Kapitel 22

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Am Abend beschlossen wir etwas zu trinken, um die Last und den Stress mal etwas loszulassen. Also fuhren wir mit dem Auto das mir mein Vater gegeben hatte zu einem Club. Ich musste einfach mal wieder so richtig tanzen und Spaß haben. Außerdem war hier keine Gefahr, da keiner einfach so wissen konnte wo wir waren. Also wollte ich einfach nur entspannen.

Ich hatte ein enges schwarzes Minikleid an und meine Haare hatte ich offen gelassen. Ray trug eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd was ihn sexy wirken ließ. Wir schlängelten uns durch die Menschenmengen durch und kamen bei der Bar an. Ich bestellte mir sofort etwas starkes. Das brauchte ich jetzt erstmal.

Nachdem ich mich etwas locker gemacht habe, beschloss ich auf die Tanzflächen zu gehen. Ich mischte mich unter die Leute und begann meinen Körper im Takt der Musik zu bewegen. Es dauerte nicht lange bis ich beschäftigt war die ersten Typen abzuwimmeln die sich an mich ranmachten. Grade versuchte es wieder einer aber ich beförderte ihn mit einem Hüft Schwung vom mir zurück in die Menge.

Diese Männer von heute sind wirklich schlimm. Ich habe wirklich kein Interesse an noch mehr Testosteron um mich herum. Ray reicht mir schon.

Ich bewegte mich weiterhin zum Beat der Musik und merkte langsam wie mir der Alkohol in den Kopf stieg. Die bunten Lichter tanzten um mich herum und alles verschwamm zu einem. Die Musik dröhnte in meine Ohren und ich schien so viel Spaß wie schon lange nicht mehr zu haben. Ich fühlte mich momentan einfach nur frei und konnte all die Probleme der Welt vergessen und einfach das machen was ich machen wollte.

Zwei männliche Hände umfassten meine schwingenden Hüften und ich machte mich schon innerlich auf eine weitere Abfuhr bereit. Doch als ich mich dem männlichen Geschöpf zuwendete, erkannte ich Ray der mich mit einem intensiven Blick musterte. Wie aus Reflex legte ich meine Arme um seinen Nacken und grinste ihn an.

„Wir sollten gehen, Ruby“, sagte er und kam dabei ganz nah an mein Ohr, damit ich ihn verstehen konnte. „Nein! Warum denn? Wir doch doch noch gar nicht lange da!“, protestierte ich. Erneut kam er mir so nah um etwas zu sagen und ich konnte seinem männlichen Parfüm kaum wiederstehen. „Ruby, du bist betrunken!“, machte er mich darauf aufmerksam.

Tatsächlich schwankte ich etwas stark und Ray stützte mich schon mit seinen Händen. Aber das störte mich nicht im geringsten. „Hab doch einfach mal Spaß und entspann dich“, sagte ich und lehnte mich gegen ihn. Ich legte mein Kopf an seine Brust und schloss für einen Moment die Augen. Auf einmal wurde ich müder. Ich spürte wie Ray's Arme mich festhielten. Ich wollte in diesem Moment nirgendwo anders sein. Ich fühlte mich einfach wohl und geborgen.

„Ruby, lass uns gehen...“, sagte er nochmal und drückte mich etwas von ihm weg. Ich protestierte grummelnd und sah ihn an. „Neinnnn... Du bist so bequem....“, sagte ich und lehnte mich wieder an ihn. Ich hörte ihn seufzen und auf einmal verschwand der Boden unter meinen Füßen. Ray hatte mich einfach mitten in der Menschenmenge hochgehoben. Ich hielt mich fest um nicht noch runterzurutschen. Doch während er versuchte mich aus der Menge zu transportieren, schnappte ich mir ein Glas von einem Typen, zwinkerte ihm aufreizend zu und trank es auf ex.

Dummerweise war das ein sehr starker Drink und ich musste Husten, da es meine Kehle runterbrannte. „Hör endlich auf zu trinken! Du bist schon betrunken genug!“, ermahnte mich Ray, doch ich grinste ihn nur an.

Als wir es endlich rausgeschafft hatten blies mir sofort die kalte Nachtluft entgegen. In meinem kurzen Kleid fröstelte ich sofort und kuschelte mich mehr an Ray. Er stellte mich aber wieder auf dem Boden ab. Beinahe verlor ich mein Gleichgewicht und schwankte erstmal gleich wieder gegen ihn. „Bleib stehen. Ich rufe uns ein Taxi“, sagte er und ging dann ein paar Schritte weg.

Ich stand nun zitternd im Dunkeln und sah ihn beim Telefonieren zu. Ich talkelte zu einer Mauer um mich anzulehnen. Plötzlich sah ich Rian, der aus der dunklen Gasse kam.

„Heyyyy.... Disch kennich dochh“, sagte ich und ging auf ihn zu. Mittlerweile schien der Alkohol wirklich zu wirken und schon Auswirkungen auf mein Sprachverhalten zu haben, denn ich konnte noch kaum klar denken. Rian kam mit einem verdutzten Blick auf mich zu. Manchmal sah es beinahe so aus, wie als gäb es ihn zweimal. „Hey, lange nicht mehr gesehen“, begrüßte er mich. Ich stolperte ungeschickt über einen Stein und landete aber glücklicherweise in Rian's Armen.

„Wie viel hast du denn getrunken? Du kannst ja nicht mal mehr aufrecht stehen!“, sagte er überrascht und zog mich wieder auf die Beine. „Nur'n bischchen“, brabbelte ich. Er lachte über meine Ungeschicklichkeit, aber plötzlich wurde ich ruckartig am Bauch gepackt und nach hinten gezogen. Ich knallte gegen Ray, der Rian böse ansah. Aus seinen Augen schienen Blitze zu schießen und auch Rian's Blick sah ernst aus.

Durch den Ruck an meinem Bauch würde mir aber schlagartig übel und ich wurde still. „Finger weg!“, befahl Ray und drückte mich fester an sich. Verzweifelt versuchte ich irgendwie den Arm um meinen Bauch loszuwerden, da mir immer schlechter wurde. „Ray....“, sagte ich und musste mich bemühen nicht gleich zu kotzen.

„Ganz ruhig, großer. Ich hab sie nur aufgefangen, oder hätte ich sie auf den Boden fallen lassen sollen“, sagte Rian und verschränkt die Arme. Die zwei lieferten sich hier gerade einen Hahnenkampf, während ich kurz vorm Sterben war. Na super... Sie beachten mich nicht mal.

„Mir... ist schlecht“, bekam ich noch raus. Endlich sahen sie mich an und Ray hörte auf auf meinen Bauch zu drücken. Schnell half er mir zu einer Wiese, ehe ich mich übergeben musste. Rian hielt meine Haare, bevor ich sie voll kotzen konnte. Nachdem ich fertig war, ließ ich mich auf den Boden fallen und lehnte mich erschöpft gegen Ray der hinter mir stand.

„Geht's wieder?“, fragte mich Ray. Ich nickte müde. „Immerhin war mir nicht mehr schlecht, aber dafür war ich jetzt völlig fertig. „Warum hast du sie so viel trinken lassen?“, motzte nun Rian. „Das hat sie selber gemacht. So schnell konnte ich gar nicht schauen und schon war das Glas leer“, verteidigte er sich. „Bitte, gehen wir nach Hause?“, flehte ich sie an. Ich hatte keine Lust noch mehr Streit zuzuhören. Ray hob mich wieder hoch, diesmal sanfter und steckte mich in das Taxi das an der Straße wartete.

Er ignorierte Rian und setzte sich neben mich. Während der Fahrt schlief ich schnell ein.

My little BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt