehen. Er schaute mich so liebevoll an, fast schon zu liebevoll. Seine Augen glänzten und er hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
Scheiße, du warst so verlegen, dass du so schnell wie möglich einen Abgang machtest.
Ich hoffte wirklich Haz ist das nicht aufgefallen. Das wäre mehr als nur peinlich auch wenn ich sonst keine Probleme damit hatte, mich vor ihm zu blamieren. Ich mein, wir kennen uns nun mal schon ewig und sonst war es mir auch echt egal. Aber ich wollte nicht, dass er glaubt ich würde was für ihn empfinden. Zumindest nicht mehr als Freundschaft. Ich bin ja nicht schwul und er eigentlich auch nicht. Nicht, dass ich wüsste.
Vielleicht machte ich mir zu viel Gedanken und widmete mich nun wirklich meinem Kleiderschrank. Eigentlich war mir schon bewusst was ich tragen werden. Typisch schwarze Skinny-Jeans und irgendein T-Shirt. Natürlich, was auch sonst. Mehr hatte mein Kleiderschrank nicht zu bieten. Ich entschied mich für eine Oversize Jacke für drüber, die fast schon zu bunt war für meine Verhältnisse. Aber Harold bestand drauf, dass ich sie kaufte. Er sagte auf ganz lässige Weise „Lila würde mir schmeicheln" und was soll ich sagen, unrecht hatte er damit nicht. Es sah wirklich nicht schlecht aus. Ich schaute mich nochmal im Spiegel an und ging ins Bad um meine Haare neu zu richten.
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It's ok to be with you | - Larry -
Fanfiction-PAUSIERT AUF UNBESTIMMTE ZEIT- Angespannt biss ich mir auf der Unterlippe rum und atmete flach. So gut es eben ging. Wo war mein Selbstbewusstsein geblieben? Harrys Blick wanderte zu meinen Lippen, verharrte da kurz, nur um einem Augenblick später...