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Draig rannte auf den Angreifer zu und  fing ihn ab bevor er mir zu nahe kommen konnte. Als ich mir den Angreifer näher  ansah erkannte ich das markante hellgraue Muster auf dem brauen Fell. Und diese dunkelbraunen Augen die vor Hass nur so strahlten. Das war Anna. Sie musste von meiner Schwangerschaft erfahren haben. Anders konnte ich mir diesen plötzlichen Angriff nicht erklären. Erschrocken sah ich zu wie Anna weiter und weiter versuchte Draigs Nacken oder Kehle zu fassen zu bekommen. Trotz das sie eine Beta war, war sie unglaublich stark und schnell. Und eben diese Schnelligkeit verschafte ihr einen entscheidenden Vorteil. Wie gelähmt stand ich da, auf dieser Lichtung wo eben noch alles so schön war und sah meinem Gefährten zu wie er gegen eine Wölfin kämpfte die nichts anderes als meinen und den tot unserer Welpen wollte. Draig Knurrte immer und immer wieder wütend. Dieses knurren, aber galt nicht Anna. Sondern mir, er wollte das ich endlich verschwand. Aber ich konnte nicht, mein Körper weigerte sich mir zu gehorchen. Ich hatte das Gefühl, dass wen ich jetzt ging, ich Draig nie wieder sehen würde. Und dieser Gedanke ließ alles in mir erstarren.
Draig erwischte Anna an der Vorderpfote und Blut floss und das nicht gerade wenig. Wütend stürzte sie sich auf ihn und zog ihre scharfen Krallen über eine Seite. Die Wunde die sie hinterließ war tief und der Geruch von Draigs Blut sorgen dafür das mir schlecht wurde. Ein plötzlich knurren hinter mir ließ mich erschrocken herum fahren. Hinter mir waren aus dem Wald drei Roughs gekommen. Von den Kampfgeräuschen und dem Blut angelockt waren sie in Kampfes Stimmung. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Auch Draig und Anna hörten für einen Moment auf zu kämpfen. Damit hatte keiner von beiden gerechnet.
Während die Rouges uns langsam umziengelten, sah Anna ihre Chance und stürzte sich auf Draig. Alles was ich hörte war sein Schmerz verzertes jaulen. Als ich mich umdrehte sah ich wir Anna über Draig stand und ihre Zähne in seine Kehle geschlagen hatte. Alles verschwamm vor meinen Augen, alles tat weh. Schmerzerfült heulte ich auf. Ich wollte zu ihm, mich vergewissern das es ihm gut ging. Aber in dem Moment, in diesem einen Moment in dem die Rouges zögerten und Anna ihren Triumph feierte, rannte ich weg. Ich wusste nicht in welche Richtung ich rannte, aber ich rannte. Ich musste weg. Wenn ich nicht weggelaufen währe, währe ich gestorben. Entweder hätte Anna mich getötet, oder die Rouges hätten es getan. Alles was ich jetzt noch machen konnte war mich und unsere Welpen zu retten.
Also rannte ich. Ich rannte und rannte, bis ich erschöpft zusammenbrach. Ich wusste nicht wie weit oder wie lange ich gelaufen war, ich spürte nur diesen Schmerz in meiner Brust als ich  Draigs blutiger Körper auf dem Boden liegen gesehen hatte. Ich krümmte mich zusammen und winselte und fiepste.
Nach einiger Zeit rappelte ich mich auf. Ich musste einen Unterschlupf finden. Nach Hause konnte ich nicht, ich hatte nämlich keine Ahnung wo ich war. Ich hatte mich hoffnungslos verlaufen.
Mein Körper füllte sich an wie blei als ich mich aufrappelte und nach etwas suchte wo ich mich verstecken konnte. Schlussendlich fand ich den Eingang zu einer kleinen Erdhöhle. Ich krabbelte hinein und fand hinter dem recht kleinen Eingang eine Höhle. Sie lag höher als der Eingang und ich musste mir wenigstens keine Sorgen machen das sie voller Wassrr laufen könnte.
Ich legte mich hin und starrte die Wand an. Von draußen kamen allerlei mögliche Geräusche. Auch Donnern war zu hören und es fing an zu regnen. Aber das war mir egal. Mir war alles egal. Ich wollte einfach nur das ich die Augen öffnete und das alles nur ein böser Traum war. Das ich immer noch auf dem Bett lag und über den Namenslisten hockte um die perfekte Namen für unsere Welpen zu finden.
Aber es war kein Traum. Draig war fort. Ich hatte ihn verloren.

Me and my big BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt