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Chris japste erschrocken doch besann sich schnell wieder und versuchte mich von seinem Rücken runter zu bekommen. Auch wenn ich klein war wusste er das ich ihm mit genügend geschick das Genick brechen konnte. Ich vergrub meine Zähne tiefer in seinen Nacken, schaffte es aber nicht ihn zu töten. Mir fehlte einfach die Kraft, er warf sich mit dem Rücken gegen einen Baum und ich verlor den Halt. Jaulend fiel ich zu Boden und versuchte mich schnell wieder aufzurappeln, mit etwas Mühe kam ich wieder auf die Pfoten und knurrte ihn bedrohlich an. Niemand verletzte meinen Bruder und kam ungestraft damit davon. Ich griff Chris wieder an, diesmal zielte ich auf seine Kehle. Er hatte meinen Blick bemerkt und knurrte. Der Überraschungsmoment war dahin und in einem Zweikampf hatte ich gegen den Beta keine Chance. Gerade als ich aufgeben und mein Schicksal akzeptieren wollte kämpfte sich Ben auf die Pfoten und packte Chris im Genick. Der Begriff gar nicht was vor sich ging und als er es verstand war es zuspät. Mit einem grausamen knacken brach Ben ihm das Genick und er fiel tot zu Boden. Mein Bruder sah mich besorgt und vorwurfsvoll an, wir wussten beide das sie uns töten würden für das was wir gerade getan hatten. Aber ich hatte nicht vor zu sterben, heute nicht und auch nicht in naher Zukunft. Also ging ich zu Ben und leckte ihm über die schnauze, denn  ich hatte einen Plan. Ich heulte auf, so laut ich konnte, ich wollte das die anderen mich hörten und verstanden. Denn die Botschaft in meinem heulen war deutlich zu erkennen. Heute würde es enden. Ich drehte mich um und gefolgt von meinem Bruder rannte ich zurück zum Fluss. Auf den Weg schlossen sich einige der anderen uns an. Sie sahen mich an und ich deutete nach vorne, vor uns lag der Fluss. Durch den Regen der letzten Tage war er angestiegen und noch breiter als sonst. Aber durch Glück hatte ich vor ein paar Jagten einen Felsen entdeckt der ein stück über den Fluss hinaus ragte, eigentlich wollte ich ihn als versteck benutzen aber als Rampe machte er sich auch wunderbar. Ich verschnellerte meine Schritte noch und die anderen begriffen. Wenn dann jetzt, unsere Jäger waren abgelenkt und bräuchten einen Moment um sich wieder zufangen. Auch die anderen zogen ihr Tempo an. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich atmete noch einmal tief durch, rannte auf den Felsen rauf und sprang. Es fühlte sich an als würde ich fliegen, der Wind zerzauste mein Fell noch mehr und dann spürte ich Erde unter meinen Pfoten. Ich hatte es geschafft, rannte weiter und sah über meine Schulter, auch Ben und Tiag schafften den Sprung. Knapp  aber sie schafften es. Aber nicht alle hatten so viel Glück, einige rutschten auf dem glitschigen Felsen aus und fiehlen ins Wasser. Hinter ihnen konnte ich unsere Verfolger sehen, sie sahen wütend aus. Aber als sie sahen, dass wir über den Fluss gesprungen waren hielten sie ungläubig an. Sie waren so verdutzt das sie nicht bemerkten wie noch ein paar der anderen an ihnen vorbei hechteten und den Sprung über den Fluss schafften. Schnell drehte ich mich wieder nach vorne und konzentrierte mich aufs rennen, noch waren wir auf ihrem Gebiet und noch nicht in Sicherheit. Also rannten wir weiter und weiter und weiter. Als sie Sonne unter ging blieb ich erschöpft bei einer Felsformation stehen und sah mich um. Von insgesamt dreißig saßen hier achtzehn Wöfe, mehr als die Hälfte hatte es über den Fluss geschafft. Erschöpft verwandelten wir uns und alle sahen mich an. ,, Wie hast du das geschaft? Sie waren so abgelenkt das sie uns fast nicht bemerkt haben." Erstaunt sah Tiag mich an. Ben stellte sich neben mich und nahm mich in den Arm. ,, Mein kleiner Idiot, ich habe dir doch tausendmal gesagt das du in deinem Versteck bleiben sollst egal was mit mir passiert!" Er schniefte leise  und drückte mich fest an sich. ,, Ich weiß, aber ich konnte einfach nicht, als ich dich gehört habe, haben sich meine Beine ganz von alleine Bewegt." Jetzt liefen auch mir die Tränen die Wangen runter. Das Adrenalin war weg und der Schock und die Angst setzten ein. Schluchzend klammerte ich mich an Ben fest. Er weinte mit mir und die anderen sahen einfach zu wie wir uns ausweinten. Als Ben sich halbwegs beruhigt hatte versuchte er mich ebenfalls zu beruhigen. Ich schniefte noch einmal und wischte mir die restlichen Tränen weg. Tiag fiel etwas auf. ,, Nico, bist du verletzt?" Fragte er besorgt und musterte mich. ,, Nein, wieso?" ,, Du bist voller Blut." Meinte Maite, ich sah an mir herunter. Und tatsächlich an einer Kledung klebte Blut. ,, Das muss von diesem einen Wolf sein. Nachdem ich Ben gehört hatte bin ich sofort losgelaufen und in einen dunkelbraunen Wolf reingelaufen. Aber ich war so voller Adrenalin das ich nicht lange überlegt hatte und ihm die Kehle durch biss." Überlegte ich. Die anderen sahen mich geschockt an. ,, Das erklärt warum meine Verfolger von mir abgelassen haben." Meinte Jannik und legte mir eine Hand auf die Schulter. ,, Danke." Sagte er und die anderen stimmten mit ein. ,, Alleine hätten wir uns nie getraut über den Fluss zu springen, aber deine plötzliche Entschlossenheit hat uns angesteckt. Ich dachte mir, wenn das ein kleiner Omega schafft, dann schaffe ich das auch." Jannic grinste mich freudestrahlend an. Ich wurde rot. ,, Wir sollten uns ausruhen und morgen so schnell es geht weiter lauen." Unterbrach Tiag das leise gemurmel. Ich war ihm dankbar das er wieder dir Führung übernahm. Er schenkte mir noch ein warmes Lächeln dann sah er sich die verwendeten an. Ich sah mir Ben besorgt an und untersuchte seine Wunden. Die meisten waren hauptsächlich oberflächlich und würden schnell heilen. Aber eine tiefe bisswunde an seinem Bauch machte mir Sorgen. Ich zeigte sie Tiag und er verband sie so gut es ging, aber da wir keine sterilen Verbände hatten mussten wir streifen von unserer Kleidung abreisen. Ich machte mir große Sorgen das sich die Wunde entzünden könnte. Als schließlich alle versorgt waren legten wir uns hin und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.

Me and my big BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt