Kapitel 29

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Mühsam und mit äußerster Vorsicht transportierten wir Lincoln zum Dropship um ihn dort anzuketten, ohne dass ihn oder uns irgendjemand sieht. Den ganzen Weg über sagte Octavia fast gar nichts. Ich meine klar es ist verständlich, aber ich mache mir trotzdem Sorgen. Ich will echt nicht wissen wie es mir gehen würde, wenn ich Bellamy in so einem Zustand begegnen würde. Wir erreichten die verbrannte Fläche, die wir bei unserem Fluchtversuch, hinterlassen haben. ES fühlte sich so an als würde mir eins Klos in der Kehle stecken. Überall lagen verbrannte Leichen. Die meisten von den Groundern. Ich weiß noch nicht mal ob da noch welche der Kids darunter sind. Lange konnte ich mich nicht darauf fokussieren, den wir erreichten das Dropship. „Die Frage ist jetzt wie bekommen wir ihn da jetzt hoch?", fragte ich und schaute die schmale Metallleiter an. „Das ist eine sehr gute Frage.", gestand Bell und Octavia nickte immer noch stumm. Ich seufzte und schaute mir meine Umgebung genauer an. Mein Blick bleibt an einem unfassbar langen Seil hängen, dass neben eine Rolle liegt, was eher wie ein riesiges Rad vom Einkaufswagen aussieht. Noch bevor ich den anderen meinen Plan erklären kann, verschwinde ich zusammen mit den Sachen in das vorgesehen Stockwerk. Zusammen mit Octavia befestigten wir das Rad an der Decke und ich hoffte inständig, dass das stabil genug war, den eine andere Idee hatte ich nicht, genauso wenig wie O oder Bellamy. Nach gefühlten Stunden haben wir das dann auch endlich geschafft ihn in den obersten Stock zu transportieren und so langsam wacht unser Freund auch auf. „Was machen wir jetzt?", das waren die ersten Worte von O seitlangen. „Ich würde vorschlagen wir holen Clarke, sie ist wahrscheinlich die Einzige die uns helfen kann und auch wird.", schilderte ich meinen Vorschlag.

„Sei vorsichtig. Er ist gefährlich.", bettete Bellamy mich, während er mir eine Locke hinter mein Ohr streift, die sich aus meinem geflochtenen Zopf gelöst hatte. Mit hochgezogener Augenbraue stellte ich ernst eine Gegenfrage: „Denkst du wirklich Octavia und ich können uns nicht verteidigen?" „So meinte ich das nicht", rechtfertigte sich der Lockenkopf und legte die Hand sie gradeeben noch durch meine Haare fuhr auf meine Wange. „Das weiß ich doch, dabei bist du derjenige der durch den Wald spaziert.", gab ich seufzend zu und schmiegte meine Wange noch mehr an seine Hand. „Pass bitte auf dich auf.", gab ich noch kurz von mir, bevor wir uns zu Abschied kurz küssten und er in dem strahlenden Wald verschwand auf der Suche nach der momentan einigen plausiblen Lösung. Ich schaute Bellamy noch kurz hinterher, bevor ich an einem nicht weit entfernten Bach zwei Flaschen mit dem klaren, kühlen Wasser füllte, der so friedlich vor sich hinplätscherte.

Zurück im Dropship, reichte ich Octavia eine der beiden Flaschen die sie dankend an sich nahm. „O?", fragte ich vorsichtig als ich mich neben sie setzte. Ein Einfaches „Mhm?" ertönte ihrerseits, als Zeichen, dass ich fortfahren solle. „Ich weiß, dass du wahrscheinlich nicht darüber reden möchtest, aber falls du es doch möchtest egal ob jetzt oder in einem Monat oder Jahr... kannst du das immer machen. Ich habe immer ein offenes Ohr für dich.", bot ich an mit dem Hintergedanken, dass ich möglicherweise doch zu weit gegangen war, dieses Thema überhaupt anzusprechen. Eine für mich unangenehme Stille erfüllte den Raum, doch diese wandelte sich zu etwas angenehmeren, als das jüngere Mädchen ihren Kopf auf meine Schultern legte und sich leise und mit brüchiger Stimme bei mir bedankte.

