[ Doppel-Update, weil die letzten 3 Tage nichts kam! 😊 ]
Harrys pov.
Es war bereits mittags als ich mit leichten Kopfschmerzen aufwachte. Ich drehte mich zur Seite, um einen Blick auf die Uhr zu werfen. 12:34 Uhr. Na, wenigstens hast du noch bis Mittwoch Zeit deinen Schlafrhythmus auf die Reihe zu bekommen. Ich setzte mich auf und seufzte. Am Mittwoch musste ich wieder zur Arbeit und all die Leute sehen, auf die ich eigentlich keine Lust hatte. Bis auf Liam. Dadurch, dass ich viel Zeit mit ihm verbrachte auf der Arbeit, wurden wir sowas wie „Freunde". Naja eigentlich nicht wirklich Freunde. Wir hatten uns bis jetzt noch nie außerhalb der Arbeit getroffen. Aber er erzählte mir schon recht viel über sein Privatleben und irgendwie waren wir auf der gleichen Wellenlänge. Er hatte eine Freundin, die ihn viel zu oft wahnsinnig machte und erzählte mir oft von ihr. Da bei mir nie so wirklich was los war außer paar Frauengeschichten, hörte ich ihm oft einfach nur zu. Aber jetzt, hätte ich eigentlich was zum Erzählen. Blödsinn. Was sollte ich denn sagen? „Ey ich hab' meinen besten Freund geküsst und fand' es schön und weil er mich weggestoßen hatte, hab ich meine Hand gegen den Schrank geschlagen und jetzt weiß ich nicht was ich für ihn fühle?" Gott, das klingt doch bescheuert. Außerdem war ich mir nicht mal sicher, ob ich wollte, dass Liam direkt erfuhr, dass es sich hier um einen Mann handelte. Immerhin hatte ich ja sonst nur Frauen erwähnt, wenn überhaupt. Und irgendwie war es unangenehm zu offenbaren, dass ein Mann all diese Emotionen in mir auslöste. Dann müsste ich mich in gewisser Weise outen, dabei war ich doch eigentlich mein Leben lang hetero und ach, ich seufzte. Das kann doch alles nicht wahr sein.
Meine Gedanken kreisten um die letzten zwei Tage. Ich hatte gestern den ganzen Tag Zeit, um darüber nachzudenken, was das eigentlich war. Die Situation machte mich mehr fertig als mir lieb war und ich verstand nicht wirklich, wieso es mir so viel ausmachte, dass Lou gestern ein Date hatte. Oder die Tatsache, dass ich ihn urplötzlich attraktiv fand. Ich verstand einfach gar nichts mehr. Seufzend ließ ich mich zurück ins Kissen fallen. Ich hob meine Hand, um die Schwellung zu begutachten. Natürlich war ich nicht beim Arzt. Ich hatte gestern einfach kein Verlangen mich nach draußen zu bewegen. Zu sehr, zerrte die zuvor schlaflose Nacht an meinen Kräften. Ich wusste nicht mal, wieso mich die ganze Sache so fertig machte. Wahrscheinlich weil sich Louis noch nie so komisch gegenüber mir verhalten hatte. Erst der „fast" Kuss im Club, der, um es mal erwähnt zu haben, von ihm aus kam. Gut, der richtige Kuss in seinem Bett war meine Idee, aber er hätte ihn ja nicht erwidern brauchen. Und dann das völlig überstürzte Date? Das alles sah Louis nicht ähnlich und was sollte ich sagen, mir auch nicht. Oder doch? Ach keine Ahnung. Ich begriff ja selbst nicht, wieso ich ihn geküsste hatte. Er sah mich mit diesen strahlenden Augen an und plötzlich überkam mich dieses unbändige Verlangen meine Lippen auf seine zu legen. Wahrscheinlich war der Alkohol selbst schuld. Und jetzt hasste er mich. Wie soll ich das nur wieder hinbekommen?
Seufzend verlies' ich mein Bett. Ein bisschen Panik hatte ich schon, Louis wieder zu sehen, aber ich konnte mich ja nicht den ganzen Tag in meinem Zimmer verkriechen. Ich wusste, wir mussten darüber reden. Da konnte er noch so sehr vor mir wegrennen. Ich lief in die Küche und setzte den Wasserkocher auf. Aus dem Kühlschrank holte ich drei Eier und schlug sie in eine Pfanne. Dann stütze ich mich am Thekenrand ab. Ein tiefer Zug, füllte meine Lunge mit Luft und stieß sie langsam wieder aus. Mir wurde schweren Herzens bewusst, dass die Freundschaft viel wichtiger war als das, was jetzt zwischen uns Stand. Augenblicklich unterdrückte ich den leichten Stich in meinem Herzen. Wenn mir diese Freundschaft was bedeutete, musste ich den Kuss vergessen und auch alle Gedanken und Gefühle, die ich dabei hatte. Ich schluckte. Das wird ganz schön hart werden.
Das Rührei brutzelte in der Pfanne, während ich das heiße Wasser in die Tasse füllte. Als es fertig war, nahm ich beides in die Hand und setzte mich auf die Terrasse. Es war ein leichter Sommertag, die Sonne brach durch paar Wolken direkt auf unsere Terrasse durch. Mein Blick wanderte über die Dächer, während ich mir genüsslich das Rührei in den Mund schob. Ich wollte nicht mehr nachdenken, wenigstens für einen kleinen Moment wollte ich Louis aus meinen Gedanken verbannen und schaffte es sogar. Ich dachte an die Arbeit, an Liam und danach daran, dass ich mal wieder Joggen gehen sollte. Außerdem überlegte ich ob Songs zu schreiben, wieder eine Option für mich wäre. Früher konnte ich meine Gedanken und Gefühle darin verpacken, auch wenn diese nie jemand zu hören bekam. Es half mir, Situation zu verarbeiten. Irgendwann wurde ich älter und ich konzentrierte mich auf den Job und am Wochenende waren Partys angesagt und naja, wenn mich mal etwas bedrückte, hatte ich ja Louis, um darüber reden zu können. Ach verdammt.
Wir hatten zwar schon Juni aber das Wetter war heute doch kühler als erwartet. Ein leichter Windzug streifte meine Haut und bereitete mir eine leichte Gänsehaut, also beschloss ich drinnen meine Weste zu holen.
Mein Blick erstarrte als ich Louis im Flur entdeckte. Augenblicklich blieb ich stehen. Er hatte Briefe in seiner Hand und durchstöberte diese nach seinem Namen. Als er mich bemerkte, schaute er mich mit einem eindringlichen Blick an. Seine Augen musterten mein Verhalten kurz, bevor er dann doch wieder wegschaute. Er wirkte nicht sonderlich überrascht mich zu sehen. Falls es ihm doch was ausmachte, konnte er es gut verstecken, denn es sah eher so aus als wäre es ihm egal. Mir allerdings nicht. Mein Herz pochte und das nicht, auf die angenehme Weise. Ich wirkte sichtlich überfordert, trotzdem wollte ich etwas sagen. Nur was? Er legte paar der Briefe, die sicher für mich bestimmt waren, auf die Kommode, nahm den Rest und ging, ohne ein Wort zu sagen oder mich nochmal anzuschauen, in sein Zimmer. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich die Luft anhielt. Was ist nur los mit dir Harry?
Sobald Louis in der Nähe war verhielt ich mich, als würde jegliches Selbstbewusstsein aus meinem Körper schwinden. Du bist doch sonst nicht so ne' Pussy. Ich setzte meinen Schritt fort und holte mir die Weste, wie zuvor geplant. Kurz dachte ich drüber nach, ob ich bei Lou klopfen sollte, aber noch fehlte mir der Mut mit ihm zu sprechen also beschloss ich erst fertig zu frühstücken und ihn danach vielleicht vorsichtig auf sein Treffen anzusprechen.
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It's ok to be with you | - Larry -
Fanfiction-PAUSIERT AUF UNBESTIMMTE ZEIT- Angespannt biss ich mir auf der Unterlippe rum und atmete flach. So gut es eben ging. Wo war mein Selbstbewusstsein geblieben? Harrys Blick wanderte zu meinen Lippen, verharrte da kurz, nur um einem Augenblick später...