Kapitel 10

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Der Rest der Gruppe, lief in Richtung des Camps, doch Bellamy bog irgendwann davor ab und lief einfach irgendwo in den Wald. Ich überlegte kurz, beschloss aber ihm zu folgen. Ich folgte ihm bis er irgendwann an einem kleinen Wasserfall ankam und sich da hinsetzte und einfach in die Weite schaute. Ich setzte mich einfach neben ihm und tat es ihm gleich. Irgendwann spürte ich seinen Blick auf mir und so drehte ich mich zu ihm. „Danke", sagte er aufrichtig und schaute mir in die Augen. Durch das Mondlicht, das auf uns scheint, sah man seine Sommersprossen, die über das ganze Gesicht verteilt waren. Er sah so niedlich aus. Was? Wieso denke ich so? Ich sollte aufhören so zu denken. Ich meine er könnte jede haben. Pff was ich will nichts von ihm! Oder doch? Ach Keine Ahnung. „Wofür?", fragte ich leicht irritiert. „Das du mich vor einem großen Fehler bewahrt hast.", erklärte er, dabei schaute er erst zu seinen Händen und dann wieder zurück in meine Augen. „Ich wollte nicht, dass du das gleiche Schuldgefühl in dir tragen wirst wie ich es tue. Rache ist keine Lösung und man füllt sich dadurch nicht besser, sondern schlechter, weil man ein Leben auf seinem Gewissen hat.", versuchte ich zu erklären. „Woher weißt du so viel darüber?", fragte er interessiert. „Meine Mum.... Als ich meinen Vater geschubst hatte war es nicht nur ein bisschen stärker. Ich habe ihn aus Wut geschubst und das habe ich davon. Wenn ich daran denke werde ich traurig und das bringt mich fast zum Weinen, aber ich tu es nicht.", gestand ich, Ich wusste zwar nicht wieso ich flüsterte, aber ich hatte das Gefühl, dass wen ich es laut aussprechen würde, könnten diese Gefühle doch hochkommen. „Wieso? Wieso weinst du nicht einfach?" „Weil Trauer ein Zeichen von Schwäche ist und diese Schwäche kann ich nicht brauchen.", gestand ich leicht beschämt. „Hey, es ist in Ordnung auch manchmal Schwäche zu zeigen. Nur weil du mal weinst heißt es nicht das ich jetzt weniger Respekt oder weniger Angst vor dir habe.", ich musste anfangen zu schmunzeln und schaute wieder runter auf meine Hände. Ich spürte Bellamys Hand an meinem Kinn, das er sanft nach oben drückte, sodass ich ihn anschauen musste. Wir nährten uns langsam. Es war als ob wir von dem jeweils andren angezogen werden. Er lehnte seine Stirn an meine und wir beide schlossen unsere Augen. Seine Hand lag nun auf meiner Wange und er strich, mit seinem Daumen, leicht über diese. „Liz... Bellamy?", hörten wir Octavia schreien und wir beide fuhren sofort auseinander. „Wir sind hier!", rief ich und stand auf. Was mir Bellamy gleich tat. Auf einmal tauchten vor uns Octavia, Jasper und Monty auf. „Omg, wir haben euch überall gesucht. Wir haben uns solche Sorgen gemacht.", gestand O als sie mich in ihre Arme schloss.

Wir waren grade auf dem Weg zurück zum Camp, als ein helles etwas vom Himmel viel. „Das muss die Ark sein", sagte Jasper und wollte abbiegen um den hellen etwas nachzulaufe. „Lasst uns morgen nachsehen. Wir können ihnen nicht helfen, wenn wir von den Groundern getötet werden", stellte ich klar und hielt ihn an einem Arm zurück. Alle nickten und so liefen wir weiter. Kurz vor dem Camp hielt Bellamy an und hielt mich auf weiterzulaufen. „Wenn es wirklich die Ark ist und die erfahren, dass wir noch leben kommen die hier runter. Und dann bin ich Tod.", teilte er mir seine Bedenken mit. „Was willst du machen. Sie umbringen?", fragte ich leicht sarkastisch. „Haha, Nein. Deren Funkgerät kaputt machen." „Gut ich komme mit.", beschloss ich und wollte mich auf den Weg machen. „Nein. Wenn wir beide gehen könnte jemand verdacht schöpfen. Wenn Octavia fragt, erzähl ihr die Wahrheit, aber nur ihr.", hielt er mich wieder auf. Ich nickte und umarmte ihn schnell. „Pass auf dich auf. Egal was du sagst, wenn du morgens nicht zurück bist geh ich dich suchen.", versprach ich und ließ ihn los. Dieses Mal nickte er und verschwand in den Wald. Mit schnellen Schritten lief ich in das Zelt von O und mir. Glücklicherweise stellte ich fest, dass sie schon schlief. Ich legte mich neben sie, schlief aber erst nach einer halben Stunde ein.

Ich habe noch nie so unruhig geschlafen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen auftauchten schlich ich mich aus dem Zelt und ging zu dem Punkt wo ich mich von Bellamy verabschiedet hatte und lief in seine Richtung los. „Lizzy, warte!", rief Octavia mir zu und holte auf, als ich nicht stehen blieb. „Wo gehst du hin Bellamy meinte, das wir warten sollen." „Bellamy ist nicht mal im Camp.", antwortete ich und blieb stehen. Ich fand es von Anfang an falsch das Bellamy O belügt bzw. ihr nicht die ganze Wahrheit sagte und ich hatte nicht vor sie zu belügen. „Was?", kam es ungläubig von Octavia. Ich erzählte ihr die ganze Geschichte. „Er hat mich belogen. Wie konnte er nur?", fragte sie mich und war kurz davor die Fassung zu verlieren. „Geh zurück und beruhige dich. Halte die anderen hin bis ich und Bellamy wieder zurück sind. Ihr werdet das schon klären, aber erstmal lass mich ihn finden.", trag ich auf und sie folgte meinen Anweisungen. Ich rannte durch den Wald bis ich Geschrei hörte und mich hinter einem Busch versteckte. Ich hörte Clarke und Bellamy reden, bis Finn noch dazu kam und eine weiter mir unbekannte Stimme. „Bellamy Blake? Du wirst überall gesucht.", stellte das unbekannte Mädchen klar. „Halt die Klappe.", entgegnete Bel mit einer bedrohlichen Stimme. Ich konnte ihn zwar nicht sehen, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass er nicht grade freundlich aussieht. „Wieso wird er gesucht?", mischte sich Clarke ein. Mir war die Antwort schon längst bewusst. „Hey Killer, wo ist mein Funkgerät?", hörte ich die Stimmen näher an mich kommen. Ich wollte eigentlich aus meinem Versteck kommen, aber irgendwas sagte mir ich sollte noch warten. „Ich hätte dich töten sollen, als ich die Chance dazu hatte", gestand Bel. „Dann tu es doch jetzt", erwiderte das Mädchen schnippisch. Nun standen die beiden direkt vor mir und ich sah wie Raven ein Messer vor Bellamys Gesicht heilt. Das wurde mir zu viel. Ich stand blitzschnell auf, entwaffnete sie, drehte ihre Hand auf den Rücken und schubste sie gegen den nächsten Baum, der keinen Meter neben uns stand. Ich übte bisschen druck aus, bis zu einem Punkt, wo ich wusste ein bisschen weiter und ihr arm würde brechen. „Wenn ich du wäre, würde ich aufhören mich zubewegen, sonst tut es nur noch mehr weh.", flüsterte ich ihr ins Ohr. „Hey hör auf.", erklang Clarkes Stimme hinter mir. Doch ich lies nicht locker. „Hey, ist gut", ertönte Bel's Stimme als er meinen Arm leicht wegschob und ich den Griff lockerte. „Jaha hatte es verdient zu sterben.", meinte Bel als er sich umdrehte und ging. „Ich bin auch nicht grade sein größter Fan, aber er ist nicht Tod.", erzählte das dunkelhaarige Mädchen. Ich hatte erst jetzt die Chance sie genauer unter die Luppe zu nehmen. Ihre dunkelbraunen Haare hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden und ihre Stirn zierte eine blutende Wunde. Bei ihren Worten drehte Bellamy sich wieder zu den anderen um: „Was?" „Bellamy ist dir klar, was das bedeutet. Du bist kein Mörder.", kam Clarke auf uns zu, „Du hast immer alles getan um deine Schwester zu schützen. Das ist dein wahres Ich. Und wenn du jetzt 300 deines Gleichen rettest hast du sie wieder beschützt.", redete Clarke weiter. Diesen Punkt habe ich total vergessen. Clarke meinte vorhin, dass die Ratsmitglieder 300 Unschuldige Menschen umbringen wollen, um Sauerstoff zu sparen. „Wo ist das Funkgerät?", beendete Clarke ihren kleinen Vortrag mit dieser Frage. Ich lehnte mittlerweile an einem Baum und beobachtete das ganze hier. „Es ist zu spät.", lautete Bellamys Antwort auf Clarkes Frage.

Go float yourself ~ Bellamy Blake (the 100)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt