Kapitel 20

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POV Ruby:

Ich hatte diese Nacht so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen. Mein Bett war so schön warm und bequem wie noch nie. Langsam öffnete ich meine Augen. Etwa zehn Zentimeter vor mir konnte ich Ray's Gesicht sehen. Ruckartig zuckte ich zurück, was ihn wohl aufweckte, denn nun öffnete auch er seine Augen.

„Hey, wie fühlst du dich, Kätzchen?“, fragte er mit verschlafener Stimme. Nun erinnerte ich mich wieder an gestern und was passiert war. Zuerst die Niederlage Informationen über Ray's richtigen Feind zu finden und dann noch die Panikattacke im Aufzug. Ich muss wohl wirklich ohnmächtig geworden sein, denn ich kann mich nicht Mahr an allzu viel erinnern.

Ohne ein Wort zu sagen richtete ich mich auf und rieb mir die Augen. Auch er richtete sich auf und seine Hand landete sanft auf meiner Schulter. Ich sah bedrückt zu Boden. „Hör mal, ich wusste gestern wirklich nicht das du so sehr Panik bekommen konntest wegen dem Aufzug. Hätte ich das gewusst, hätte ich dich da niemals reingebracht. Tut mir leid, ich mach das nie wieder“, sagte er und im nächsten Moment wurde ich von hinten umarmt.

Mein Herz klopfte wie wild aber mein Körper wollte sich nicht gegen ihn wehren. Ich entspannte mich in seinen Armen und ließ mich an seine Brust fallen. „Ray... Solange du das nie wieder machst, verzeihe ich dir. Aber du musst mir versprechen nächstes Mal auf mich zu hören“, sagte ich mit ruhiger Stimme. „Ja, ich verspreche es. Danke“, sagte er und gab mir einen Kuss auf meine Haare. Er ließ mich wieder los und wir standen auf.

„Tuen deine Wunden noch weh?“, fragte er. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, zum Glück waren die Glasscheiben nicht allzu tief in meinen Füßen und der Streifschuss ist nur ein kleiner Kratzer“, erklärte ich. „Lass und aber jetzt was essen. Ich verhungere!“, lachte ich und mein Magen knurrte. Ich hatte seit gestern Früh nichts mehr gegessen und dieser Tag gestern hatte ziemlich an meinen Kräften gezerrt.

Wir bestellten uns Frühstück und aßen erstmal. „Wir sind heute den letzten Tag hier. Also, was machen wir heute?“, fragte ich. „Ich weiß nicht. Auf was hast du Lust?“
Fragt er gerade tatsächlich mich, was wir heute machen? Ich überlegte also, was wir machen sollten.

„Eis essen“, sagte ich dann. „Eis essen? Du willst Eis essen gehen?“ Ich nickte energisch. „Na schön, dann gehen wir mal Eis essen!“, meinte er.
Wenige Minuten später verließen wir auch schon das Hotel. Am Eingang trafen wir sogar Daniel der uns begrüßte. „Hey, was habt ihr denn vor?“, fragte er. „Nichts was dich angeht...“, brummte Ray. Er schien Daniel wirklich nicht sehr zu mögen. Ich fande das aber umso witziger.

„Wir gehen ein Eis essen. Hast du Lust mitzukommen?“, fragte ich und konnte sofort Ray's Mörderblick auf mir spüren. „Gerne, heute ist es sowieso so heiß draußen, da kann eine Abkühlung nicht Schaden!“, sagte er lächelnd. Also liefen wir nun zu dritt los und waren auf der Suche nach einer Eisdiele.

Tatsächlich fanden wir schnell eine und bestellten bei der Kellnerin ein Eis von der Karte. Ich bestellte ein Schokoeis, Daniel ein Vanilleeis und Ray Tiramisu. Heute müssen es mindestens 30°C sein. Ich zergehe hier in der Sonne.
„Ich geh mich mal kurz frisch machen“, sagte ich, nahm meine Tasche und ging in die Damentoilette.

Nachdem ich mich entleert hatte, legte ich meine Tasche auf dem Waschbecken ab und spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht um mich abzukühlen. Doch als ich die Augen wieder öffnete, sah ich plötzlich Daniel im Spiegel der genau hinter mir stand. Es dauerte keine Sekunde und sein Arm schlug sich um meinen Hals und drückte mir die Luftröhre zu.

Dieser elende Bastard! Er hat nur den netten Reichen gespielt und hatte nur auf seine Chance gewartet mich auszuschalten um an Ray ranzukommen. Er war wirklich schlau. Er wusste das er mich zuerst loswerden musste, bevor er an Ray kommen kann. Und ich hatte ihm vertraut. Großer Fehler. Ganz großer Fehler!

Aber nun war ich wütend. Wütender als je zuvor. Und diese Wut wandelte ich sofort in Stärke um. Er würgte mich weiterhin, aber ich drückte meine Beine gegen das Waschbecken vor mir und stemmte mein Gewicht gegen ihn. Er knallte gegen die Wand hinter ihm, aber ließ nicht locker. Also stieß ich mich mit Schwung am Waschbecken ab flog über ihn und drehte meinen Kopf aus seinen Armen. Noch während der Luftdrehung packte ich seine Schultern, stieß mich mich den Beinen an der Wand ab und drückte ihn mit voller Kraft nach vorne. Er knallte gegen das Waschbecken, als ich wieder auf meinen Beinen stand.

Als er sich umdrehte hatte er aber plötzlich ein Messer in der Hand. Damit wird es etwas komplizierter, aber ich bin trotzdem besser im kämpfen als er. Er grinste und stach mit dem Messer auf mich ein. Ohne jede Kontrolle über seine freien Stellen. Ich wich den Messerstichen aus und boxte ihm mit voller Wucht in den Bauch. Er knickte ein und ich nutzte diese Sekunde, nahm sein Handgelenk mit dem Messer in der Hand und brach es. Sofort ließ er schreiend das Messer zu Boden fallen, welches nun ich in den Hand hatte. Ich duckte mich unter ihm durch, verdrehte seinen anderen Arm auf seinen Rücken und hielt ihm das Messer an den Hals.

Nun stand er still da und keuchte auf vor Schmerz. „Noch eine Bewegung und ich schlitze dir hier und jetzt die Kehle auf, verstanden?“, sagte ich gefährlich. Er fing nun an zu lachen. „Ruby Sanchez, ich habe dich wirklich unterschätzt“, sagte er grinsend. „Wer ist dein Boss? Vom wem wurdest du beauftragt?“, fragte ich ihn streng und drückte das Messer etwas mehr gegen seinen Hals. Einzelne Bluttropfen tropfen schon auf die weißen Fliesen.

„An ihn kommst du nicht ran. Er ist zu mächtig!“, lachte er. Als ich das Messer noch einen Millimeter mehr in seinen Hals drückte, hörte er aber schnell wieder auf und sah mich wütend an. Immer mehr Blut lief über meine Hand, aber ich war noch lange nicht bei der Hauptschlagader angekommen. „Es gibt viel mehr Leute als du denkst die sich gegen die Johnsons stellen“, sagte er noch.

Plötzlich kam Ray rein und sah uns geschockt an. „Was zum Teufel ist hier los?“, fragte er streng und sah mich an. „Daniel hat uns getäuscht. Er wollte mich gerade umbringen. Wahrscheinlich ist das nicht mal sein richtiger Name“, erklärte ich. „Ich wusste es! Ich mochte dich von Anfang an nicht!“, sagte Ray wütend. „Ray das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Streitereien. Ruf die Polizei“, befahl ich und er tat einmal im Leben das was ich ihm sagte.

Zehn Minuten später wurde er festgenommen. Ich wusch mir sein Blut von den Händen, während mich Ray beobachtete. „Hat er was gesagt?“, fragte er. „Nein, nicht wirklich. Nur das es viele von ihnen gibt. Wir müssen vorsichtiger sein und aufpassen wen wir treffen.“
„Dieser Idiot! Er hatte es geplant, dass wir nach Spanien fliegen um ihn zu treffen! Diese Leute sind verdammt schlau“, sagte er. Ja, ich hätte auch nie gedacht dass das alles mal eine so große Sache werden würde. Wir müssen aufpassen, informationen beschaffen und den Boss dieser Gruppe auslöschen. Sonst nimmt das nie ein Ende.

My little BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt