Jisung PoV
Ich wachte auf, als ich spürte, wie sich jemand dicht neben mir bewegte. Bis eben hatte ich nicht einmal bemerkt, dass ich eingeschlafen war, doch langsam wurde es mir bewusst. Auch wer es war, der sich neben mir im Bett befand und an wessen Körper ich gedrückt wurde.
"Minhooo... Nimm deine Hand da weg. Die ist mir viel zu dicht an meinem Hintern.", jammerte ich.
"Meine Hände liegen beide auf deinem Bauch, also beschwer dich nicht.", grummelte er müde zurück und zog mich näher zu sich.
"Was ist dann an-", begann ich, doch realisierte es, während ich redete. "Lee Minho, halt deinen Ständer von meinem Arsch fern!"
"Ist ja gut... Schrei nicht so. Es war nicht meine Absicht.", murmelte er und löste sich langsam von mir ehe er aufstand. "Ich bin mal duschen. Solltest du auch machen. Und dann musst du in eines deiner geliebten Hemden schlüpfen. Heute kommen die Familien zu Besuch und ich denke mal, dass deine auch kommt, um zu sehen, wie du dich einlebst."
"Muss das sein?", stöhnte ich genervt.
"Ich hab da genauso wenig Lust drauf wie du, Squirrel.", meinte er und ging in das kleine Bad, das wir uns teilten.
"Nimm wenigstens frische Klamotten mit!", rief ich ihm hinterher, doch er ignorierte es, also suchte ich ihm schnell etwas aus seinem Schrank, auch wenn es mir ein wenig unangenehm war, dass ich dabei an seine Schublade mit der Unterwäsche musste.
"Minho?", fragte ich und klopfte an die Badezimmertür. "Bist du schon in der Dusche?"
"Ja, bin ich.", antwortete er, weshalb ich die Tür öffnete und ihm seine Klamotten auf den Klodeckel legte. Ich war gerade wirklich froh, dass wir einen weißen Duschvorhang hatte und nicht die durchsichtigen Duschwände, die wir zu Hause hatten.
"Ich hab dir deine Klamotten rausgesucht... Dann musst du dich nicht gleich vor mir umziehen... Die liegen auf dem Klodeckel."
"Danke, Ji. Ich muss mich noch daran gewöhnen, dass ich nicht mehr alleine im Zimmer bin und einfach nackt rumlaufen kann, wann ich will.", lachte er, doch gleichzeitig klang er irgendwie traurig.
"Stimmt was nicht, Minho?", fragte ich vorsichtig und setzte mich auf unseren Badezimmerboden.
"Alles in Ordnung. Wieso sollte es das auch nicht sein?"
Er klang so verbittert und wäre er nicht nackt und unter der Dusche, hätte ich ihn jetzt umarmt. Dann hörte ich ihn seufzen.
"Ich hab diese Familientage einfach so satt. Ich hasse es, all diese super glücklichen Familien zu sehen, während ich mir anhören darf, dass an mir jede Hoffnung verloren geht und ich nur Geld verschwende. Vorausgesetzt meine Eltern kommen überhaupt. Ich hätte auch gerne wieder das, was die anderen haben..."
"Du kannst mit zu meiner Familie, wenn du magst... Das ist nicht das Gleiche. Ich weiß. Aber es ist zumindest ein Angebot."
"Lass gut sein, Sung. Ich sollte mich lieber endlich damit abfinden, dass ich nicht alles haben kann. Es muss mich niemand lieben."
Ohne es wirklich zu realisieren, begann in mir der Wunsch zu wachsen, Minho zu lieben, denn er verdiente nichts anderes als das. Er verdiente es so sehr.
"Du wirst jemanden finden, der dich liebt. Da bin ich mir ganz sicher. Wo ist der selbstbewusste, charmante und heiße Minho hin, den ich kennengelernt habe, hm?"
"Der kommt schon wieder. Keine Sorge. Das ist nur dieses Wochenende, das mich so runterzieht. So wie jedes Mal."
"Okay.", meinte ich nur, da ich nicht wirklich wusste, was ich darauf antworten sollte. Doch glücklicherweise musste ich mir darüber keine Sorgen machen, da in diesem Augenblick mein Handy klingelte.
"Vermutlich will Hyunjin mich wieder nerven.", sagte ich. "Ich lass dich mal wieder alleine."
"Viel Glück mit Hyunjin.", wünschte er mir noch, ehe ich wieder ging. Ich war ein wenig überrascht, als ich auf meinem Handy nicht Hyunjin's Nummer sondern die meiner Mutter sah, doch nahm sofort ab.
"Hallo.", begrüßte ich sie.
"Jisung? Bist du das?", fragte sie verwirrt.
"Uhm... Ja?"
"Oh. Deine Stimme klang eben so tief für deine Verhältnisse. Wie auch immer. Wir schaffen es heute leider nicht, dich zu besuchen. Da ist ein riesiger Stau, an dem wir nicht vorbeikommen, weil es einen Unfall gab. Deshalb wären wir zwei Stunden zu spät. Wenn nicht sogar mehr. Es tut mir wirklich Leid, Jisungie."
"Das ist okay. Du kannst ja auch nichts für den Stau.", meinte ich und musste dabei versuchen, nicht zu erfreut zu klingen.
"Kommst du denn klar? Ist dein Mitbewohner okay? Hast du schon Freunde gefunden? Hältst du dich auch an alles, was dir gesagt wird?"
"Ich komme gut klar. Mach dir keine Sorgen. Mein Mitbewohner ist nett und wir verstehen uns gut. Ich hab auch noch zwei weitere Freunde gefunden. Einer von ihnen war der Junge, der mich hier rum geführt hat, und der andere ist ein Freund von meinem Mitbewohner."
"Vielleicht kann ich deinen Mitbewohner ja auch mal kennenlernen, wenn er so nett ist. Gib ihn mir doch mal oder stell mich auf Lautsprecher."
"Er ist gerade duschen, deshalb geht das schlecht. Aber ich kann ihn dir ja irgendwann mal vorstellen, wenn du das willst und das okay für ihn ist."
"Sehr gerne. Grüß ihn von mir, ja? Und von deinem Vater auch."
"Mach ich. Grüß ihn auch von mir, okay?"
"Natürlich, Schatz. Dann mach dir heute noch einen schönen Tag."
"Ihr euch auch."
"Tschüss, Jisung. Hab eine schöne Zeit. Und ruf mich an, wenn etwas ist."
"Habt ihr auch eine schöne Zeit. Tschüss."
Ich beendete das Gespräch und legte auf.
"Mit wem hast du telefoniert?", fragte Minho, der frisch geduscht und angezogen wieder in unser Zimmer kam.
"Mit meiner Mutter. Sie und mein Vater kommt heute nicht zu Besuch, wegen irgendeines Staus oder so. Ist mir eigentlich auch egal. Ich will sie sowieso nicht wirklich sehen. Oh und sie lassen dich grüßen.", erzählte ich.
"Also...?", begann er, doch beendete er seinen Satz nicht.
"Also machen wir heute einen Minsung-Tag draus.", grinste ich und ging zu ihm, um ihn zu umarmen. Er erwiderte meine Umarmung, auch wenn er kurz überfordert wirkte.
"Jisung?"
"Ja?"
"Du musst trotzdem duschen."
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Hell told me about you || Minsung
Fanfiction[Even if it was a demon, who sent me these, I didn't want to lose him.] Als Han Jisung seiner Mutter von den regelmäßigen Deja-Vu's erzählt, die er immer wieder erlebt, wird er daraufhin von ihr in ein christliches Internat geschickt, wo er Lee Min...