14

1.2K 60 0
                                    

,, Nico." Nuschelte ich und hielt mich an Draig fest. ,, Setzen wir uns doch, dann können wir uns in Ruhe unterhalten." Schlug Justus vor und wir setzten uns an den Esstisch. Michele und Justus setzten sich Draig und mir gegen über. Aber dadurch das wir saßen konnte ich mich nicht mehr hinter Draig verstecken und fühlte mich sofort noch unwohler. ,, Also, wie alt bist du?" Fragte Michele und sah mich neugierig an. ,, Sechzehn." Nuschlete ich und rückte näher an Draig. ,, Hast du eine lieblings Farbe?" Ich nickte. ,, Grün." ,, Ah wie der Wald stimmts?" Ich schüttelte den Kopf. ,, Wie Draigs Augen." Erstaunt sah er mich an. ,, Du findest sie schön?" Fragte er erstaunt. ,, Ja, ich finde sie haben etwas beruhigendes an sich." Meinte ich und lächelte ihn an. Draig sah mich überrascht an, schmunzelte aber dann und strich mir durch die Haare. ,, Ich mag deine Augen auch, sie haben eine unergründliche Tiefe und sind so blau wie das Meer." Mit knallroten Wangen sah ich auf meinen Schoss. Justus lachte. ,, Muss dir nicht peinlich sein Nico. Draig hat recht, du hast wirklich schöne Augen." Ich lächelte traurig. ,, Das hat Ben auch immer gesagt." Nuschlete ich und unterdrückte die Tränen. Draig merkte den stimmungswechsel und zog mich auf seinen Schoß. ,, Shhh ist schon gut." Versuchte er mich zu beruhigen. ,, Weißt du Nico, manchmal hilft reden den Schmerz zu lindern." Schlug Michele vor und ich nickte. ,, Mein großer Bruder war der beste. Er war immer für mich da wenn ich ihn brauchte und er hat mich immer beschützt. Ein Mal als ich vier war sind wir in den Wald gegangen und haben verstecken gespielt. Aber ich bin zu tief hinein gelaufen und habe mich verirrt. Bis ganz spät in die Nacht bin ich umhergeirt und habe versucht den Weg nach Hause zu finden. Aber schlussendlich musste ich aufgeben und habe mich unter einem großen Baum versteckt. Als es dann auch noch anfing zu regnen dachte ich schon ich müsste im Wald sterben. Aber wie durch ein Wunder hat Ben den ganzen Tag nach mir gesucht und mich unter diesem Baum kauernd gefunden. Er hat mich nach Hause getragen und ist die ganze Nacht bei mir geblieben. Und als uns unsere Eltern mich dann in den Keller brachten weil ich ein Omega bin ist Ben bei mir geblieben. Er hätte ein normales Leben haben können, aber er ist lieber bei mir geblieben. Und in all den Jahren die wir dort waren hat er mich immer beschützt. Am Anfang hat er Nachts nicht geschlafen um sicher zu gehen das keiner kommt und er hat mich im Winter warm gehalten. Ich vermisse ihn so sehr!" Schniefte ich und drückte mich noch enger an Draig. ,, Hört sich ganz so an als ob dein Bruder nichts zu bereuen hatte. So sehr wie du ihn liebst hat er auch dich geliebt, da bin ich mir sicher. Und er würde sich freuen wenn er wüsste das du jetzt in Sicherheit bist und deinen Gefährten hast." Sagte Justus und lächelte mich aufmunternd an. ,, Stimmt, er freut sich ganz sicher." Schluchzte ich. Ich weinte mich aus, das hatte ich dringend mal gebraucht. Draig wigte mich hin und her und vergrub seine Nase in meinem Haaren. Als ich mich dann beruhigt hatte bemerkte ich das Justus und Michele gegangen waren. ,, Sie wollten uns ein bisschen Ruhe geben." Erklärte Draig und sah mich mit traurigen Augen an. Besorgt strich ich ihm eine kleine Träne weg. ,, Weißt du, dein Bruder war meinem ziemlich ähnlich. Als meine Mutter vorhin meinte das reden helfen kann meinte sie auch mich. Seit mein Bruder gestorben ist habe ich es immer versucht zu vermeiden über ihn zu reden. Aber als ich dich so stolz von Ben habe erzählen hören... Jamie war genauso wie Ben. Er hat immer auf mich aufgepasst und war immer für mich da. Aber meinetwegen ist er tot!" Draig fing an zu weinen und drückte mich an sich. ,, Das glaube ich nicht, das war bestimmt ein Unfall." Versuchte ich ihn zu beruhigen. Aber um ehrlich zu sein war ich ganz schön überfordert mit der Situation. ,, Nein, war es nicht. Es war Sommer und ich wollte unbedingt noch eine Runde laufen bevor wir ins Bett müssen und trotz das Jamie mich gewarnt hat bin ich gegangen. Und er ist mir natürlich hinterher und wollte mich zurück holen. Als er mir erzählte das Rouges in unserem Gebiet waren war es auch schon zu spät und drei riesige Rouges hatten uns umzingelt. Jamie drängte mich zu fliehen aber ich war so star vor schreck das ich mich nicht bewegen konnte. Er hat noch versucht gegen sie zu kämpfen,.... aber er wurde in Stücke gerissen! Und alles was ich getan habe war daneben stehen und zusehen. Ich bin dann weggelaufen und als die Rouges weg waren bin ich zurück. Aber .... viel war nicht von ihm übrig. Ich weiß noch wie verzweifelt ich ihn anschrie aufzustehen. Ich versuchte ihn wachzurütteln aber am Ende war ich nur voller Blut!?" Draig weinte, das musste echt hard auf ihm lasten. ,, Sieh mich an. Draig das war ein Unfall! Du konntest ja nichts von den Rouges wissens. Und du hattest Angst, du warst noch ein Kind. Bitte mach dir keine Vorwürfe es war nicht deine Schuld. Nur die Rouges hatten schuld." Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte ihn an mich.

Me and my big BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt