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Jisung PoV

Wie gerne würde ich Minho jetzt küssen. Allein die Art, wie er neben mir saß und mit Jeongin und Felix redete, ließ in mir den Wunsch aufkommen, ihm wieder meine Lippen auf zu drücken, doch ich konnte nicht. Schließlich saßen wir gerade mitten im Aufenthaltsraum des Internats, in dem außer uns noch andere Schüler waren.

Minho hatte zu seinem Geburtstag einen Kuchen bekommen und nun waren wir dabei diesen zu essen, während wir uns unterhielten.

"Bleibt ihr eigentlich über Weihnachten und Silvester hier?", fragte Felix irgendwann.

"Ich fahre nach Hause.", meinte Jeongin.

"Ja, ich auch."

"Okay, ich auch."

"Ich bleibe hier. Wie jedes Jahr.", seufzte Minho.

"Wir könnten die Ferien zusammen verbringen, wenn du willst.", schlug ich vor. "Meine Mutter wollte dich eh kennenlernen. Seungmin und Hyunjin sowieso."

"Denkst du das ist eine gute Idee?", fragte er.

"Wieso sollte es keine gute Idee sein? Ich hab mich so sehr an dich gewöhnt, dass ich mir diese zwei Wochen ohne dich überhaupt nicht mehr vorstellen kann. Ich würde dich viel zu sehr vermissen, du Nervensäge."

"Stimmt, du brauchst ja noch jemanden, der dich in den Schaf kuschelt. Und wer könnte das besser als ich?"

"Eben. Niemand kuschelt mich besser als du."

Kurz lehnte ich mich ein kleines Stück zu ihm, vergaß, dass hier noch andere Leute waren und wollte ihn nur noch küssen, doch glücklicherweise reagierte er schnell genug und steckte mir ein Stück Kuchen in den Mund, während er mir einen Blick zu warf, der vermutlich so viel heißen sollte wie: "Ich will auch, aber nein.". Dann begann er, mich mit dem Kuchen zu füttern.

"Also frage ich meine Eltern, ob du Weihnachten mit uns verbringen kannst?"

"Wenn du das willst, gerne."

"Meine Mutter wird auch nicht nein sagen, da bin ich mir sicher. Sie ist der Meinung, dass man Weihnachten mit jemandem verbringen soll, bei dem man gerne ist. Und mein Vater gibt sich da meistens einfach geschlagen.", erzählte ich und öffnete meinen Mund, damit er mich weiter fütterte.

"Dann steht unser Weihnachten ja schon so gut wie fest.", meinte Minho und fütterte mich. "Aber lasst uns über etwas anderes reden. Schließlich war noch nicht mal Halloween."

"Wirklich schade, dass Halloween hier nicht so gefeiert wird, wie man es als Kind gewohnt war.", sagte Jeongin bedrückt.

"Ach komm. Du wolltest doch sowieso nicht mehr bei Fremden an der Haustür klingeln, also ist es doch nicht so dramatisch.", meinte Felix.

"Ja, aber überleg mal: Wir hätten zusammen eine Halloween-Party schmeißen können. Mit Kostümen und Snacks und so. Aber stattdessen sitzen wir in der Kirche und hören uns die gleiche Rede an, wie jedes Jahr."

"Da hat er Recht.", stimmte mein Freund zu.

"Ich bin ein bisschen müde.", log ich. Eigentlich wollte ich nur, dass Minho mir auf unser Zimmer folgte, damit wir endlich wieder alleine waren. "Ich glaube, ich lege mich bis zum Abendessen noch mal ins Bett."

"Ist okay, Squirrel. Ich komme gleich nach, ja?"

"Okay. Wir sehen uns dann alle beim Abendessen.", antwortete ich und ging in unser Zimmer, wo ich mir eine Jogginghose anzog und mich in mein Bett legte, um auf Minho zu warten, der nur ein paar Minuten später in unser Zimmer kam.

"Wolltest du nicht schlafen?", fragte er und setzte sich auf den Rand meines Bettes.

"Vielleicht wollte ich ja auch einfach mit dir alleine sein und knutschen.", grinste ich und setzte mich auf.

"Gefällt mir.", antwortete er.

Ich legte meine Hand in seinen Nacken und zog ihn sanft rückwärts mit mir ins Bett, sodass er über mir lag. Er legte seine Beine richtig ins Bett und begann dann mich zu küssen. Ich erwiderte den Kuss und vergrub meine Hände in seinen weichen Haaren, während er sich mit seinen Händen neben meinem Kopf abstützte. Er vertiefte den Kuss und ich schmolz förmlich unter ihm dahin. Als er dann auch noch mit seiner Zunge in meinen Mund fuhr, war es komplett um mich geschehen. Minho küsste mich einfach viel zu gut.

"Es sollte verboten sein, so gut zu küssen.", meinte ich, ehe ich meine Lippen wieder auf seine legte und weitere Küsse mit ihm teilte, bis wir von meinem Handy unterbrochen wurden, das mal wieder klingelte.

Ich sollte mir angewöhnen das Ding auf stumm zu stellen...

"Ignorier es einfach, Baby.", meinte Minho. Genau das versuchte ich auch, doch nach dem vierten Klingeln konnte ich es nicht mehr ignorieren und ging ran.

"Ja?", fragte ich genervt.

"Whoa, entspann dich, Jisung.", tönte mir Hyunjin's Stimme entgegen. "Ist jetzt nicht so, als ob ich dich beim vögeln gestört hätte."

"Meine Zeit mit Minho hast du trotzdem gestört, Hwang Hyunjin.", meckerte ich.

"Ihr lebt miteinander. Natürlich störe ich euch dann irgendwann."

"Sungie, sei nicht so gemein zu ihm. Er kann schließlich nicht sehen, was wir hier machen.", meinte Minho und gab mir einen kleinen Schmatzer auf die Lippen, ehe er sich auf meinem Oberkörper niederlegte.

"Das klang verdächtig nach einem Kuss!", meinte Hyunjin aufgeregt. "Sag mir nicht, dass du endlich einen Freund hast."

"Weiß nicht was du meinst.", grinste ich und kraulte Minho's Hinterkopf. "Warum hast du angerufen? Bestimmt nicht nur, um uns beim knutschen zu stören."

"Also habt ihr geknutscht! Ich wusste es! Jetzt schuldet Seungmin mir ein Mal McDonald's."

"Hyun. Warum hast du angerufen?"

"Oh, richtig. Ich wollte Minho auch gratulieren, aber hab seine Nummer nicht. Deshalb hab ich dich angerufen. Kannst du mir ihn mir geben oder mich einfach auf Lautsprecher stellen?"

"Na gut. Aber nur weil ich weiß, dass du mich sonst die nächsten 3 Tage nicht in Ruhe lässt und dich bei Seungmin ausheulst, wie gemein ich doch bin.", meinte ich und gab Minho das Handy. Die beiden redeten kurz miteinander, ehe Minho wieder auflegte und sich mir zu wendete.

"Jetzt stört uns niemand mehr."

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Hell told me about you || MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt