Kapitel 1

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Die Weichteile meines Gegenübers machten gerade bekanntschaft mit meinem Fuß.

Der fast zwei Meter große Typ krümmte sich schmerzhaft zusammen und ich gab ihm gleich wieder einen Schlag in seine Visage. Er kippte nach hinten um und ich sah Blut aus seiner Nase laufen. Ich schüttelte meine leicht schmerzende Hand. Man der hatte ja mal einen Dickschädel...

Das Publikum tobte und schrie wie verrückt, sodass der Boden im Ring vibrierte. Der Schiedsrichter kam auf mich zu und riss meinen Arm nach oben. Die Zuschauer wurden noch lauter als zuvor und jubelten meinen Namen. „Mina ist die Gewinnerin!“, schrie der Schiedsrichter. Mina. Mein Deckname hier auf den Straßen von New York. Wenn ich meinen echten Namen benutzen würde, dann würde keiner gegen mich kämpfen wollen, da sie alle vor meinem Vater Angst hätten. Denn mein Vater ist der mächtigste Mafiaboss in New York. Deshalb heiße ich hier Mina und Zuhause Ruby.

Ich sprang elegant aus dem Ring und lief zu den Umkleidekabinen und Duschen. Ich war von oben bis unten verschwitzt und außerdem war es schon 23 Uhr. Ich sollte mich langsam mal auf den Weg nach Hause machen. Meine schwarzen schulterlangen Haare kleben nass an mir und Schweißperlen tropfte auf den Boden. Schnell stieg ich unter eine dieser Duschen und duschte mich schnell ab. Danach zog ich wieder meinen schwarzen Sport-BH und meine militärgrüne Cargohose an. Darüber zog ich noch meine viel zu große schwarze Sweatjacke und zog mir die Kapuze über den Kopf.

Ich schnappte mir meine Sporttasche und verschwand in der nächsten Gasse. Bestimmt verpfeifen mich Daddy's Lakaien wieder bei ihm, aber das ist mir mittlerweile egal. Ich bin schon lange nicht mehr das kleine Mädchen, dass sich Befehle erteilen lässt. Ein normales Mädchen war ich sowieso noch nie. Schon mit sechs Jahren habe ich mit dem Kampfsport angefangen und habe damals sogar ein Mitglied eine Waffe geklaut und ihn damit bedroht, da er meinte das Fruit Loops zum Frühstück zu ungesund sind. Naja, so war ich eben!

Ich sprang auf einen Müllcontainer und zog mich auf eine Garage hoch, wovon ich mich dann an einem Regenrohr auf das Dach hochzog. Ich kletterte von Haus zu Haus, da ich keine Lust hatte von dem ständigen Stadtgetummel genervt zu werden. Generell bin ich eher ein Einzelgänger. Außer mit den Leuten der Mafia und meinem Dad hab ich so gut wie nie was mit anderen zu tun außer natürlich noch die Leute auf den Boxwettbewerben und Street fights.

Als ich nach einer halben Stunde nun vor dem riesigen Grundstück der Mafia stand, kramte ich meinen viel zu vollen Schlüsselbund heraus und schloss auf. Aber bevor ich die Villa betrat, streckte ich der Kamera am Eingang noch einmal die Zunge raus. Ich wusste das mich die Sicherheitsleute gerade genau sahen und es meinem Dad berichten werden, dass ich erst um 1 Uhr morgens nach Hause komme.

Ich grinste die Sicherheitsleute die immer um das Haus herum standen frech an und hopste an ihnen vorbei in die Villa. Innen begegnete ich auch schon Sam. Sam wuchs zusammen mit mir hier in der Villa auf und lebt hier auch als Security der Mafia. Er ist mein einziger Freund hier in diesem Gefängnis. „Und? Auch mal wieder da?“, fragte er mich. „Jap, hatte was in der Stadt zutun“, gab ich zurück und lief in mein Zimmer, dass gefühlt so groß wie eine Wohnung war.

Mein Zimmer war hauptsächlich schwarz weiß und türkis. Auf der kleinen Erhöhung rechts neben meinem Balkon stand mein riesiges Bett und darüber hangen etliche Poster vom Boxen oder verschiedenen Bands. Links stand ein dunkelgraues Sofa, ein großer Fernseher und mein Schreibtisch. Ansonsten waren da noch Bücherregale, ein riesiger Schrank und Lichterketten.

Ich schmiss meine Tasche in eine Ecke, zog meine Schuhe aus und schmiss mich nur noch erschöpft auf mein Bett.

Am nächsten Morgen wurde ich von einem Klopfen an meiner Tür geweckt. Ich beschloss es einfach nicht zu beachten. Irgendwann kam aber diese Person Reim und als ich ein Auge öffnete stellte ich fest das es nur einer von Dad's Leuten im Anzug war. „Miss, ihr Vater wünscht mit ihnen zu frühstücken. Sie sollen aufstehen“, meinte er. Stöhnend zog ich mir meine Decke über den Kopf und nuschelte nur genervt: „Lass mich schlafen.“

„Miss, ich muss sie bitten aufzustehen. Sonst bin ich gezwungen andere Maßnahmen einzugreifen. Ihr Vater verlangte dringend mit ihnen zu sprechen“, sagte er mit ruhiger aber kälter Stimme. Was will er denn so früh am Morgen unbedingt besprechen? Ich nahm mein Handy das ich gerade unter meinem Kissen gefunden hatte und schaute auf die Uhr. 8:30 Uhr. Das war jetzt nicht sein Ernst... Jeder in diesem Haus weiß das vor 11 Uhr bei mir gar nichts geht!

Ich seufzte genervt und richtete mich auf. „Schon gut. Bin ja schon wach. Jetzt geh wieder!“, sagte ich noch schlaftrunken. Er senkte kurz seinen Kopf und verließ mein Zimmer wieder. Frustriert fuhr ich mir durch die Haare und krabbelte aus meinem Bett. Ich zog mir eine schwarze Highwaist Jeans mit Löchern an den Knien an, schwarze Boots und ein rotschwarz kariertes Hemd an. Dann bürstete ich meine Haare und Band sie zu einem lockeren Dutt zusammen. Danach ging ich runter in den Essbereich, wo mein Vater schon auf mich wartete.

My little BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt