Kapitel 23

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„Ruby, steh jetzt endlich auf! Du hast lange genug geschlafen!“, schrie jemand in mein Ohr. Mein Kopf dröhnte sofort durch die laute Stimme und ich drückte meinen Kopf ins Kissen und grummelte genervt.

Aber jetzt rüttelte jemand an mir und machte es damit noch schlimmer. Als ich meine Augen öffnete, strahlte mir die Sonne entgegen und für einen kurzen Moment erblindete ich. Dann stellte sich aber Ray der Sonne in den Weg und sah mich streng an. „Bist du nun endlich wach? Es ist schon Mittag und ich denke du hast jetzt erstmal genug geschlafen“, sagte er. „Mein Kopf tut weh!“, jammerte ich und warf ein Kissen gegen ihn.

„Das ist mir egal, du hast dich immerhin gestern betrunken“, beschwerte er sich. Ich seufzte genervt und richtete mich langsam auf. Mannoman, hab ich einen Kater. Ray warf eine Flasche Wasser neben mich aufs Bett und ging dann aus dem Zimmer. Ich nahm die Flasche und trank alles aus. Es fühlte sich an wie als würde mein Gehirn wieder genügend Sauerstoff bekommen und mir ging es schon besser. Ich nahm zur Sicherheit noch eine Tablette gegen alles. Man weiß ja nie...

Nachdem ich duschen war und mich frisch gemacht hatte, suchte ich Ray im Haus. Letztendlich fand ich ihm im Arbeitszimmer an seinem Laptop arbeiten. Als ich ein paar Schritte auf ihn zuging hob er seinen Kopf. „Geht's Dir wieder gut?“, fragte er. Ich nickte. „Mehr oder weniger. Noch ein bisschen Kopfschmerzen, aber ich hoffe das vergeht noch über den Tag“, erklärte ich. Er nickte und verschränkte die Arme.

„Ich werde gegen 18 Uhr ein Interview führen bei NewsLand. Sie haben es schon öffentlich angekündigt, also gehen wir später“, meinte er. „Heute schon? Komisch, dass du so schnell einen Termin bekommen hast.“
„Ich bin eben bekannt. Wenn ich wieder auftauche, dann ist es eine riesige Schlagzeile. Sie schreiben schon jetzt Artikel und fragen sich wo ich war und was ich wohl sagen werde“, erzählte er. „Gut, ich mach mich bereit. Wir müssen auf alles vorbereitet sein. Weiß die Öffentlichkeit von deinem Standort beim Filmen?“, fragte ich. „Nein, diesmal nicht. Es findet in einem Studio eher außerhalb statt. Der Standort wurde auch nicht bekanntgegeben. Ich wollte nicht das das gleiche wie letztes mal passiert.“

Bis zum Interview informierte ich mich nochmal über NewsLand und packte meine Tasche. Waffe, Munition, Handschellen, Messer die ich mir in die Stiefel und Ärmel steckte und etwas Geld und Verbandszeug. Ich war lieber zu vorsichtig, als nichts mitzunehmen.

Am Abend nahmen wir auch schon ein Taxi zum Gebäude in dem das Studio war. Wir gingen die Treppen hoch in den ersten Stock und wenig später begannen die Mitarbeiter auch schon Ray zu schminken und seine Haare zu stylen.

Ich stand an der Seite und beobachtete jeden einzelnen Mitarbeiter die sich um die Technik kümmerten oder der zuständigen kleinen blonden Moderatorin Dinge erklärten. Eine halbe Stunde später ging das Interview auch schon los.

Ich stellte mich neben die Kamera, um zuzuhören. „Liebe Zuschauer und Zuschauerinnen, wir freuen uns, dass Sie heute so zahlreich eingeschaltet habt. Vielleicht hat der ein oder andere es schon mitbekommen, aber wir haben heute die große Ehre jemanden ganz besonderen hier zu empfangen. Er hat die Medienwelt ziemlich auf Trap gehalten und wir hoffen heute Abend ein paar Fragen aufgeklärt zu bekommen. Wir begrüßen heute Ray Johnson!“, ein kleiner Applaus ertönte und die Kamera wurde nun auf Ray gezoomt. Ray begrüßte nun auch lächelnd die blonde Dame die sofort leicht rot wurde.

„Also Mister Johnson, schön das sie kommen konnten. Wir fangen direkt mit einer Frage an die vielen Nerven kosten. Warum sind sie so lange untergetaucht und wo waren sie?“, fragte sie. „Naja, ich hatte einfach mal eine Pause gebraucht. Die Arbeit in der Firma trägt eine große Verantwortung mit sich und das alles ist mir einfach zu Kopf gestiegen. Ich wollte einfach mal etwas Zeit für mich haben und bin deshalb nicht sehr oft in der Firma, oder interagiere viel mit den sozialen Medien. Also hatte ich mich einfach nur in ein ein stilles Örtchen zurückgezogen“, erklärte er. „Okay, natürlich können wir das verstehen. Können wir damit rechnen nun wieder mehr von Ihnen zu hören?“, fragte sie weiter. Ray's Blick glitt gurz zu mir und ich schüttelte leicht mit dem Kopf, ehe er seinen Blick wieder lächelnd der Kamera widmete.

„Nein, ich wollte mich lediglich nur erklären um die Medien zu beruhigen. Ich werde weiterhin unaktiv bleiben“, sagte er. „Wann gedenken sie wieder zurück ins Business zu kommen?“
„Nun, ich war nie wirklich weg. Ich habe ein paar kleinere Dinge der Firma von Zuhause aus bearbeitet, aber wann ich wieder vollständig da bin ist noch unklar“, erklärte er sich. Er ist wirklich begabt beim Interview geben. Er scheint ganz genau zu wissen, was er sagen möchte und kommt nie aus der Fassung, oder verrät etwas.

Doch gerade als die Moderatorin fortfahren wollte, ging das Licht im kompletten Studio aus.

My little BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt