Jisung PoV
"Haben wir das gerade wirklich gemacht?", fragte ich und kuschelte mich an den nackten Oberkörper meines Freundes. Ich bereute es keineswegs, mit ihm geschlafen zu haben. Ich vertraute ihm, denn ich hatte das Gefühl, als würde ich ihn schon ewig kennen. Als hätte ich ihn schon immer geliebt.
"Sieht ganz danach aus.", lächelte er. "Wie fandest du es?"
"Es hat mir gefallen.", antwortete ich ehrlich. "Auch wenn ich tatsächlich ein bisschen Schmerzen habe..."
"Soll ich dir eine Tablette besorgen? Ich müsste dann nur kurz duschen und schnell raus."
"Kommst du dann auch ganz schnell wieder und wir kuscheln?"
"Natürlich, Squirrel."
"Dann ja."
"Okay, dann mach ich das."
Er drückte mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und ging dann duschen. Während er weg war, kuschelte ich mich in die Decke ein und entspannte mich ein wenig.
"Baby, du solltest auch duschen gehen und dann vielleicht lüften.", meinte er sanft und setzte sich kurz an den Bettrand, um mir ein paar Haarstränen aus dem Gesicht zu streichen.
"Hmhm..."
"Ich liebe dich so sehr.", wiederholte er, was er heute bereits unzählige Male gesagt hatte und drückte mir einen langen Kuss aufs Haar.
"Ich dich auch.", antwortete ich.
"Bin gleich wieder da, ja?"
"Ja."
Er gab mir noch einen Kuss, ehe er ging und ich meine Augen schloss. Ich wollte zwar nicht schlafen, doch hatte ich keine Motivation dazu meine Augen offen zu lassen. Da es mir zu warm wurde, trat ich meine Decke ein Stück runter und kuschelte mich stattdessen in Hyunjin's Kissen. Dann hörte ich, wie die Tür wieder aufging und jemand rein kam. War Minho wirklich so schnell gewesen?
"Du warst schneller, als ich dachte, Babe.", meinte ich und drehte mich in seine Richtung, ehe ich meine Augen öffnete und in das Gesicht einer sehr verstörten Putzfrau sah. Erschrocken setzte ich mich auf und zog ich mir die Decke über meinen Oberkörper, auf dem Minho ein paar Knutschflecken hinterlassen hatte.
"Es ist nicht das, wonach es aussieht!", versuchte ich mich zu retten, doch sie schien nicht wirklich überzeugt. Wäre ich an ihrer Stelle vermutlich auch nicht gewesen. "Das ist es wirklich nicht!"
"Sungie, ich hab dir-", begann Minho, der gerade ins Zimmer kam, doch realisierte dann die Situation. "Fuck..."
Niemand sagte irgendetwas. Minho kam einfach zu mir, gab mir die Tablette und Wasser, während der Blick der Frau immer noch auf uns lag und sie versucht, die Situation zu verarbeiten, weshalb ich mich nicht traute, die Decke los zu lassen, was Minho auch bemerkte.
"Bei allem Respekt: Der Junge ist nackt! Können Sie nicht wegsehen?! Machen Sie das hier nicht noch unangenehmer für ihn, als es sowieso schon ist!", fuhr er sie an und verdeckte mich so gut es ging mit seinem Körper. Wenn er wollte, konnte er einem echt Angst einjagen...
"Tut mir leid...", entschuldigte sie sich und drehte sich weg. "Ich komme einfach später nochmal wieder."
Sie ging und ließ uns wieder allein, sodass ich in Ruhe die Tablette nehmen konnte.
"Sie wird es melden, oder?", fragte ich unsicher.
"Ich befürchte schon."
"Was wenn sie uns trennen? Sie können mir dich doch nicht einfach wegnehmen.", meinte ich und spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. "Ich brauche dich doch."
"Ich dich doch auch, mein Hübscher...", antwortete er und umarmte mich. Sofort vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge und begann zu weinen.
"Nicht weinen, Baby... Wir finden eine Lösung... Wo lebst du? Vielleicht können wir uns treffen."
"Incheon... Du?"
"Gimpo. Das sind gut eineinhalb Stunden mit dem Zug, aber das schaffe ich. Wenn sie uns beide rauswerfen, können wir uns immer noch sehen."
"Dann... Kommst du mich besuchen?", schluchzte ich.
"Ja. Ich komme dich so oft besuchen, wie ich kann. Und ich werde dir jeden Tag schreiben und dich anrufen, wann immer es geht."
"Also haben wir dann eine Fernbeziehung?"
"Wenn das für dich in Ordnung ist, ja."
"Natürlich ist das für mich in Ordnung. Solange ich dich nicht verliere, ist alles für mich in Ordnung."
"Du wirst mich nicht verlieren, Squirrel. Niemals."
"Ich sollte langsam mal duschen...", schniefte ich und löste mich auf seiner Umarmung.
"Mach das.", antwortete er sanft und strich mir noch einmal über die Wange, bevor ich aufstand, meine Kleidung holte und unter die kalte Dusche ging. Ich merkte nicht einmal wirklich, wie kalt das Wasser war, das meinen Körper entlang lief. Das einzige, was ich wirklich wahrnehmen konnte, war die Angst, dass wir das nicht durchstehen konnten.
Das Wasser aus der Dusche begann sich mit Minho's Duschgel, seinem Shampoo und meinen Tränen zu vermischen und ich fing wieder an zu schluchzen, auch wenn ich es eigentlich unterdrücken wollte. Dann hörte ich es vorsichtig klopfen.
"Sungie? Darf ich rein?", fragte Minho sanft. Ich nickte, doch realisierte dann erst, dass er mich nicht sehen konnte, weshalb ich ein zitterndes "Ja..." hervorbrachte.
"Ich hoffe, du weißt, dass ich dich nicht alleine lasse? Egal was auch passiert. Nur bitte hör auf zu weinen... Ich hasse es dich weinen zu sehen. Weil... Weil ich dich glücklich machen sollte. Und dich so zu sehen, bricht mir das Herz."
"Ich habe Angst, Minho... Was wenn wir das nicht überstehen?"
"Wir überstehen alles, Jisung. Das weiß ich genau. Weil wir beide dafür sorgen werden."
"Sicher?"
"Ganz sicher."
Ich kam aus der Dusche und zog mich an, während Minho noch im Bad war. Er hatte sich auf den Boden gesetzt, doch stand auf, um den Fön zu holen.
"Setz dich hin. Ich mache das. Mach die Augen zu, entspann dich was auch immer. Du verdienst ein bisschen Entspannung.", meinte er und ich tat, was er sagte, während er meine Haare trocken föhnte.
Anschließend legten wir uns in sein Bett, wo ich mich an ihn kuschelte.
"Wir schaffen das, Squirrel. Keine Angst."
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Hell told me about you || Minsung
Fanfiction[Even if it was a demon, who sent me these, I didn't want to lose him.] Als Han Jisung seiner Mutter von den regelmäßigen Deja-Vu's erzählt, die er immer wieder erlebt, wird er daraufhin von ihr in ein christliches Internat geschickt, wo er Lee Min...