Kapitel 10

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Ich sah zu der Stelle, wo die Bombe explodiert war. Die komplette Erde war aufgerissen und hatte alles verwüstet. Ich hatte noch echt Glück.

Schnell zog ich den völlig überforderten Ray ins Haus und befahl ihm sofort einen Koffer zu packen. Er zögerte nicht lange und schmiss einen Haufen Kleidung in seinen großen Koffer. Schnell gingen wir raus. „Hast du ein Auto?“, fragte ich. „Klar, mehrere“, meinte er nur und brachte mich in die Garage. Dort standen gute zehn Autos und ich entschied mich einfach für einen schwarzen Audi. Der wahr jedenfalls nicht so auffällig wie ein knallroter Porsche.

Er warf seinen Koffer in den Kofferraum, während ich mich vor's Lenkrad setzte. „Warum fährst du? Das ist mein Auto!“, motzte er. „Wir haben dafür jetzt keine Zeit, Ray! Dieser Verrückte könnte jede Sekunde wieder kommen!“, schrie ich ihn an. Er grummelte etwas unverständliches und setzte sich dann aber doch auf den Beifahrersitz.

Ich startete den Motor und trat aufs Gas. Die Geschwindigkeit drückte uns in die Sitze. Ich hatte schon genug Erfahrung in Autorennen und weiß genau wie man schnell und sicher fährt. Wir führen aus der Garage und ich bemerkte sofort das schwarze Auto neben seiner Einfahrt. Es hatte getönte Scheiben, sodass ich nicht erkennen konnte wer drin sitzt.

Ich riss das Lenkrad um die nächste Kurve und bemerkte das uns der Wagen folgte. „Scheiße! Ich wusste es“, fluchte ich und schlug gegen das Lenkrad. „Was ist denn?“, fragte Ray der sich panisch überall festhielt. „Wir werden verfolgt“, sagte ich schnell und riss das Lenkrad um die nächste Kurve.

Das Auto hinter uns war auch schnell und hatte wohl einen guten Fahrer. Aber ich war besser. Bei der nächsten Kurve machte ich eine Vollbremsung und fuhr mit Vollgas rückwärts in eine enge Einbahnstraße. Ich kannte mich hier in den Straßen bestens aus! Die Autos fuhren hupend zur Seite und machten mir Platz.

An der nächsten Kreuzung fuhr ich quer bei Rot über die Straße und streifte ein paar Autos. „Mein Armes Baby“, sagte Ray. Ach bitte, er hat mehr als genug!

Ich bog ich die nächste Straße ein und fuhr mit Vollgas durch. „Wohin fährst du?“, fragte er. „Erstmal müssen wir sie abhängen. Danach geht's zu mir“, sagte ich und riss um die nächste Kurve.

Nach weiteren Minuten sah ich in den Rückspiegel. Ich hatte sie abgehängt. Erleichtert atmete ich aus und ging endlich vom Gas runter. Wir hatten einige Unfälle verursacht und dass Auto sah übel aus. Wir müssen schnell nach Hause, bevor die Polizei uns findet.

Ich bog um die Kurve und nahm ruhigere Straßen, bis wir vor meinem Haus parkten. „Du willst mich doch nicht ernsthaft zu deinem Vater bringen!“, fragte er geschockt. „Oh, doch. Dank ihm musste ich diesen dämlichen Job machen, also soll er das hier regeln.“ Wir stiegen aus und mir viel auf das meine Tasche noch immer bei Ray liegt. „Warte, du bist verletzt“, sagte er und deutete auf meinen Arm.

Er hatte tatsächlich einen langen Kratzer der blutete. Und auch sonst hätte ich einige Schirfwunden. „Das ist nicht so schlimm. Nur ein paar kratzer“, sagte ich und hob seinen Koffer aus dem zerbeulten Kofferraum. Er sah mich ungläubig an. „Du bist echt die Tochter vom Mafiaboss“, sagte er leise, was mich zum grinsen brachte.

Naja, eigentlich hielt das Adrenalin meinen Schmerz zurück. Später muss ich mir bestimmt ein Aspirin einwerfen. Ich drückte ihm seinen Koffer in die Hand und klingelte. Dann lächelte und winkte ich in die Kamera an dem Tor und ein klicken erklang. Ich öffnete die Tür und Ray folgte mir dicht. Zwei der Lakeien meines Vaters kamen auf uns zugelaufen. „Miss! Sie sind verletzt!“, sagte der eine und wollte meinen Arm anfassen.

Ich griff aber nur in den Gürtel den Mannes und nahm seine Waffe um ihn auf ihn zu richten. „Finger weg! Mir geht es gut. Und jetzt nehmt sein Gepäck und bringt es ihn das Zimmer neben meinem. Sagt Dad das er herkommen soll bevor ich euch erschieße, klar?“, sagte ich ernst und steckte die Waffe in meinen Gürtel. „Jawohl, wir haben sie verstanden, Miss“, sagte beide gleichzeitig und senken kurz ihren Kopf.

Dann packten sie den Koffer von Ray und gingen ins Haus. „Wow, dass war ja mal krass“, sagte Ray staunend. „Hör mal zu, Ray. Das hier ist mein Gebiet und hier wird gemacht was ich sage, also komm jetzt mit“, sagte ich und lief zum Haus.

In unserer Villa seufzte ich und holte den Verbandskasten und Schmerzmittel. Ich setzte mich hin und schluckte kurz eine Tablette gegen die Schmerzen die meinen Arm betäubten. Ich nahm ein Tuch, tränkte es in Desinfektionsmittel und drückte es auf die blutende Wunde. Das brannte wie verrückt und ich kniff stöhnen die Augen zusammen.

Kurz danach wickelte ich mir schnell einen Druckverband um den Arm. „Du scheinst das wohl öfters zu machen, oder?“, fragte Ray der mich die ganze Zeit über beobachtet hatte. „Ja, sowas gehört dazu wenn man zur Mafia gehört“, erklärte ich.

„Und was passiert jetzt?“, wollte er wissen. „Naja, mein Dad kommt gleich und wird das regeln. Solange musst du hier bleiben und untertauchen. Keiner darf dich sehen, dieses Grundstück ist extrem geschützt, hier wird dich keiner finden. Ruf am besten in der Firma an und melde dich erstmal krank“, sagte ich. Er lachte kurz und lehnte sich zurück.

„Denkst du wirklich ich kann mich einfach mal so krank melden? Ich habe verdammt viel Arbeit!“, sagte er. „Die muss warten, außer du lässt dir das wichtigste zuschicken. Tut mir leid, aber jetzt musst du erstmal nach meiner Nase tanzen. Das hast du dir selbst zugetragen, wenn du die Tochter des Mafiabosses anstellst“, sagte ich. Er sah mich genervt an und verschränkt dann die Arme.

My little BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt