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Jisung PoV

"Soo... Das ist jetzt dein neues Zuhause, Doongie.", meinte Minho und setzte das Kätzchen in unserem Flur ab. Ich hatte es tatsächlich geschafft, meine Eltern davon zu überzeugen, dass wir Doongie bei uns aufnehmen konnten. Es wäre schließlich auch nicht besonders lange, denn wenn wir nächstes Jahr mit der Schule fertig sein würden, wollten wir ausziehen und die kleine Katze würde mit uns kommen.

"Wenn ihr noch jemanden hier aufnehmen wollt, wird es eng.", meinte meine Mutter, als sie den Fellball sah, der fröhlich das Haus erkundete, doch konnte nicht anders als zu lächeln. Sie und mein Vater hatten bereits das nötigste geholt, während wir noch beim Tierarzt gewesen waren.

"Ich denke, mehr bringe ich hier nicht mehr her.", antwortete ich. "Der nächste Schritt wäre, dass wir ein Kind bekommen, aber ich denke, das wird eher nicht passieren."

"Wie? Du bist überhaupt nicht schwanger? Dabei hab ich schon einen Namen ausgesucht...", schmollte Minho, weshalb ich ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen gab.

"Naww... Armes Baby... Welchen Namen hattest du dir denn ausgesucht?"

"Ich hatte an Leehan Minsung gedacht. Klingt doch gut oder nicht?"

"Vielleicht ist es besser, dass ihr keine Kinder bekommen könnt.", meinte meine Mutter.

"Wir könnten es ja nochmal probieren.", grinste mein Freund mich an, was uns ein paar missbilligende Blicke von meiner Mutter einbrachte.

"Mama, bitte schau nicht so. Ich weiß, dass es dir lieber wäre, wenn wir nicht miteinander schlafen, bevor wir heiraten, aber erstens dürfen wir hier überhaupt nicht heiraten, zweitens haben wir es eh schon getan, drittens ist das dein Glauben und nicht meiner und viertens bin ich selbst 7 Monate nach eurer Hochzeit geboren. Noch dazu ist Minho nicht einfach irgendwer und wir sind auch nicht erst seit gestern zusammen. Also gibt es keinen Grund dafür, dass du dir Gedanken um mein Sexleben machen solltest."

"Ich weiß, dass es deine Sache ist, Jisung.", seufzte sie traurig. "Es ist nur irgendwie schwierig sich einzugestehen, dass mein kleiner Junge langsam erwachsen wird. Es ist, wie als hättest du dir erst gestern das erste Mal deine Schuhe selbst zu gebunden und jetzt hast du auf einmal Minho und brauchst mich nicht mehr... Für dich fühlen sich diese fast 18 Jahre einfach anders an als für mich."

Anstatt ihr zu antworten, ging ich einfach zu ihr und umarmte sie. Das hatte ich lange nicht mehr gemacht, doch jetzt schien es mir ein guter Zeitpunkt dafür zu sein.

"Ich sage dir das viel zu selten, aber ich bin sehr stolz auf dich. Ich weiß, wie viele Leute in deinem Alter ihren Eltern wirklich große Sorgen bereiten, aber du passt sehr gut auf dich auf und kommst ziemlich gut alleine zurecht, ohne in große Schwierigkeiten zu geraten."

Sie löste einen Arm von mir und lud Minho mit in die Umarmung ein, der zwar kurz überfordert war, doch sich dann der Umarmung anschloss.

"Danke, dass du dich um meinen Sohn sorgst, Minho. Ich könnte mir niemand anderen an seiner Seite wünschen."

"Und ich könnte mir niemand anderen als Jisung bei mir wünschen.", antwortete er, ehe wir die Umarmung wieder auflösten und ich ihm einen Kuss gab. "Ich liebe dich, Squirrel."

"Ich liebe dich auch, Lino.", erwiderte ich, woraufhin er mich küsste. Augenblicklich erwiderte ich seinen Kuss und legte meine Hände um seinen Nacken. Er legte seine Hände an meine Hüften und begann dann meine Seiten hoch und runter zu fahren.

"Na los. Geh duschen und ich mache uns was zu essen. Ich habe tierischen Hunger.", sagte ich, als ich mich aus dem Kuss löste, und strich ihm über die Wange. Er gab mir noch einen kurzen Kuss und verschwand erst in unser Zimmer und dann ins Bad. Ich suchte in der Zeit alles raus, was ich brauchte, um Spaghetti mit Soße zu kochen. Es war zwar nicht das aufwendigste Gericht, aber ich konnte es kochen, ohne dass man sich übergeben musste, wenn man es gegessen hatte und das würde fürs erste reichen.

Minho kam aus der Dusche, noch bevor ich mit kochen fertig war. Er hatte ein sanftes Lächeln auf den Lippen und stellte sich zu mir an den Herd, wo er mir ein Handy zeigte.

"Süß, oder?", fragte er und zeigte mir ein Bild von Doongie, die auf meinem Kopfkissen lag und friedlich schlief.

"Ja, wirklich süß.", antwortete ich und konnte auch nicht anders als zu lächeln. Er steckte sein Handy wieder weg und stellte sich hinter mich, um mich zu umarmen, ohne im Weg zu stehen.

"Sind wir heute ein bisschen verschmust?", fragte ich ihn, da er mich eher widerwillig los ließ, als ich die Töpfte auf den Tisch stellen wollte.

"Nur ein bisschen.", antwortete er und begann den Tisch zu decken, damit wir essen konnten.

"Ich muss sagen, dass du echt besser im Kochen wirst, Ji. Du kannst zwar nur zwei Gerichte, aber die schmecken inzwischen echt gut.", lobte er mich, als wir begannen zu essen.

"Hehe danke.", antwortete ich und warf ihm einen Luftkuss zu. "Ich bin einfach ein Naturtalent."

"Natürlich bist du das, Baby.", kam es von ihm, woraufhin wir beide weiter aßen. Nach dem Essen kuschelten wir uns auf die Couch im Wohnzimmer, vor dem ein Ventilator stand, der Doongie auch zu gefallen schien, und sahen uns mit meinen Eltern eine Serie an. Zwar war ich normalerweise derjenige, der sich an den Älteren kuschelte, doch jetzt gerade machte er es sich in meinem Arm bequem und kuschelte sich an mich, was mehr als nur niedlich aussah.

"Willst du lieber ins Bett, Baby? Du siehst wirklich müde aus.", fragte ich ihn, als die nächste Folge vorbei war und es langsam begann dunkler zu werden. Er nickte und stand auf.

"Kommst du mit, Sungie? Kuscheln?"

"Natürlich, Minho. Ich komme gleich nach. Leg dich ruhig schon mal hin."

Er wünschte meinen Eltern noch eine gute Nacht und ging dann. Ich ging erst noch in die Küche, um etwas zu trinken und nachzusehen, ob Doongie noch genug zu trinken hatte, bevor ich ihm ins Schlafzimmer folgte, wo er bereits bis auf die Boxer ausgezogen unter einer dünnen Decke lag.

Ich öffnete das Fenster, zog mich ebenfalls aus und legte mich zu ihm unter die Decke. Minho lag auf dem Rücken, weshalb ich meinen Kopf auf seiner Brust ablegte und meinen Arm um seine Tallie legte. Er begann meinen Kopf kraulen, weshalb ein zufriedenes Seufzen meine Lippen verließ.

"Schlaf schön, mein Hübscher.", meinte er und hauchte mir einen Kuss auf den Kopf.

"Du auch, Min. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch.", antwortete er, woraufhin ich meine Augen schloss und einschlief.

"Onkel Jisung!", wurde ich begeistert von einem kleinen, vielleicht 5-6 jährigen Jungen begrüßt, der anscheinend der Sohn von Harin war, und mich nun fröhlich umarmte. "Und Onkel Minho!"

Fröhlich lief er auch zu Minho, der ihn mit einem Lächeln begrüßte. Bei dem Anblick konnte ich nicht anders als ebenfalls zu lächeln. Es war viel Zeit vergangen, doch ich hatte nie aufgehört, Minho zu lieben.

"Woran denkst du, Squirrel?", fragte Minho, dem mein Blick nicht entging.

"Daran dass ich dich, seit wir uns kennen nicht ein bisschen weniger geliebt habe.", antwortete ich und bekam einen Kuss von ihm.

"Geht mir genauso, Ji. Ich liebe dich mit jedem Tag mehr."

Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen wachte ich wieder auf. Noch wusste ich genau, was das für ein Traum war, auch wenn ich ihn bald vergessen haben würde. Ich sah zu meinem Freund, der noch nichts davon ahnte, was eines Tages sein würde und friedlich schlief.

"Du weißt es zwar noch nicht, aber du wirst mich noch sehr lange sehr glücklich machen...", sprach ich leise in die Dunkelheit und fuhr Minho mit meiner Hand vorsichtig über den Brustkorb.

Vielleicht würde ich meinen Traum bis morgen vergessen haben, doch das Wissen, dass Minho und ich noch Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, zusammen verbringen konnten, würde mir wohl immer ins Unterbewusstsein gebrannt bleiben und mich jeden schlechten Tag überstehen lassen, denn ich konnte mir nichts besseres vorstellen, als den Rest meines Lebens glücklich an Minho's Seite zu verbringen.

++-Ende-++

From a Stay who's demon told them about Stray Kids, loneliness and being astray.

Hell told me about you || MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt