Kapitel 24

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Alles war dunkel. Der Strom war komplett ausgefallen und man hörte die Mitarbeiter panisch irgendwas sagen.
„Was ist hier los?“, fragte ich ins dunkle. „Der Strom ist komplett weg und die Verbindung zum Fernsehen ebenfalls. Die Sendung wurde abgebrochen“, erklärte einer. Mein Herz pochte schneller. Ich hatte ein ganz mieses Gefühl bei dieser Sache.

Ich nahm meine Waffe aus der Tasche und bahnte mir blind den Weg durchs Chaos. „Ray!“, rief ich. Ich konnte aber kaum etwas verstehen, da alle durcheinander redeten und verzweifelt versuchten das Problem zu lösen. Meine Orientierung versuchte zum Set zu kommen wo Ray und Blondi sitzen müssten. Als ich gegen den Sessel stieß und ihn abtastete, stellte ich fest das er leer war. Scheiße, ich habe eine schlechte Vorahnung was hier vor sich geht.

„RAY!“, schrie ich erneut bloß lauter. Als ich den Stuhl erneut abtastete, konnte ich noch einen kleinen Zettel feststellen. Meine Finger berühren etwas nasses. Ich roch an meiner Hand und stellte sofort den matallischen Geruch von Blut fest. Mist! Ich muss hier raus!

Plötzlich schaltete sich wieder das Licht an und blendete mich. Schnell überschaute ich die Crew. Es waren noch alle da. Nur von Ray fehlte jede Spur. Schnell zerknüllte ich den blutigen Zettel und steckte ihn erstmal in meine Tasche. Zuerst muss ich draußen nachschauen, bevor ich den lese.

So schnell ich konnte rannte ich raus und sah mich auf der Straße um. Nichts ungewöhnliches. Sie waren schon längst weg.

Trotzdem überprüfte ich nochmal die Rückseite des Gebäudes. Hier entdeckte ich einen kleinen Blutstropfen auf dem brüchige Asphalt. Sonst nichts. Es war ein geplanter Überfall. Und es mussten mehrere beteiligt sein. Sie wussten irgendwie das Ray heute hier sein würde und hätten das Licht ausgeschaltet, um ihn dann wahrscheinlich leise ohnmächtig zu schlagen und rauszuziehen, bevor ich eingreifen konnte. Die Gegner sind also schlau. Ray wurde entführt und damit wurde mein schlechtes Gefühl bestätigt.

Nun liegt es an mir ihn so schnell wie möglich zu finden. Ich ging erstmal wieder hoch und sagte den Leuten bescheid was passiert war. Die Polizei kam und stellte sofort eine Vermisstenanzeige raus.

Als ich dann ging holte ich draußen den blutigen Zettel raus und las ihn.

5 Millionen in bar um 00:00 Uhr beim alten Firmengebäude, wenn dir sein Leben lieb ist. Keine Polizei.“

Ich musste beinahe Lachen. Wow, was für eine originelle Nachricht. Nach dieser Entführung hatte ich wirklich mehr erwartet.
Diese Leute waren wirklich dumm.

Ich steckte den Zettel wieder ein und nahm ein Taxi zurück in die Villa. In der Villa angekommen kramte ich erstmal seine Kreditkarte aus seinem Zimmer und wählte dann die Nummer meines Vaters.

„Was gibt's, Krümel?“, meldete er sich. „Hey Dad, ich brauch deine Hilfe. Ray wurde entführt und du musst dich eben mal in seine Kreditkarte hacken. Ich brauche fünf Millionen Dollar in Bar für ein Treffen“, erklärte ich. „Er wurde entführt? Naja, ich hatte schon vermutet das es früher oder später passieren wird. Ich denke du hast nicht vor ihnen dann das Geld auszuhändigen? Brauchst du ein paar Männer?“, fragte er locker. „Nein, nur den Pin seiner Kreditkarte. Den Rest schaffe ich locker“, meinte ich. „Okay gut. Ich vertraue auf deine Fähigkeiten. Sag mir die Daten auf der Karte“, verlange er. Ich gab ihn alles was er brauchte und eine halbe Stunde später schickte er mir den PIN. Ich ging mit zwei leeren Taschen zur Bank und hob alles ab.

Diese fünf Millionen sind wahrscheinlich nichts für ihn. Aber was solls. Was man nicht alles für seinen Klienten macht. Als ich wieder im Haus war, zog ich mir meine schwarzen und unauffälligen Klamotten an und dazu zur Sicherheit noch eine Kugel sichere Weste. Insgesamt hatte ich vier Messer an meinem Körper befestigt. Zwei in den Ärmeln, zwei in den Stiefeln. Außerdem befestigte ich zwei Waffen an meinem Gürtel und verdeckte sie mit einer großen Jacke.

Nachdem ich bereit war, fuhr ich mit meinem Motorrad los zum Treffpunkt. Es wahr das alte Firmengelände das komplett heruntergekommen war. Keiner wirklich betritt dieses Geisterhaus, da es teilweise einstürzgefährdet ist.

Es war mittlerweile 23:55 Uhr. Ich wahr gerade beim Gelände angekommen. Alles war stockdunkel und ich parkte mein Motorrad relativ nah am alten Gebäude, aber so das man es nicht sofort sah. Alles war still und ich lief in das Gebäude. An den Wänden waren dicke Risse und es war teilweise auch schon einiges abgebröckelt.

Langsam schlich ich durch das Gebäude. Ich stand in höchster Alarmbereitschaft. Aber außer Staub und ein paar kaputte Möbel waren hier unten nicht. Plötzlich hörte ich ein Husten. Es kam von oben. Also schlich ich leise die Betontreppe hoch. Jetzt wird es Ernst.

My little BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt