Kapitel 2

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Harrys pov.

Louis und ich verließen die Wohnung zügig. Ich entschied mich für ein blaues lockeres Hemd mit Muster und schwarze Jeans. Darüber warf ich eine Lederjacke. Nichts Besonderes. Normalerweise sind Partys nicht so mein Ding. Ich verbrachte mein Wochenende lieber gemütlich auf der Couch mit Netflix und Bier in der Hand. Zwar wirkte ich auf Menschen nicht so aber große Mengen machten mich nun mal nervös. Jedoch war Louis so glücklich über seinen Vorschlag, sodass ich nicht mal nein sagen konnte. Tatsächlich konnte ich gar nichts sagen, er rannte praktisch vor mir weg. Also saßen wir jetzt in diesem Taxi, starrten beide aus dem Fenster und sagten kein Wort.

Perfekt Harry, vielleicht hat er gemerkt, dass du ihn vorhin auf der Couch anstarrst und weiß jetzt nicht was er sagen soll?

Ich unterdrückte den Gedanken und schaute zu Lou rüber der immer noch verloren aus dem Fenster blickte. Nach einiger Zeit nahm ich meinen Mut zusammen und fragte ihn schließlich „Hey, alles klar?" Ich wollte die angespannte Situation zwischen uns etwas lockern. „Ja klar, was soll sein?", antwortete er mir einen kurzen Moment später mit einer relativ ausgeglichenen Stimme. „Keine Ahnung, du bist so still." Lou drehte seinen Kopf zu mir und zog einen Mundwinkel hoch. „Es ist alles gut Haz, glaub mir." Er setzte ein Lächeln auf seine Lippen, die mir signalisierten, dass anscheinend wirklich alles in Ordnung war. Gut, doch nicht alles versaut.

Das Taxi ließ uns vor dem Club raus. Louis gab dem Fahrer wie immer viel zu viel Trinkgeld. Von draußen ertönte schon die laute Musik und das Gelächter. Es sah ganz gut gefüllt aus, zumindest laut der Schlange vor dem Club. Direkt meldete sich meine Verunsicherung zu Wort und ich spannte mich an. Natürlich bemerkte Louis mein Verhalten und schubste mich leicht zur Seite. „Ey mach dir kein Kopf, wir bestellen einfach so viel Alkohol, dass du überhaupt keine Möglichkeit hast, darüber nachzudenken wie viele Leute da drin sind, ok?", er lachte. Wie gut er mich einfach kannte. Ich antwortete ihm mit einem Lächeln, er wusste einfach immer, wie er schaffte, mich zu beruhigen.

Drinnen angekommen stieg mit sofort der Geruch von verschwitzen Menschen gepaart mit verschiedenen Parfum-Richtungen und Zigaretten in die Nase. Ich war selbst kein Raucher, Lou allerdings schon. Eigentlich störte mich das auch nicht, zumindest, wenn er nicht vor mir rauchte. Es war voll, wie erwartet.

Wir stellten uns an die Bar und warteten auf den Barkeeper. Die meisten Menschen tanzten auf der Tanzfläche, ein paar einzelne standen am Rand und begutachteten die Frauen, die meiner Meinung nach viel zu kurze Kleider trugen.

„Wir hätten gern eine Vodka Flasche und 5 Redbull dazu", schrie Louis dem Barkeeper zu. „Eine ganze Vodka Flasche Lou? Willst du uns umbringen?" fragte ich lautstark, da die Musik so ziemlich jedes Geräusch übertönte. Auf Lou's Lippen bildete sich ein verschmitztes Lächeln. „Ich dachte, du willst dich betrinken? Ich kann auch zwei bestellen Haz." Er grinste mich spöttisch an. „Du spinnt doch man", antwortete ich ihm lachend.

Wir blieben noch eine Weile an der Bar stehen. Anfangs war es echt schwer mich an die Menschenmenge hier drin zu gewöhnen. Aber mit jedem weiteren Getränk wurde ich lockerer und hemmungsloser. Das lag bestimmt nicht an den „Mischen", die Louis uns zubereitet hatte. Bei drei Finger Vodka in einem 0.33l Glas, welches wir dazu bekommen hatten, war ungefähr die Hälfte des Glases Vodka. Aber naja was soll's, Lou hatte ja recht. Ich musste mich entspannen und das half mir auf die Sprünge. Mir war aufgefallen, dass Louis die Jacke trug die ich ihm letztens als wir Shoppen waren rausgesucht hatte. Das Lila steht ihm schon verdammt gut. Wieder ertönte diese warnende Stimme in meinem Kopf, aber diesmal versuchte ich den Gedanken auf das mittlerweile dritte Glas Vodka-Bull zu schieben.

„Ey siehst du die da drüben?" Lou nickte zu einer braunhaarigen, jungen Frau. Ich schätze sie war so in Lou's Alter um die 22. Sie hatte ein kurzes schwarzes Kleid mit einem V-Ausschnitt an der ihr bis unter die Brüste ging. Viel zu gewagt meiner Meinung nach. Aber ihr Gesicht war wirklich schön. „Ich frag' sie ob sie Lust hat zu tanzen, vielleicht krieg ich die noch rum für heute Nacht." Ich zog beide Augenbrauen hoch und musste lachen. „Ja klar versuch dein Glück, du Trottel", und zeigte mit dem Glas in ihre Richtung. Wir haben beide schon ordentlich getrunken, also wusste ich, dass das auf keinen Fall was werden konnte.

It's ok to be with you | - Larry -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt