Zu meiner Überraschung war ich durch den Regen nicht krank geworden und wir konnten, nach dem das Gewitter weiter gezogen war, weiter gehen.
Auf der Suche nach einem kleinen Frühstück lauschte ich gespannt und guckte in die Bäume ob da vielleicht ein Eichhörnchen rum sprang.
Schließlich begnügte ich mich mit einer Krähe, die gerade auf dem Boden hockte und eine Nuss fras. Gerade als ich zum sprint ansetzen wollte erklang ein Schuss und erschrocken sah ich in die Richtung aus der er gekommen war. Ben reagierte schneller als ich und rannte los, schnell folgte ich ihm. Er führte mich immer weiter weg von dem Geräusch, bis wir schließlich ohne Deckung auf einer Lichtung standen. Panisch sahen wir uns um, das war eine Falle gewesen. Der Schuss hinter uns sollte uns nur ablenken damit wir auf diese Lichtung flüchteten. Ben keuchte erschöpft neben mir, er hatte wieder angefangen zu bluten. Ein erneuter Schuss trieb uns weiter auf die offene Fläche. Mit einem Mal landete ein Netz über uns und wir waren gefangen. Knurren schaffte es Ben sich schützend über mich zu stellen. Aus ihren verstecken kamen jetzt nach und nach vier Jäger, drei Erwachsene und ein Jugendlicher. ,, Seid ihr euch sicher, dass das so eine gute Idee ist?" Fragte der Junge unsicher und sah die drei Erwachsenen an. Eine Frau legte sich ihr Gewehr über die Schulter und ging zu dem Jungen. ,, Ach komm schon sag bloß das du an die alten Geschichten von Grandpa glaubst? Es gibt keine eineinhalb Meter großen Wölfe." Sie strich sich eine rote Strähne hinters Ohr und betrachtete uns neugierig. ,, Guck die beiden sind auch normal groß." Meinte sie und deutete auf uns. Ben knurrte und fleschte die Zähne. ,, Naja, der da ist schon etwas groß." Meinte einer der Männer und grinste. ,, Für den bekommen wir gutes Geld." Der Mann grinste und richtete sein Gewehr auf uns. ,, Und was machen wir mit dem da?" Fragte der andere Mann und deutete auf mich, zu blöd das er dem Netz zu nah kam. Ben schoss vor und biss ihm in den Finger. ,, DU MISST TÖLE!?" schrie Der Mann und schlug Ben mit dem Griff seines Gewehres auf die Schnauze. Ben jaulte und drückte mich weiter zu Boden. ,, Hör auf, er beschützt doch nur den kleinen!" Sagte der Junge und stellte sich vor uns. ,, Wir hätten ihn nicht mit nehmen sollen Mila, der Junge ist zu weich!" Knurrte der Mann den Ben gebissen hatte. ,, Aber er hat recht, der große reagiert nur wenn wir über den kleinen sprechen oder auf ihn zeigen." Als Antwort bekam sie gleich ein weiteres knurren. ,, Und der scheint uns zu verstehen." Gab einer der Männer von sich. ,, Könnt ihr mal aufhören von den Tölen so fasziniert zu sein? Der hat mir fast einen Finger abgebissen!" Schimpfte der Mann und richtete sein Gewehr auf uns. ,, Ich bin dafür das wir die beiden einfach abknallen, das Fell verkaufen und die Gehirne der Wissenschaft spenden. Dann können die euch ja sagen ob die Viecher uns verstehen können." ,, Nein Mann, wenn die uns wirklich verstehen sollten wir sie lieber an einen Zirkus verkaufen. Die hätten sicher Spaß mit den beiden." Erwägte der andere Mann und sah uns fasziniert an. Während die beiden anfingen zu diskutieren hatte ich es geschafft meine Schanuze unter das Netz zu bekommen. Ben duckte sich etwas zu mir runter und ehe die Männer sich versahen lagen sie unter dem Netz begraben und wir schleuderten ihre Gewehre weit weg. Mila hatte jetzt ihr Gewehr auf uns gerichtet. ,, Bleibt weg!" Und schob sich vor den Jungen. ,, Nicht schießen Schwester, bitte!" Flehte der Junge sie an. Beim Wort Schwester waren wir Hellhörig geworden und spitzen die Ohren. ,, Ihr versteht uns wirklich." Meinte sie erstaunt und warf ihr Gewehr ein paar Meter neben sich auf den Boden, ihr kleiner Bruder tat es ihr gleich und kam langsam auf uns zu. Neugierig ging ich ihm entgegen und schnupperte vorsichtig an ihm. Ben hinter mir gab ein leises knurren von sich und sah die beiden Männer im Netz an. Diese hatten aufgehört zu zappeln und sahen uns jetzt ängstlich an. Ben ging mit gefletschten Zähnen auf die beiden zu. Schnell stellte ich mich vor ihn und leckte ihm beruhigend über die Schnauze. Er sah mich irritiert an, lies dann aber von den Männern ab und drehte sich wieder zu den Geschwistern. Beide sahen uns immer noch total fasziniert an. ,, Ihr seid auch Geschwister, oder?" Fragte der Junge und bekam ein freundliches Bellen von mir zurück. Die beiden setzten sich hin und wir Taten es ihnen gleich. ,, Warum seid ihr nicht bei eurem Rudel?" Fragte Mila, bei der Erinnerung winselte ich und Ben knurrte. ,, Tut mir leid, sie haben euch nicht gut behandelt oder?" Fragte der Junge. ,, Tim, das ist unhöflich zu fragen." Seine Schwester sah ihn streng an. Ich bellte nur wieder und machte einen Schritt auf Tim zu. ,, Also wirklich, ihr armen. Ihr seid weggelaufen und schlagt euch jetzt ganz alleine durch." Mila sah uns mitleidig an. Kurz sah ich zu Ben, aber er knurrte nur. Ich hätte mich gerne richtig mit Ihnen unterhalten, aber Ben fand die Idee nicht so prickelnd. Mittlerweile hatten sich die beiden Männer aus dem Netz befreit und setzte sich zu uns. Sie sahen uns interessiert an. Ben sah den ramponierten Finger des einen an und winselte ganz leicht. ,, Schon gut, du hast ja nur die kleine beschützt." Ich knurrte, was hieß denn hier kleine? Tim lachte ,, Ich glaube das sind beides Jungs." ,, Oh." Die beiden Männer stellten sich als Jonas und Johannes heraus. ,, Wisst ihr unser Großvater hat uns mal erzählt das es hier riesige Wölfe gibt die einen Jäger mit einem haps verschlingen können." Erzählte Tim und ich belte wieder, ich wollte ihm zu verstehen geben das es hier wirklich solche Wölfe gab. Mila sah meinen besorgten Blick. ,, Stimmt das etwa?" Fragte sie besorgt. Jetzt belte auch Ben. ,, Dann sollten wir am besten schleunigst hier weg." Schlug Jonas vor. ,, Aber wir können die beiden doch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen!" Protestierte Tim, beruhigend leckte ich ihm über die Hand. ,, Sie kommen schon zu recht." Wante seine Schwester ein. ,, Es gibt bei uns zu Hause einige sehr abergläubische alte Leute. Sie sagen hinter diesem Tal in Nördlicher Richtung soll es ein Wolfrevier geben. Kein Jäger soll jemals zurück gekehrt sein. Wenn das stimmt gibt es dort vielleicht ein Rudel das euch aufnimmt." Sagte sie und stand auf. ,, Ich wünsche euch beiden alles Gute." Die vier verabschiedeten sich von uns und gingen Richtung Süden. Ben und ich sahen uns an und liefen dann in Richtung Norden, einen Versuch war es wert.
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Me and my big Brother
WerewolfBoyxboy In ihrem Rudel wurden Nico und Ben noch nie gut behandelt. Ein Mal die Woche müssen sie und andere Rudelmitglieder tief in den Wald, wo sie dann vom Rest ihres Rudels gejagt und übel zugerichtet werden. Eines Tages haben sie jedoch genug und...