Es verging einige Zeit bis sich unten etwas tat. Wir beide wussten, dass es Bellamy ist der zusammen mit Clarke die Leitern hinaufkamen. Unser lieber Kumpel, den wir angekettet haben, war mittlerweile schon einige Zeit wach und randalierte immer wieder in Interwallen, mal war er still, nur um im nächsten Moment, wieder aufzuspringen, sich gegen die Ketten zu schmeißen und rumzubrüllen. Octavia lag halb in meinen Armen um dem Geschrei ihres Freundes so gut es geht zu umgehen, jedes Mal aufs Neue erschrickt sie und sinkt immer mehr in meinen Armen hinunter, wie auch dieses Mal, als Clarkes blonde Haare, die durch de Lucke im Boden zum vorscheinkamen. Die Blondine erschrak genauso. „Ist schon gut. Keine Angst.", ertönte Bellamys tiefe Stimme hinter Clarke, „Wir haben ihn angekettet." Langsam richtete sich Octavia auf und setzte sich aufrecht neben mir hin. „Ich glaube das nicht, dass sich das wiederholt.", gestand Clarke schockiert, dabei starrte sie Lincoln immer noch schockiert an. Inzwischen ist Bellamy zu seiner kleinen Schwester rüber und half ihr auf. Danach war ich an der Reihe doch nachdem ich stand legte er einfach seinen Arm um meine Taille und zog mich nah an sich ran. Trotz der schrecklichen Situation erfüllte mich diese Berührung mit so viel wärme und Zuneigung. „Kannst du ihm helfen?", ertönte O's Stimme und holte ich damit in die harte Realität zurück und obwohl diese Antwort mehr als nur offen lag, legte sich eine noch kältere Atmosphäre über uns, als Clarke mit: „Keine Ahnung" antwortete. „Ich wusste das Mountwether die Reaper kontrolliert. Ich wusste nur nicht, dass sie sie auch erschaffen.", die Aufmerksamkeit des Blondschopfs lag immer noch ungeteilt auf dem schreienden Gefangenen. „Wenn sie das Lincoln antuen konnten, was tuen sie dann unseren Freunden an?", diese Frage veranlasste Bellamy nur mich noch enger an sich zu ziehen und mich von hinten zu umarmen. Sorge legte sich in alle unsere Blicke und wir starrte alle Lincoln einfach nur hilflos an, bevor er urplötzlich anfing zu krampfen. „Was ist mit seinem Knie?", fragte Clarke als sie die blutende Winde an seinem Bein entdeckte. „Ich hab ihn verletzt", gab ich kleinlaut zu und schaute beschämt zu Boden, ich meine es war nur aus Notwehr und es war das richtige und trotzdem fühlte ich mich grottig. Er ist ein Freund und ich habe ihn verletzt. „Es war notwendig", bestätigte Octavia mit Tränen in den Augen, was mich noch schlechter fühlen ließ. Ich konnte nicht weiter in die Augen meiner besten Freundin schauen, da es mich nur noch mehr zerbrechen ließ. „Du hast alles Richtig gemacht, Prinzessin", murmelte Bellamy mir ins Ohr und strich leicht über meinen Rücken. „Clarke, er hat sehr viel Blut verloren", versuchte der Lockenkopf hinter mir Clarke in die Realität zurückzuholen, was auch gelang und was sie veranlasste sich wieder zu unserem Notfall drehte. DA es im Dropship stockdunkel war, erhellten einfache zwei Taschenlampen, die von Bellamy und Octavia gehalten wurden den Raum, in dem wir uns befanden. Griffin bemerkte Einstichstellen an Lincolns Nacken. „Die haben ihn unter Drogen gesetzt?", skeptisch beobachtete ich die blutige Stelle an dem Hals des Reapers. Ein leises Kacken ertönte und ich schaute sofort auf einen der Seile. „Clarke! Pass auf!", schrie ich während ich sie zu uns nach hinten ziehen wollte. Doch ich kam zu spät, den Lincoln, hatte schon den Karabiner, der in der Wand verankert war, herausgerissen und hatte sich die blonde Ärztin geschnappt und zu sich gezogen. Als Octavia versuchte Lincoln zu beruhigen, wurde sie nur von ihm weggedrückt. Solange Bellamy versuchte Lincolns Griff um Clarke zu lockern, indem er ihm mit aller Kraft, gegen seine Armbeuge schlug, versuchte ich Clarke weg zu ziehen. Kurz darauf lag Bellamy auf dem Boden und ich stellte mich schützend vor Clarke, die immer noch unter Schock stand. Im nächsten Moment hatte schon Bell den Elektro-schocker, der Garde in der Hand und versuchte Lincoln so ruhig zu stellen, doch bevor ihm das gelingen konnte hatte Lincoln, seine Fuß- und somit seine einzigen verbliebenen Fesseln gelöst und ging auf Bellamy los, diesen er dann auch zu Boden riss und auf ihn einschlug. Sofort stürzte ich mich auf Lincoln, damit er von Bellamy abließ, doch die immense Kraft, die er von dieser Droge erhalten hatte, war viel stärker als ich angenommen hatte, den im nächsten Moment flog ich durch die Luft. Das kühle Gefühl der metallwand, welches mit einem stechenden Schmerz sich zu verbinden Schien, fuhr durch meine Wirbelsäule. Ich konnte mir kein schmerzhaftes Zischen unterdrücken. Der Schmerz ging bis in meine frisch verheilte Wunde. Ich schloss kurz meine Augen und schluckte den Schmerz so gut es ging runter. Als ich sie wieder öffnete sah ich noch Octavia die Lincoln, eine mit einer Stange verpasste. Als wir uns alle von dem Schock erholt hatten, Ketteten wir ihm am Boden fest und ich hoffte inständig, dass sie Ketten dieses Mal halten werden Und das sich sein Zustand schnell besser wird. Doch nachdem er wieder erwachte, ging es genau so wie davor weiter, er schrie und zappelte und wir standen knieten oder sitzen ratlos da und wussten nicht was wir machen sollten.

Octavia versuchte mittlerweile schon das unzählige Mal ihm was zu trinken zu geben, doch wie auch die vorherigen Male verschüttete der Koloss am Boden dies nur. „Ich hol neues Wasser", flüsterte sie, bevor sie sich erhob und sich zum Ausgang drehte. Bellamy stand schnell auf und stellte sich ihr in den Weg. „Octavia, wenn die Droge aus seinem Körper ist geht's ihm wieder besser", versuchte er sie wenigstens ein bisschen aufzumuntern. „Du musst mich nicht vor ihm Beschützen, großer Bruder", erklang die kühle und teilnahmelose Antwort seiner Schwester, während sie an ihm vorbei nach unten tritt.

Go float yourself ~ Bellamy Blake (the 100)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt