Harrys pov.Es ließ mich einfach da stehen in der Küche. Er schlug sogar meine Hand weg und schrie mich an. So hatte ich Louis noch nie gesehen. Egal wie sehr wir uns stritten, es eskalierte niemals. Kein einziges Mal. Eine Träne rollte mir langsam die Wange hinunter. Mit meinem Ärmel wisch ich sie sofort wieder weg. Ich wusste nicht, dass es überhaupt noch möglich war Tränen zu vergießen. Seit gefühlten Stunden lag ich heulend in meinem Bett. Ja ich weiß, sehr männlich. Aber gegen den Schrank zu schlagen hatte nicht geholfen und meine rechte Hand war völlig angeschwollen und so gut wie komplett blau angelaufen. Ich schaffte es noch nicht das Blut von ihr abzuwaschen. Das schlimmste an dem Ganzen war, dass sich der Kuss so richtig anfühlte. So anders als bei den vielen Frauen, die ich davor geküsst hatte. Er war perfekt. Alles daran war perfekt. Louis ist perfekt.
Augenblicklich schüttelte ich den Gedanken wieder aus meinem Kopf. Der ganze Abend war ein Desaster. Keinen Schimmer, wie das passieren konnte. Es fing ja schon heute Nachmittag an. Oder fing es schon viel früher an und ich hatte es verdrängt? Nein, das hätte ich gemerkt, oder? Zwischenzeitig hatte ich das Gefühl, Louis würde das gleiche Empfinden wie ich. Er zog dich sogar näher an sich. Gott, seine Hände an meiner Schläfe waren wie dafür geschaffen. Alles war genauso wie es sein sollte, bis er bemerkte was zwischen uns passierte. Wieder wurden meine Augen feucht durch die Tränen, die sich ansammelten.
Du bist echt dumm Haz. Was soll er schon für dich fühlen?
Ich wusste noch nicht mal selbst, ob ich irgendwas für ihn empfand. Oh Gott, was wenn doch? Vor lauter Frust versuchte ich mir das Kissen ins Gesicht zu schlagen. Was so nicht ganz funktionierte, weil die stechenden Schmerzen von meiner Hand aus, mein Vorhaben unterbrachen. Fuck. Ich schloss die Augen. Es würden noch Stunden vergehen, bis meine Gedanken Ruhe finden würden.
- ♥ -
Die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht weckten mich. Es war die erste Nacht in unserem neuen Apartment. Unmittelbar erinnerte ich mich daran, was letzte Nacht passiert war. Ich sah meine Hand an, immer noch voller Blut und angeschwollen. Wirklich toll, damit musst du zum Arzt.
Ich ging ins Bad, um das angetrocknete Blut vorsichtig abzuwaschen. Es waren furchtbare Schmerzen, aber es tat nicht mal im Ansatz so weh, wie die Reaktion von Louis heute Nacht. Ich schaute in den Spiegel. Schwarze Augenringe untermauerten meine Augen. Ich sah furchtbar aus also beschloss ich mich nochmal unter eine heiße Dusche zu stellen und hoffte, dass Wasser würde jeglichen Scham von mir abspülen. Leider vergebens.
Kurze Zeit später öffnete ich vorsichtig die Tür meines Zimmers. Es war alles ruhig, aus Lou's Zimmer hörte ich nichts. Also entschied ich mich dazu einen Tee zu machen und ging in die Küche. Normalerweise konnte ich ohne einen Tee am Abend nicht einschlafen, aber ich traute mich heute Nacht nicht mehr aus meinem Zimmer. Ich bemerkte einen leichten Windstoß und drehte mich fast schon panisch um. Die Balkontür war offen. Wir hatten eine große Dachterrasse. Bei der Wohnungssuche bestanden wir beide auf ein Apartment, das mindestens einen Balkon vorweisen konnte. Der musste allerdings groß genug sein, um im Sommer einen Pool darauf aufzubauen. Dann fanden wir dieses Apartment mit der riesigen Dachterrasse. Lou sprang mir damals überglücklich in die Arme, als wir die Zusage dafür bekamen. Wir malten uns schon das kalten Bier in unseren Händen aus, unter heißen Sommertagen in unserem kühlen Pool. Und das alles über den Dächern von London. Aber jetzt.. jetzt wusste ich nicht mal mehr, ob er mit mir zusammenwohnen wollte und das, schon nach der ersten Nacht. Perfekt.
Ich versuchte den dicken Klos in meinem Hals runterzuschlucken und die aufkommende Traurigkeit zu ignorieren. Vorsichtig näherte ich mich den Fenstern, um zu sehen, ob ich Lou entdeckte. Aber er war nirgendswo zu sehen. Also schenkte ich mir das Wasser zu dem Teebeutel in die Tasse und setzte mich auf die immer noch halb aufgebaute Couch. Im selben Moment öffnete sich unsere Eingangstür.
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It's ok to be with you | - Larry -
Fanfiction-PAUSIERT AUF UNBESTIMMTE ZEIT- Angespannt biss ich mir auf der Unterlippe rum und atmete flach. So gut es eben ging. Wo war mein Selbstbewusstsein geblieben? Harrys Blick wanderte zu meinen Lippen, verharrte da kurz, nur um einem Augenblick später...